An der Aktion beteiligt haben sich laut Plattformsprecher Thomas Schlatte mehr als 500 Unternehmen aus ganz Österreich. "Das ging vom kleinen Betrieb bis zu sehr großen Konzernen", sagte er.
Kohlendioxid wird beim Atmen freigesetzt und ist eine wichtige Komponente bei der Beurteilung von Raumluftqualität. Einen gesetzlichen Grenzwert gibt es nicht. Allgemein werde der Übergang von angenehm zu unangenehm an einem CO2-Wert von über 1.000 ppm (parts per million, Anm.) festgemacht, sagte Schlatte. Werte über 1.500 ppm könnten bereits die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen oder Kopfschmerzen verursachen.
Dicke Luft in vielen Büros
Laut der aktuellen Untersuchung beträgt der durchschnittliche CO2-Wert in mehr als jedem fünften Büro über 1.000 ppm, in jedem 13. Büro über 1.500 ppm. In der Heizperiode liegt sogar jedes dritte Büro über 1.000 ppm und mehr als jedes zehnte über 1.500 ppm. Und das seien noch die Durchschnittswerte. Einzelmessungen hätten Werte über 2.500 ppm ergeben.
Zusammenhang mit Atemwegserkrankungen?
Außerdem dürfte das Ansteckungsrisiko mit dem CO2-Gehalt steigen. "Eine ordentliche Studie über einen Zusammenhang mit Atemwegserkrankungen wäre dringend nötig", meinte Schlatte. "Die Ergebnisse sind ein klarer Beweis, dass dem Raumklima in Büros und damit der Mitarbeitergesundheit zu wenig Beachtung geschenkt wird", sagte Brigitte John-Reiter, Projektleiterin des Kompetenzzentrums Gesundes Bauen und Geschäftsführerin der Österreichischen Akademie für Arbeitsmedizin und Prävention.
"Dies liegt sicher auch daran, dass es bis jetzt keine verlässlichen Daten gibt, wie viele Krankenstände und Krankheitsbilder tatsächlich im Zusammenhang mit den klimatischen Bedingungen in Arbeitsräumen stehen." Schon in der Planungsphase müsste die spätere Raumnutzung berücksichtigt werden, forderte Schlatte.
Zu trockene Büroluft
In mehr als einem Drittel der Büros wurden zudem weniger als 30 Prozent Luftfeuchtigkeit ermittelt. "Dies verschärft sich in der Heizperiode drastisch, dann ist bei nahezu jedem zweiten Büro die Luftfeuchtigkeit zu niedrig", berichtete Schlatte. Empfohlen würden Werte zwischen 40 und 60, bei Klimaanlagen bis 70 Prozent. Die Anfälligkeit für Infektionskrankheiten sinke bei ausreichend hoher Luftfeuchtigkeit, außerdem gebe es weniger Probleme mit trockenen Augen und Schleimhäuten.
Heiß her geht es in vielen Büros auch: In mehr als jeder zehnten untersuchten Räumlichkeit herrschten über 25 Grad. Im Sommer ist es sogar in jedem sechsten Büro zu heiß. Ideal seien 20 bis 22 Grad, zu hohe Temperaturen machen müde.
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