Mittelmeer im Visier

IS will “eigene Marine gegen Kreuzfahrtschiffe”

Ausland
29.01.2016 12:47

Eine eigene Marine für Angriffe auf Kreuzfahrt- und Containerschiffe im Mittelmeer - diesen Plan verfolgt der IS laut einem hohen NATO-Offizier. Der Vormarsch der Terrorgruppe entlang der libyschen Küste werfe einen "unbehaglichen Schatten" auf die Schifffahrt.

Der britische Vizeadmiral Clive Johnstone warnt, dass der IS demnächst zusätzlich zu den Gräueltaten an Land mit einer eigenen Marine gefährlich werden könnte, berichtet der britische "Telegraph". Die Voraussetzungen dafür seien gegeben: Der IS breite sich immer weiter an der libyschen Küste aus und verfüge über hochentwickelte russische und chinesische Waffen.

"Wir wissen, dass sie Ambitionen haben, in See zu stechen. Wir wissen, dass sie gern einen marinen Arm hätten, genau wie Al-Kaida einen marinen Arm hatte", so Johnstone über den IS. Mithilfe hochentwickelter Waffensysteme könnten die Terroristen in der Zukunft ein Kreuzfahrtschiff, eine Ölplattform oder ein Containerschiff angreifen. Er glaube zwar nicht an eine lange geplante Attacke, erläuterte der Vize-Admiral, es werde sich wohl eher um einen "wahllosen Terrorakt" handeln. Doch dieser werde "außergewöhnliche Auswirkungen auf die westliche Welt" haben.

Kreuzfahrtverband: "Sicherheit hat höchste Priorität"
Der internationalen Kreuzfahrtverband CLIA ließ die "Krone" am Freitag in einer Stellungnahme wissen, dass man eng mit nationalen und internationalen Polizei- und Sicherheitsbehörden zusammenarbeite, um die Sicherheit der Passagiere sicherzustellen: "Jedes Schiff verfügt über speziell ausgebildetes und erfahrenes Sicherheitspersonal, unter anderem ehemalige Mitglieder von Polizei- und Sicherheitsbehörden. Häfen und küstennahe Gebäude, Infrastruktur sowie Sicherheits- und Servicedienste für Passagiere werden in allen Destinationen streng geprüft. Im Falle einer Gefahrensituation haben Kreuzfahrtschiffe die Möglichkeit, unverzüglich ihre Reiseroute anzupassen, um Gebiete mit erhöhtem Risiko zu umfahren. Dabei hat die Sicherheit der Passagiere und Crewmitglieder jederzeit höchste Priorität."

Der Erfolg des IS in Libyen lässt einmal mehr die NATO-Partner aufhorchen und in Europa die Alarmglocken läuten. So überlegen etwa Großbritannien und Italien, Tausende Truppen ins Land zu schicken, um die lokale Armee zu trainieren.

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