Geografie-Nachhilfe
Russland und Kanada in Twitter-Streit über Ukraine
Die kanadische Nato-Delegation gab Russland mit ihrer Landkarte (links im Bild) am Mittwoch per Twitter augenzwinkernd Nachhilfe. "Geografie kann schwer sein. Hier ist ein Reiseführer für russische Soldaten, die sich immer wieder verlaufen und 'aus Versehen' in der Ukraine landen", lautete der Text zur Landkarte, bei der Russland und die Ukraine alias "nicht Russland" überdeutlich eingezeichnet waren.
Im Netz sorgte das für viel Gelächter. Smart und sarkastisch sei das, so viele Nutzer, und geradezu aggressiv für kanadische Verhältnisse. Das konnte Russland offensichtlich nicht auf sich sitzen lassen: Am Donnerstag folgte die Retourkutsche der russischen Nato-Delegation. "Wir helfen unseren kanadischen Kollegen, bei zeitgemäßer Geografie auf den neuesten Stand zu kommen", so der Tweet der Russen. Zu sehen ist eine Landkarte (rechts), auf der zwar die Ukraine eingezeichnet ist, die komplette Krim aber als russisches Gebiet bezeichnet wird.
Russische Truppen in Ukraine verhaftet
Vorangegangen war dem Twitter-Disput die Landung von mindestens zehn russischen Fallschirmjägern auf ukrainischem Territorium am Montag. Kiew meldete die Gefangennahme der Russen nahe des ukrainischen Dorfes Dserkalne rund 50 Kilometer südöstlich der Rebellenhochburg Donezk. Wie die Sicherheitskräfte mitteilten, handle es sich um Soldaten der 98. Luftlandedivision mit Basis im Zentrum Russlands. Es sei ein Strafverfahren wegen des "illegalen Übertritts der Grenze durch bewaffnete russische Bürger" eingeleitet worden.
Ein Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums in Moskau bestätigte am Dienstag die Festnahme der russischen Soldaten, versuchte den brisanten Zwischenfall jedoch herunterzuspielen. Es habe sich um eine Grenzpatrouille gehandelt, die an einer nicht markierten Stelle "zufällig" auf ukrainisches Gebiet gelangt sei. Man messe diesem "Versehen" daher auch keine weitere Bedeutung zu, hieß es.
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