Kohlenstoff-"Patina"

Meteoriten sorgen für dunkle Farbe des Merkurs

Wissenschaft
01.04.2015 11:55
Die Frage, warum der Merkur so dunkel ist, beschäftigt die Wissenschaft schon lange. Nun glauben US-Forscher, eine Erklärung dafür gefunden zu haben. Demnach ist der kleinste Planet unseres Sonnensystems von einer dünnen, Licht schluckenden Kohlenstoff-Schicht bedeckt, die von unzähligen Mikrometeoriten herrührt, die auf seiner Oberfläche eingeschlagen haben.

"Wir schätzen, dass auf dem Merkur rund 50-mal mehr kohlenstoffreiche Mikrometeoriten pro Flächeneinheit eingeschlagen haben als auf dem Mond", schreiben Wissenschaftler um Megan Bruck Syal vom Lawrence Livermore National Laboratory nahe San Francisco (Kalifornien) im Fachblatt "Nature Geoscience". Darauf würden jedenfalls Impakt-Experimente hinweisen, bei denen die Forscher in einer Vakuumkammer mit einer speziellen Kanone Meteoriten-Einschläge simulierten.

Die Oberfläche des Merkurs ist laut Syal und ihren Kollegen von einer dünnen Schicht bedeckt, die aus Kohlenstoff, Graphit und Nanodiamanten besteht. Diese "Patina" schlucke das einfallende Licht derart effektiv, als sei der Planet mit Tarnkappenanstrich versehen, wird einer der Studienautoren zitiert. Nach Ansicht der Forscher spricht einiges dafür, dass das stetige Bombardement durch Mikrometeoriten für die dunkle Farbe des Merkurs verantwortlich ist.

Dass auf dem Merkur unzählige Meteoriten einschlagen, liegt unter anderem daran, dass der Planet keine Atmosphäre im herkömmlichen Sinn hat (sie ist nämlich dünner als ein labortechnisch erreichbares Vakuum). Dazu kommt, dass der innerste Planet unseres Sonnensystems schon deshalb häufiger als die Erde von Trümmern von Kometen getroffen wird, weil diese häufig zerbrechen, wenn sie sich unserem Zentralgestirn nähern.

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