"Super-Saturn"

Himmelskörper mit Mega-Ringsystem entdeckt

Wissenschaft
31.01.2015 08:00
Rund 400 Lichtjahre von der Erde entfernt haben Forscher erstmals einen Himmelskörper entdeckt, der wie Saturn von einem Ringsystem umgeben ist. Die Ringe um einen Gasriesen namens J1407b sind allerdings rund 200 Mal größer und dichter als jene des Saturn. Lücken im System weisen zudem darauf hin, dass sich dort vermutlich Monde formen.

Wie Forscher um Eric Mamajek von der University of Rochester im US-Bundesstaat New York und Matthew Kentworthy von der Universität Leiden (Niederlande) bei Untersuchungen von J1407b herausfanden, hat das Ringsystem um ihn gigantische Ausmaße. Es habe einen Radius von knapp 90 Millionen Kilometern und bestehe aus mindestens 37 Einzelringen, berichten die Astronomen im Fachmagazin "The Astrophysical Journal". Auch der Exoplanet J1407b selbst ist riesig - er dürfte die zehn- bis 40-fache Masse des Jupiters besitzen.

"Könnten wir Saturns Ringe durch jene um J1407b ersetzen, dann wären diese nachts ganz leicht mit bloßem Augen zu sehen und würden die Größe des Mondes um ein Vielfaches übersteigen", erläutert Kenworthy und veröffentlichte eine entsprechende, eindrucksvolle Fotomontage (kleines Bild; der Mond ist rot markiert).

Ringsystem blockiert Licht des Sterns
Wie die Analysen der Forscher zeigen, ist das Ringsystem um den "Super-Saturn" J1407b so dicht, dass es mehr als 95 Prozent des Lichts des zentralen Sterns namens J1407a (der helle Fleck links im Ringsystem) blockiert. Die Gesamtmasse der Materie der Ringe entspreche in etwa der unserer Erde, berichten die Wissenschaftler. Beim Zentralgestirn von J1407b handelt es sich laut ihren Angaben um einen 16 Millionen Jahre alten Braunen Zwerg, dessen Masse etwas kleiner als jene unserer Sonne ist.

Hinweise auf die Entstehung von Monden
Eine größere Lücke im Ringsystem, die rund vier Millionen Kilometer breit ist, deute darauf hin, dass sich dort ein Mond gebildet hat. Der Trabant könnte "eine Masse zwischen der des Mars und der der Erde haben", so Kenworthy. Vermutlich betrage seine Umlaufzeit um den Planeten J1407b in etwa zwei Jahre.

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