Nach Stichwahl

Nationalkonservativer Duda neuer Präsident Polens

Ausland
25.05.2015 18:28
Der neue Präsident Polens heißt Andrzej Duda. Bei der Stichwahl am Sonntag stimmten laut offiziellem Endergebnis 51,55 Prozent der Wähler für den nationalkonservativen Politiker, 48,45 Prozent gaben Amtsinhaber Bronislaw Komorowski die Stimme. Komorowski gestand seine Wahlniederlage ein und gratulierte Duda. Die Wahlbeteiligung lag bei 55,3 Prozent.

Duda kündigte am Montag im Gespräch mit Bürgern seinen Austritt aus der nationalkonservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) an. "Es ist für mich klar, dass ich als Präsident in keiner Weise parteilich sein kann." Der 43-jährige Jurist war bisher Abgeordneter für die PiS im Europaparlament.

Die Wahl Dudas gilt als wichtiges Signal vor den Parlamentswahlen im Herbst: Während Komorowski von der liberalkonservativen Regierungspartei Bürgerplattform (PO) unterstützt wurde, war Duda der Kandidat der nationalkonservativen Oppositionspartei Recht und Gerechtigkeit, die im Herbst auf einen Machtwechsel hofft.

Den meisten Polen vor Kurzem noch kaum bekannt
Duda war den meisten seiner Landsleute noch vor Kurzem wenig bekannt. Mittlerweile jedoch wird er als Zukunftshoffnung der polnischen Nationalkonservativen wie ein Politstar verehrt. "Andrzej Duda - to sie uda" (Andrzej Duda, das gelingt), warb sein Wahlkampfteam für den Krakauer Juristen, der am 16. Mai mitten im Wahlkampf seinen Geburtstag feierte.

Ähnlich wie schon im ersten Wahlgang dominierte Duda in den südlichen und östlichen Regionen Polens und in den Dörfern, während die Wähler im Westen und Norden des Landes sowie in den Städten mehrheitlich Komorowski die Stimme gaben.

Wahlkampfauftritte im US-Stil
Im Endspurt des Wahlkampfes erinnerten die Auftritte des promovierten Juristen an den US-amerikanischen Wahlkampfstil: Sprechchöre, weiß-rote Luftballons, Konfetti - und die jungen Wahlkampfhelfer mit dem Porträt des Kandidaten auf dem T-Shirt, allen voran die "Dudagirls".

Zwei Frauen erwiesen sich schon im ersten Wahlgang als Trumpf: Ehefrau Agata, eine Lehrerin, und Tochter Kinga, eine Jusstudentin, die auch bei der Twittergemeinde für den "besten Vater der Welt" warb. Agata Duda kam bei den Wählern so gut an, dass die Wahlkampfstrategen sie gleich für einen ganzen Wahlkampfspot einspannten.

Spätere Prognosen durch Tod von Polin in Wahllokal
Nach der Stichwahl für das Präsidentenamt mussten die Polen bis zum späten Abend auf die ersten Prognosen warten. Grund war der Tod einer 80-jährigen Frau, die im Wahllokal der schlesischen Gemeinde Kowali zusammengebrochen war. Nach einer Unterbrechung von eineinhalb Stunden, während denen Rettungskräfte versuchten, die Frau wiederzubeleben, wurde die Wahl dort bis 22.30 Uhr verlängert.

Die staatliche Wahlkommission in Warschau ordnete daraufhin an, dass die sogenannte Wahlruhe in Polen bis zu diesem Zeitpunkt zu gelten hatte. Das heißt, es durften bis dahin keine Stellungnahmen zur Wahl abgegeben werden.

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