Skurriles Muster

NASA-Sonde SDO fotografiert Filamente in Pfeilform

Wissenschaft
27.06.2015 08:01
Die Sonde "Solar Dynamics Observatory" (SDO) hat am 28. Mai eine ungewöhnliche Struktur in der Atmosphäre der Sonne fotografiert, die die Form eines Pfeiles hat. Laut Angaben der US-Raumfahrtbehörde NASA zeigt das Bild zwei je rund 1,6 Millionen Kilometer lange Filamente - das sind Materieströme, die vom Magnetfeld der Sonne in Schwebe gehalten werden.

Entstanden ist das Bild (die dunklen Filament sind durch weiße Pfeile markiert) mithilfe eines Instrumentes namens Atmospheric Imaging Assembly an Bord von SDO im extremen UV-Licht-Bereich. Das mit vier Kameras ausgerüstete Gerät macht alle zehn Sekunden hochauflösende Aufnahme der vollen Sonnenscheibe in neun Wellenlängenbereichen. Die zwei Filamente scheinen dabei einen gigantischen Pfeil zu formen, der nach rechts zeigt.

Gewaltige Ströme aus heißem Gas
Bei den sogenannten Filamenten handelt sich um heiße Gasströme (Plasma), die vom Magnetfeld der Sonne in Schwebe gehalten werden. Von der Seite gesehen würden sie als erhabene Protuberanz über der Sonnenscheibe sichtbar sein. Weil die Materie entlang magnetischer Feldlinien oberhalb der Sonnenoberfläche fließt, kühlt das Gas ab und erscheint daher dunkler als die Umgebung.

Diese Protuberanzen sind nicht selten einige hunderttausend Kilometer lang und bis zu 40.000 Kilometer hoch. Bei der Struktur handele es sich laut NASA um kältere Sonnenmaterie, die in der Atmosphäre unseres Zentralgestirns wabert. Derartige Strukturen halten sich oft mehrere Tage oder Wochen, bevor sie wieder verschwinden. Teilweise wird ihr Plasma auch als "koronaler Massenauswurf" ins Weltall geschleudert.

Sonde kreist seit fünf Jahren im All
Das "Solar Dynamics Observatory" war am 11. Februar 2010 an Bord einer "Atlas V"-Rakete vom Startgelände der U.S. Air Force in Cape Canaveral (Florida) aus ins All gestartet. Seit über fünf Jahren beobachtet das Observatorium die Sonne rund um die Uhr und funkt stetig eine Unzahl von Bildern und Messdaten zur Erde. Die Astronomen interessieren sich dabei vor allem für die Frage, wie das Magnetfeld unseres Zentralgestirns den Rest unseres Sonnensystems - und damit auch die Erde - beeinflusst.

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