Zehn Stoffe nutzbar

MIT-Forscher enthüllen neuen König der 3D-Drucker

Wissenschaft
25.08.2015 12:30
Forscher der US-Technikuni Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben einen 3D-Drucker entwickelt, der mit zehn Materialien gleichzeitig druckt und über eine 3D-Scanfunktion verfügt, mit der er seine Arbeit kontrolliert. Gekostet hat das Gerät lediglich 7.000 US-Dollar. Zum Vergleich: Aktuelle 3D-Drucker können mit bis zu drei Materialien gleichzeitig umgehen.

3D-Druck mit mehreren Materialien ist derzeit ziemlich teuer: Der Objet260 Connex1 vom 3D-Druckexperten Stratasys kostet beispielsweise rund 150.000 US-Dollar und kann nur mit drei Materialien auf einmal drucken. Der neue Drucker, der am MIT entwickelt wurde, kostet 7.000 Dollar in der Herstellung, druckt mit zehn Materialien gleichzeitig und kann sogar Objekte scannen.

Maschinelles Sehen an Bord
Wie das IT-Portal "CNET" berichtet, ist der 3D-Drucker mit 3D-Kameras ausgestattet, die es ihm ermöglichen, sich selbst zu kalibrieren, automatisch Korrekturen an zu druckenden Objekten durchzuführen und existierende Objekte einzuscannen. Das bedeutet: Legt man beispielsweise ein Smartphone auf die Druckplatte, kann der 3D-Drucker eine Hülle dafür drucken. Geht beim Druck etwas schief, bemerkt es der Drucker – und kann sofort nachbessern.

Die zweite große Neuerung beim 3D-Drucker des MIT betrifft den Druck mit mehreren Materialien. Bis zu zehn verschiedene Stoffe können von dem Gerät zu einem Objekt zusammengesetzt werden. Javier Ramos vom MIT: "Die Plattform eröffnet ganz neue Möglichkeiten der Fertigung. Sie gibt Forschern und Laien gleichermaßen die Macht, Objekte herzustellen, die vorher schwierig oder unmöglich zu drucken waren."

Viele Materialien einsetzbar
Bei den Materialien, die der Drucker in Objekte verwandelt, ist vieles einsetzbar. Hauptsächlich wird mit Polymeren gedruckt, die – unter anderem durch den Einsatz von UV-Licht – elastisch oder fest sein können, zusätzlich kann der Drucker mit reflektierenden oder lichtbrechenden Werkstoffen umgehen. Derzeit erproben die Forscher, was ihr 3D-Drucker noch alles verwenden kann: Lösungen und Hydrogele funktionieren offenbar ebenfalls, dem Bericht zufolge sollen auch Metallkomponenten realisierbar sein.

Mittelfristig hoffen die MIT-Forscher, ihren 3D-Drucker als Dienstleistung anbieten zu können. Wer nicht Tausende Euro für den Hightech-3D-Drucker ausgeben kann, soll ihrer Vorstellung nach einfach mit Bauplänen in ein Geschäft gehen und seine Idee dort kostengünstig ausdrucken können. "Für mich wäre ein praktischer Nutzen wie dieser der ultimative Traum", sagt Ramos.

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