Großfahndung in D

Köln: Mörder bei Weihnachtsmarkt-Ausflug geflohen

Ausland
20.12.2014 10:23
Die deutsche Polizei sucht seit Donnerstag intensiv nach einem verurteilten Mörder. Der Mann, der seit seiner Verurteilung in der Landesklinik Merheim einsaß, durfte mit zwei weiteren Patienten und begleitet von einer Betreuerin einen Weihnachtsmarkt besuchen – von wo er plötzlich verschwand.

"Wieso darf ein Killer auf den Weihnachtsmarkt?", fragt sich die "Bild"-Zeitung am Samstag nicht zu Unrecht. Der 63-jährige Otto Krüger saß dem Bericht nach seit 16 Jahren in der Psychiatrie, weil er 1998 in Bonn eine 80-Jährige getötet hatte. Trotzdem durfte er am Donnerstag mit auf einen Spaziergang über die Kölner Weihnachtsmärkte. Als auf einem Platz eine Pause gemacht wurde, war Krüger noch anwesend. Doch gegen 14.30 Uhr, als man weiterspazieren wollte, war Krüger verschwunden. Im Trubel war ihm die Flucht gelungen.

Sofort alarmierte die Betreuerin die Polizei. Eine Großfahndung blieb allerdings ohne Erfolg. Der Mann ist laut Polizei gefährlich: "Vorsicht – der psychisch kranke Mann kann insbesondere unter Alkoholeinfluss sehr aggressiv auftreten!", heißt es in einer Pressemitteilung. Er habe kein Bargeld bei sich, sei jedoch auf die Einnahme von Medikamenten angewiesen, schreibt "Die Welt". Wer den Flüchtigen, der in Bonn vermutet wird, sehe, solle umgehend die Polizei rufen – und ihn nicht ansprechen.

"Die Aufteilung ist üblich"
Nur eine Betreuerin für drei Patienten? "Die Aufteilung ist üblich", sagte der zuständige Sprecher Michael Sturmberg der "Bild". Es sei auch "normal, dass Patienten zu Ausflügen auf Weihnachtsmärkte geführt werden. Das ist der Sinn der Resozialisierung: dass sie unter Menschen kommen." Laut Klinik habe Krüger einen gesetzlichen Anspruch auf diese Lockerungsmaßnahmen.

Auch galt Krüger offenbar nicht als risikoreicher Patient, was solche Ausflüge angeht. Jeder Patient wird laut dem Bericht einer Einschätzung unterzogen, je nach Ergebnis wird ein Ausflug gewährt oder nicht und entschieden, ob eine Eins-zu-eins-Betreuung vonnöten ist, oder eine Gruppenbetreuung, wie in diesem Fall, reicht. Die Begleitung übernehmen dann ganz normale Krankenpfleger. Laut Polizei ist Krüger der dritte Patient in diesem Jahr, der bei einem Klinik-Ausflug entwischt ist...

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