Tierische Eskalation

NATO übt mit Delfinen im Schwarzen Meer

Ausland
22.04.2014 18:00
Militärische Manöver der NATO-Staaten vor der russischen Grenze sind neben Sanktionen derzeit ein beliebtes Instrument, um Druck auf die Führung in Moskau im Ukraine-Konflikt auszuüben. Nun werden auch Meeressäuger ins Spiel gebracht. Während der Sommermonate soll nämlich laut einer russischen Zeitung eine Kampfdelfin-Staffel der US-Marine ins Schwarze Meer verlegt werden. Dort könnte diese das erste Mal auf Delfine der Schwarzmeerflotte treffen.

Die Tageszeitung "Iswestija" zitiert in ihrem Bericht einen Sprecher der Meeressäuger-Division der US-Marine. Laut diesem sollen im Sommer 20 Delfine und zehn Seelöwen in die Schwarzmeerregion verlegt werden, um dort zu üben. Während die Delfine als Elemente eines neuen Radar-Ablenkungssystems trainieren werden, sollen die Minensuchfähigkeiten der Seelöwen geschärft werden. Damit wird die NATO das erste Mal in ihrer Geschichte mit Meeressäugern üben.

Ukrainische Delfine nach Annexion von Russen übernommen
Außerdem könnte es eben zum ersten Aufeinandertreffen von US-amerikanischen und russischen Delfinen und Seelöwen im Dienste der Streitkräfte kommen. Die Kampfdelfine waren vor den Annexion der Halbinsel Krim im März in ukrainischem Besitz. Während sich das Militärpersonal zurückgezogen hatte, wurden die Tiere wie auch zahlreiche Militärgüter der russischen Marine überlassen.

Die Amerikaner sind aber wegen möglicher Scharmützel zwischen den "feindlichen" Meeressäugern nicht sonderlich besorgt, auch wenn der Sprecher der Marine gegenüber "Iswestija" zugeben muss, dass man nicht viel über das Delfinprogramm der Russen weiß.

Delfine reisen Tausende Kilometer, um zu üben
Dass die amerikanischen Tiere aber zumindest in den ersten Tagen ins Hintertreffen geraten könnten, ist gut möglich. Schließlich müssen sie Tausende Kilometer weit reisen und sich an eine neue Zeitzone gewöhnen. Außerdem hat das Schwarze Meer eine geringere Salzkonzentration als der Pazifik, wo die Delfine normalerweise trainieren. Weil aber Delfine kein allzu ausgeprägtes Territorialverhalten haben, wird es wohl unter Wasser keine Revierkämpfe zwischen den Delfin-Staffeln geben.

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