Laut Innenminister

Griechenland kann Juni-Raten an IWF nicht zahlen

Ausland
24.05.2015 15:56
Griechenland wird nach Worten von Innenminister Nikos Voutsis die im kommenden Monat anstehende Schuldenrückzahlung an den Internationalen Währungsfonds nicht leisten können. "Die vier Raten für den IWF im Juni belaufen sich auf 1,6 Milliarden Euro", sagte Voutsis am Sonntag in einer Sendung von Mega TV. Dieses Geld werde nicht überwiesen, da es nicht vorhanden sei.

Das hoch verschuldete Griechenland ringt mit den internationalen Geldgebern um eine Vereinbarung, die die Auszahlung weiterer Hilfskredite ermöglicht. Dafür sind aber Reformzusagen der Regierung in Athen nötig, die eine Einigung bis Ende Mai anstrebt. Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras rief die internationalen Geldgeber am Samstag zu Kompromissen auf.

Varoufakis: Geldgeber müssen sich bewegen
Griechenlands Finanzminister Yanis Varoufakis verlangte am Sonntag deutlich mehr Entgegenkommen der Geldgeber. Sein Land habe enorme Schritte unternommen, um eine Vereinbarung über die dringend benötigten weiteren Hilfen zu erzielen, sagte Varoufakis in einer Sendung der britischen BBC. Es sei nun an den Verhandlungspartnern, ihren Beitrag zu leisten. "Wir sind ihnen drei Viertel des Weges entgegengekommen, sie müssen uns ein Viertel des Weges entgegenkommen." Zugleich sagte der griechische Finanzminister, es wäre katastrophal, wenn Griechenland den Euro verlassen würde. Das wäre "der Anfang vom Ende des gemeinsamen Währungsprojekts".

Schäuble: "Noch ziemliche Probleme zu bewältigen"
Ein erfolgreicher Abschluss des laufenden Programms ist Voraussetzung dafür, über weitere Hilfen zu verhandeln. "Und davon sind wir leider noch ein ganzes Stück entfernt", sagte der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble am Sonntag im Deutschlandfunk. "Die griechische Regierung hat noch ziemliche Probleme zu bewältigen. Ich wünsche ihr dazu viel Kraft, und natürlich hat sie dafür jede Unterstützung, aber um die Lösung dieses Problems kommt sie nicht herum."

Im Standortvergleich der Industrieländer schneidet Griechenland derzeit katastrophal ab und belegt abgeschlagen den letzten Platz. Das ist das Ergebnis einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO und des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts, die am Wochenende veröffentlicht wurde. Demnach zählen die politisch-rechtlichen, soziokulturellen und ökonomischen Rahmenbedingungen zu den schlechtesten in den OECD-Ländern.

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