Bangen um 2. Geisel

IS-Dschihadisten bekennen sich zu Mord an Japaner

Ausland
25.01.2015 20:25
Nach der Ermordung der Geisel Haruna Yukawa haben sich die Dschihadisten des Islamischen Staats am Sonntag zu der Tat bekannt. In ihrem eigenen Radiosender teilte die Terrorgruppe mit, sie habe ihre Drohung wahr gemacht und den Japaner nach dem Ablauf der Frist für eine Lösegeldzahlung getötet. Der japanische Premier Shinzo Abe hatte zuvor erklärt, alles zu tun, damit dem zweiten Gefangenen, Kenji Goto, dasselbe Schicksal erspart bleibt.

Laut der Radiomeldung des IS appelliert Goto nun an seine Angehörigen, Druck auf die japanische Regierung auszuüben, damit sich diese für die Freilassung der in Jordanien inhaftierten Irakerin Sajida al-Rishawi einsetzt. Rishawi wurde im Jahr 2006 wegen der Beteiligung an einer Anschlagsserie auf Hotels in der jordanischen Hauptstadt Amman zum Tode verurteilt und sitzt dort im Gefängnis.

Folgt nun Gefangenenaustausch?
Die japanische Regierung war bereits vom Tod Yukawas ausgegangen. Regierungschef Abe sagte am Sonntag, ein im Internet veröffentlichtes Video, das auf die Tötung Yukawas hinwies, sei wahrscheinlich echt. Das Leben von Goto "habe Priorität vor allem anderen", betonte Abe zugleich. Er ließ offen, wie Japan auf die Forderung des IS nach einem Gefangenenaustausch reagieren werde.

Abe berichtete aber, dass er in der Geiselkrise am Samstag mit dem jordanischen König Abdullah gesprochen habe. Dabei dürfte es um die am Samstag bekannt gewordene IS-Forderung nach der Freilassung der in Jordanien inhaftierten Islamistin gegangen sein. Die Extremisten hatten zunächst 200 Millionen Dollar Lösegeld für die beiden japanischen Geiseln gefordert, was Tokio umgehend zurückwies.

Im Internet war am Samstag ein entsprechendes Video verbreitet worden. Es zeigt ein Standbild des Entführten Goto, der ein Foto seines mutmaßlich getöteten Kollegen Yukawa hochhält. Weitere grausame Einzelheiten wie in früheren Videos sind nicht zu sehen. Eine Stimme - angeblich die der Geisel - bittet die japanische Regierung, den Forderungen der Extremisten nachzukommen.

Erstmals Japaner verschleppt
Es ist das erste Mal, dass der IS japanische Geiseln verschleppt hatte. Haruna Yukawa soll nach Medienberichten im August vergangenen Jahres von der Terrormiliz gefangen genommen worden sein, als er mit syrischen Rebellen unterwegs war. Kenji Goto, ein freier Journalist, war ebenfalls in Syrien verschleppt worden.

Mit der Lösegeldforderung konterte der IS Japans finanzielle Hilfe für den Kampf gegen die Terrormiliz. Die Regierung in Tokio hatte angekündigt, von den Dschihadisten bedrohte Länder mit 200 Millionen Dollar zu unterstützen. Die Mittel sollen laut Abe für die Flüchtlingshilfe verwendet werden.

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