Makaber oder clever?
GB: Stadt heizt Schwimmbad mit Krematorium
Noch in diesem Jahr soll der Bau einer entsprechenden Verbindung zwischen dem Krematorium und dem neuen Freizeitzentrum von Redditch beginnen. Statt die Wärme jetzt durch den Schornstein hinaus zu blasen, sollen dann der neue Wellness-Bereich des Schwimmbades sowie die Becken damit beheizt werden, wie britische Medien berichten.
Die Gewerkschaft für den öffentlichen Dienst äußerte sich allerdings wenig begeistert über das Vorhaben. "Die Vorschläge des Stadtrates sind krank und beleidigen die Anwohner", sagte Gewerkschaftsvertreter Roger McKenzie. Er forderte den Stadtrat auf, seine Entscheidung zurückzunehmen, und bezeichnete die Entscheidung, Wärme aus dem Krematorium zu nutzen, lediglich als verzweifelten Versuch, Geld zu sparen.
Zustimmung innerhalb der Bevölkerung
Nach Angaben der Stadtratsvorsitzenden Carole Gandy soll der Plan bei den Einwohnern aber auf große Zustimmung stoßen, viele hätten den Einsatz ihrer Verwaltung für "innovative Ideen" gelobt. Gandy: "Diese Angelegenheit ist natürlich sehr heikel, und wir hätten nicht so entschieden, wenn wir nicht die Unterstützung der Bevölkerung hätten. 80 bis 90 Prozent der Rückmeldungen, die wir bekommen haben, waren sehr positiv."
Nach Berechnungen des Rats lassen sich jährlich 16.500 Euro an Heizkosten für das Schwimmbad sparen. Der Umbau soll etwa 46.000 Euro kosten. In vielen Städten des wirtschaftlich angeschlagenen Großbritanniens müssen derzeit Schwimmbäder wegen der Sparpläne der Regierung geschlossen werden. Die Technik zur Nutzung von Abgasen aus der Leichenverbrennung sei, so Gandy "in Teilen Europas, besonders in Schweden weit verbreitet". Auch in Wien will die Bestattung ihre neue Zentrale mit Wärme aus dem Krematorium beheizen (siehe Infobox).
Symbolbild
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