Bangkok-Terror

Nach Anschlag mit 20 Toten: Verdächtiger verhaftet

Ausland
30.08.2015 12:24
Auf der Suche nach dem Bombenattentäter vom 17. August in Bangkok hat die thailändische Polizei am Samstag einen dringend Verdächtigen festgenommen. In einem ersten Verhör habe der Mann die Aussage verweigert und noch nichts zur Tataufklärung beigetragen, sagte Thailands Militärchef Udomdej Sitabutr am Sonntag. Bei dem Anschlag in der thailändischen Hauptstadt waren 20 Menschen getötet worden, darunter auch 14 Ausländer.

Der Verhaftete entspräche dem Aussehen jenes jungen Mannes, der auf den Überwachungsvideos vom Erawan-Schrein zu sehen ist, wie er einen Rucksack ablegt und dann wieder verschwindet, erklärte ein Polizeisprecher am Samstag: "Er sieht so aus wie der, den wir suchen." Man habe außerdem eine Wohnung im nördlichen Teil Bangkoks durchsucht und dort reichlich Material gefunden, dass zum Bombenbau eingesetzt werden könne, sagte der Sprecher.

Zweifel an Nationalität des Verdächtigen
Nach Informationen der Lokalzeitung "Khaosod" handelt es sich bei dem Festgenommenen um einen 28 Jahre alten Türken. Die Zeitung veröffentlichte das Foto eines Passes, der nach Angaben des Blattes dem Festgenommenen gehört. Doch erste Angaben des Militärs, es handle sich um einen 28-jährigen Türken, wurden inzwischen wieder zurückgezogen. Die türkische Botschaft habe Zweifel an der Nationalität des Mannes angemeldet, berichtete die Zeitung "Nation" unter Berufung auf den Polizeisprecher Prawut Thavornsiri. Der türkische Pass, der bei der Festnahme am Samstag bei dem Mann gefunden wurde, war gefälscht. Untern anderem stand darin statt "Ausstellungsdatum" und "gültig bis" zweimal "gültig bis".

Der angesehene Analyst der britischen Publikation "IHS Jane's", Anthony Davis, hat die rechtsextreme türkische Organisation "Graue Wölfe" als mögliche Täter ins Spiel gebracht. Sie hätten bei Übergriffen auf das thailändische Konsulat in Istanbul im Juli in erster Reihe gestanden. Dort wurde gegen die Abschiebung von 109 illegal in Thailand eingereisten Uiguren, Angehörigen einer muslimischen Minderheit in China, protestiert. Die Uiguren sind ein Turkvolk, dessen mit der türkischen Sprache verwandt ist.

Explosion vor einem Hindu-Schrein
Der Terroranschlag ereignete sich vor dem hinduistischen Erawan-Schrein an einer belebten Kreuzung bei der Sky-Train-Station Chit Lom. Spezialisten schätzten, dass die Bombe drei bis fünf Kilogramm Sprengstoff enthielt. Die Detonation sei laut Angaben der Polizei mit einem Zeitzünder ausgelöst worden.

Der Schrein gilt als Touristenattraktion, weil dort jede Stunde mehrmals Tänzerinnen in prunkvollen Kostümen auftreten. Er ist von einem viel besuchten Einkaufszentrum, Hotels und Bürogebäuden umgeben.

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