Thema: Wasserkraft

Nach “Nein” im Stubaital: Grüne fordern Wende

Tirol
07.08.2010 12:48
Die Tiroler Grünen haben am Samstag die Kritik an ihrer negativen Haltung zum Ausbau der Wasserkraft zurückgewiesen. In Tirol brauche es eine Wende in der Energiepolitik, verlangte Klubobmann Georg Willi. Auslöser der Diskussion war das einstimmige "Nein" des Neustifter Gemeinderats zum Ausbau des Wasserkraftwerks Sellrain-Silz und die Aussage von Landeshauptmann Platter, Tirol brauche weitere Kraftwerke, um die Selbstständigkeit zu wahren (siehe Infobox).

Bevor man über weitere große Wasserkraftwerke diskutieren sollte, brauche Tirol zuerst einen Wechsel in der Energiepolitik, weg von den jährlichen Verbrauchssteigerungen, erklärte Willi. Wenn man so weitermache, sei bald der letzte Bach verbaut und dann reiche der Strom wegen der jährlichen Steigerungen im Verbrauch noch immer nicht.

FP-Obmann Gerald Hauser meinte am Samstag, Kraftwerksprojekte seien der Bevölkerung in den betroffenen Regionen rechtzeitig zu präsentieren. Über die Bevölkerung dürfe nicht drübergefahren werden, vielmehr sei sie einzubinden. Gegen den Willen der Mehrheit der Bevölkerung dürfe kein Kraftwerk gebaut werden.

Sellrain-Silz: Jetzt folgt Volksbefragung
Der Gemeinderat von Neustift hatte am Mittwoch einstimmig die Wasserableitungen aus dem Hinteren Stubaital für den KW-Ausbau Sellrain-Silz abgelehnt, obwohl die Tiwag das ursprüngliche Projekt verkleinert und mehrere Schutzbereiche ausgeklammert hatte. Zudem sollen nun noch die Wähler in einer Volksbefragung zu dem Thema befragt werden.

Platter sieht den Fehler in der Kommunikation: Wenn ein großes Projekt in Ausarbeitung sei, dann müsse man der Bevölkerung die Angst nehmen, hatte Platter erklärt. In einer derartigen Situation müsse noch intensiver mit der Bevölkerung gesprochen werden. Die Tiwag habe einen klaren Auftrag, meinte der Landeshauptmann. Die Entscheidung in Neustift selbst wollte Platter nicht kommentieren.

"Sellrain-Siz" ist eines von mehreren Kraftwerksprojekten, die die Tiwag derzeit verfolgt. Zum großen Teil stießen die Vorhaben bei der betroffenen Bevölkerung bisher auf wenig Gegenliebe.

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