Lange Lieferzeiten

Kampf gegen IS: USA befürchten Engpass an Bomben

Ausland
27.05.2016 08:26

Die US-Luftwaffe fürchtet, dass ihr im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat in Syrien und im Irak die Präzisionsbomben ausgehen. Zwar seien weitere der Laser- oder GPS-gelenkten Bomben bestellt, die Lieferzeit betrage aber etwa zwei Jahre, sagte Charles Brown Jr. vom US-Zentralkommando am Donnerstag vor Journalisten.

Möglicherweise müssten zusätzliche Bomben aus anderen Regionen in den Nahen Osten verlegt werden. Im Februar hatte das Pentagon angekündigt, für 1,8 Milliarden US-Dollar (1,6 Milliarden Euro) mehr als 45.000 neue Präzisionsbomben zu kaufen.

Seit August 2014 bekämpft eine von den USA geführte internationale Koalition den IS mit Luftangriffen und indem sie örtliche Milizen für den Kampf gegen die islamistischen Extremisten ausbildet.

Rebellen vermelden Gebietsgewinne
Die kurdisch-arabische Rebellenallianz rückt unterdessen in der syrischen Provinz Rakka weiter gegen den IS vor. Unterstützt von US-Spezialkräften nahmen die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) am Donnerstag nach eigenen Angaben nördlich der IS-Hochburg Rakka fünf Dörfer ein. Die SDF, ein Zusammenschluss kurdischer und arabischer Rebellengruppen, hatten am Dienstag mit Unterstützung der US-geführten Militärallianz eine neue Offensive im Norden der Provinz gestartet. Es ist die bisher größte Offensive gegen die IS-Miliz in Syrien.

Die Friedensgespräche für Syrien werden laut UNO-Angaben frühestens in einigen Wochen wieder aufgenommen werden können. Innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen werde keine neue Gesprächsrunde beginnen, sagte der UN-Sondergesandte Staffan de Mistura am Donnerstag in Genf. Ende April war die dritte Runde der indirekten Genfer Gespräche zwischen Vertretern der Regierung von Präsident Bashar al-Assad und der Opposition zu Ende gegangen. Entscheidende Annäherungen gab es bisher nicht, weitgehend einig war man sich aber, dass eine Übergangsregierung gebildet werden solle, die eine neue Verfassung vorbereiten soll.

Vielen Menschen in Syrien droht der Hungertod
Keinen Aufschub dürfe es hingegen bei der Hilfe für die leidenden Menschen geben, sagte de Mistura. Vielen Menschen in Syrien droht laut UNO der Hungertod, sollten das Assad-Regime und die Rebellen den Zugang für humanitäre Hilfen nicht ermöglichen. Auch die zuletzt brüchige Waffenruhe, die im Februar maßgeblich von den USA und Russland durchgesetzt wurde, müsse wieder mehr beachtet werden.

Bei den Syrien-Gesprächen in Wien am 17. Mai wurden die anhaltenden Differenzen zwischen den Weltmächten deutlich. US-Außenminister John Kerry kritisierte, das Assad-Regime habe die vereinbarte Feuerpause bisher nicht eingehalten und Hilfskräften keinen Zugang zu belagerten Orten gewährt. Sein russischer Amtskollege Sergej Lawrow sagte hingegen, es gehe nicht um Assad und sein Regime, sondern um den Kampf gegen den Terrorismus.

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