Islamkritikerin:

“Mohammed hat Gewalt gelehrt und ausgeübt”

Ausland
04.10.2015 13:06
Zwangsheirat, Ehrenmorde, Dschihad - der Islam und seine extremistischen Auslegungen stehen seit Langem im Kreuzfeuer der Kritik. Besonders die Rolle der Frauen ist ein Streitthema, auch innerhalb der muslimischen Gemeinschaft selbst. Sabatina James ist eine der prominentesten Aktivistinnen, die sich gegen die Unterdrückung von Frauen im Islam einsetzt. Sie konvertierte zum Christentum, wird deshalb mit Mord bedroht. In einer TV-Diskussion ging sie nun mit dem Islam hart ins Gericht: "Schon Mohammed halt Gewalt gelehrt und ausgeübt."

Sabatina James kam Mitte der 1990er-Jahre mit ihrer Familie aus Pakistan nach Österreich, der Vater fand hier eine Arbeit als Kranführer. Als sich die junge Frau immer mehr von den muslimischen Traditionen löste, sollte sie mit einem Cousin aus Lahore verheiratet werden. Sabatina wurde zurück nach Pakistan geschickt und gezwungen, eine Koranschule zu besuchen. Zum Schein willigte sie schließlich in die Hochzeit ein - einzig um wieder nach Österreich reisen zu dürfen. Dort vollzog sie dann den endgültigen Bruch mit der Familie.

Seitdem lebt die heute 30-Jährige in ständiger Angst, wechselt häufig die Wohnungen und wird von Personenschützern begleitet. Mehrfach wurde sie mit Mord bedroht, auch von der eigenen Familie. Sie konvertierte schließlich zum Christentum und begann, sich für die Rechte der Frauen einzusetzen. Daran, dass der Islam sich aus eigener Kraft reformieren kann, glaubt James heute nicht mehr. In der Talkshow "Phoenix Runde" erklärte sie am Samstagabend, warum: "Das Fundament der Religion ist das Problem. Weil im Islam zwischen Religion und Politik keine Trennung gezogen wird, sind Reformen nicht möglich."

"Islam steckt in theologischer Krise"
Die Publizistin Khola Maryam Hübsch widersprach James. Sie ist Teil der Ahmadiyya-Gemeinschaft, die sich als muslimische Reformbewegung begreift. Dass der Islam in einer "theologischen Krise" stecke, will sie nicht leugnen, eine Pauschalverurteilung der Religion als rückständig weist sie aber zurück. "Über die Auslegung der Religion muss neu nachgedacht werden", sagt sie.

Dass besonders die Rechte der Frauen im Islam ein Thema sind, zeigte sich auch am Samstagabend wieder. Für Sabatina James ist das Kopftuch vieler muslimischer Frauen vor allem eines: "ein Zeichen der Geschlechter-Apartheid". Sie beklagt, dass die unterdrückten Frauen kaum Gehör finden. "Frauen, die vor dem Islam flüchten, bekommen keinen Schutz", behauptet sie. "Ständig haben wir Islamkonferenzen, ich würde mir dagegen einmal eine Opferkonferenz wünschen."

"Jesus hat nie Gewalt gelehrt"
Zudem beklagt James, dass Hasprediger in Moscheen häufig ungestraft blieben: "In den Moscheen wird zu Gewalt aufgerufen, in den Moscheen wird dazu aufgerufen, Frauen zu schlagen." Die Gewalt sei ein immanentes Problem der Religion, glaubt sie: "Jesus hat nie Gewalt gelehrt, Mohammed hat Gewalt gelehrt und auch ausgeübt."

Die Diskussion bei "Phoenix Runde" können Sie hier ansehen.

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