Wut über Abschuss

Niederländer wollen Putins Tochter ausweisen

Ausland
24.07.2014 16:53
Wladimir Putins Tochter Maria wohnt ausgerechnet in den Niederlanden, woher 193 der 298 Menschen an Bord der Malaysia-Airlines-Maschine stammten, die vermutlich von prorussischen Rebellen über der Ostukraine abgeschossen wurde. Nun macht sich Wut im Internet breit, zahlreiche Nutzer verlangen, dass die Frau das Land verlässt. Und auch ein niederländischer Bürgermeister hat bereits ihre Ausweisung verlangt.

"Es wird Zeit, dass du das Land verlässt, Schlampe", ist unter anderem auf Twitter mit einem Foto Maria Putins zu lesen. Im Internet wurde auch die Adresse ihres Appartments weiterverbreitet, wo eine Demonstration abgehalten werden soll.

Dass die 28-Jährige ausgerechnet in diesem Land ein Zuhause gefunden hat, liegt an ihrem niederländischen Partner, dem Chef eines russischen Beratungsunternehmens. Die beiden sollen im Sommer 2009 geheiratet haben, doch offizielle Aufzeichnungen dazu gibt es nicht. Wie die "Daily Mail" berichtet, teile Maria Putin ihre Zeit zwischen Russland und den Niederlanden auf, sie gehöre zum inneren Zirkel rund um ihren Vater Wladimir Putin. Der sei um ihre Sicherheit sehr besorgt, heißt es weiter, die Online-Beschimpfungen würden vermutlich nicht zu seiner Beruhigung beitragen.

"Könnten Putins Tochter deportieren"
Womöglich könnte das dafür sorgen, dass der Kremlchef seine Tochter nach Hause holt - was offenbar vielen Niederländern recht wäre. So sagte etwa Peiter Broertjes, der Bürgermeister von Hilversum, wo die Leichen identifiziert werden, im Radio: "Wir könnten Putins Tochter aus den Niederlanden deportieren, weil sie in den Niederlanden lebt. Dann hat man ein total anderes Signal zu geben." Er entschuldigte sich allerdings später auf Twitter, seine Aussagen seien "unklug" gewesen und rührten her von einem "Gefühl der Hilflosigkeit, das viele kennen werden".

Damit beschreibt Broertjes wohl die Stimmungslage sehr vieler Niederländer. Am Mittwoch kamen die ersten Opfer des Flugzeugabsturzes in Eindhoven an, Angehörige trauerten ebenso wie Tausende, die den Weg der Särge säumten, das Königspaar, Politiker und Vertreter der übrigen Herkunftsländer der Toten. Eine Trauerminute lang stand das Land still.

Weitere 74 Särge in Eindhoven eingetroffen
Am späten Donnerstagnachmittag sind weitere Opfer des Absturzes in den Niederlanden eigetroffen. Die niederländische Hercules-Maschine und ein australisches Frachtflugzeug landeten mit insgesamt 74 Särgen an Bord am Donnerstag in Eindhoven. Am Vortag waren die ersten 40 Todesopfer der Katastrophe in den Niederlanden eingetroffen.

Die 74 Särge wurden nach einer kurzen Zeremonie und einer Schweigeminute von Soldaten aus den Flugzeugen getragen. 74 Leichenwagen transportierten dann die Särge in einer Kolonne in das rund 100 Kilometer entfernt liegende Hilversum bei Amsterdam (siehe kl. Bilder). Dort sollen die Leichen identifiziert werden.

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