Opfer-Mutter vergab

Iraner entging in letzter Sekunde der Hinrichtung

Ausland
17.04.2014 12:24
Im Iran ist ein junger Mann äußerst knapp seiner Hinrichtung entgangen, nachdem ihm die Mutter seines Opfers vergeben hat. Sie habe dem Mann, der 2007 im Alter von 19 Jahren ihren Sohn bei einem Streit mit dem Messer getötet hatte, verziehen, als er am Dienstag in der Stadt Noshahr bereits die Schlinge um den Hals hatte, berichtete am Donnerstag die Tageszeitung "Schargh".

Die Mutter berichtete der Zeitung, der Mörder habe geweint und um Vergebung gebeten, woraufhin sie ihn geohrfeigt und ihm dann tatsächlich vergeben habe. "Ich bin gläubig. In der Nacht vor der Urteilsvollstreckung habe ich von meinem Sohn geträumt. 'Mir geht es gut, wo ich bin, und ich bin in Frieden', sagte er mir", meinte die Frau. Zudem hätten ihre Familie und ihre Freunde großen Druck auf sie ausgeübt, dem Mörder zu vergeben.

Kampagne zeigte Wirkung
Zahlreiche bekannte Künstler und Sportler hatten den Vater des Opfers, den früheren Profifußballer Abdolghani Hosseinzadeh, aufgerufen, dem jungen Mann zu vergeben. Eine derartige Kampagne ist selten im Iran, wo seit Jahresbeginn nach UNO-Angaben bereits mehr als 170 Menschen hingerichtet wurden. Gemäß der offiziellen Auslegung der Scharia im Iran kann die Todesstrafe umgewandelt werden, wenn die Familie des Opfers dem Täter vergibt.

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