Geografie-Nachhilfe

Russland und Kanada in Twitter-Streit über Ukraine

Ausland
29.08.2014 10:16
Russland und Kanada liefern sich auf Twitter einen Streit um "zeitgemäße Geografie", so die russische Nato-Delegation. Die kanadischen Kollegen hatten mit einer Landkarte für Aufsehen gesorgt, auf der die Ukraine überdeutlich als "nicht Russland" gekennzeichnet ist - als Reaktion auf die Ausrede Russlands, ein Grenzübertritt seiner Truppen sei nur ein "Versehen" gewesen. Was im Netz für Gelächter sorgte, konnten die Russen nicht auf sich sitzen lassen: Sie haben am Donnerstag mit einer Landkarte gekontert, auf der die Krim als russisches Gebiet zu sehen ist.

Die kanadische Nato-Delegation gab Russland mit ihrer Landkarte (links im Bild) am Mittwoch per Twitter augenzwinkernd Nachhilfe. "Geografie kann schwer sein. Hier ist ein Reiseführer für russische Soldaten, die sich immer wieder verlaufen und 'aus Versehen' in der Ukraine landen", lautete der Text zur Landkarte, bei der Russland und die Ukraine alias "nicht Russland" überdeutlich eingezeichnet waren.

Im Netz sorgte das für viel Gelächter. Smart und sarkastisch sei das, so viele Nutzer, und geradezu aggressiv für kanadische Verhältnisse. Das konnte Russland offensichtlich nicht auf sich sitzen lassen: Am Donnerstag folgte die Retourkutsche der russischen Nato-Delegation. "Wir helfen unseren kanadischen Kollegen, bei zeitgemäßer Geografie auf den neuesten Stand zu kommen", so der Tweet der Russen. Zu sehen ist eine Landkarte (rechts), auf der zwar die Ukraine eingezeichnet ist, die komplette Krim aber als russisches Gebiet bezeichnet wird.

Russische Truppen in Ukraine verhaftet
Vorangegangen war dem Twitter-Disput die Landung von mindestens zehn russischen Fallschirmjägern auf ukrainischem Territorium am Montag. Kiew meldete die Gefangennahme der Russen nahe des ukrainischen Dorfes Dserkalne rund 50 Kilometer südöstlich der Rebellenhochburg Donezk. Wie die Sicherheitskräfte mitteilten, handle es sich um Soldaten der 98. Luftlandedivision mit Basis im Zentrum Russlands. Es sei ein Strafverfahren wegen des "illegalen Übertritts der Grenze durch bewaffnete russische Bürger" eingeleitet worden.

Ein Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums in Moskau bestätigte am Dienstag die Festnahme der russischen Soldaten, versuchte den brisanten Zwischenfall jedoch herunterzuspielen. Es habe sich um eine Grenzpatrouille gehandelt, die an einer nicht markierten Stelle "zufällig" auf ukrainisches Gebiet gelangt sei. Man messe diesem "Versehen" daher auch keine weitere Bedeutung zu, hieß es.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele