Bluttat in Laufhaus

Freier stach Türsteher nieder: Teilbedingte Haft

Österreich
30.07.2014 17:36
Ein 29-jähriger Freier, der im November 2013 in einem Laufhaus im Wiener Bezirk Favoriten einen Sicherheitsmann niedergestochen und lebensgefährlich verletzt hatte, ist am Mittwoch am Wiener Straflandesgericht wegen schwerer Körperverletzung zu 15 Monaten teilbedingter Haft - fünf Monate davon unbedingt - verurteilt worden. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Der Angeklagte hatte im November 2013 in dem Etablissement in der Angeligasse für eine Viertelstunde eine 19-jährige Prostituierte gebucht. Die dabei investierten 50 Euro waren aus seiner Sicht jedoch schlecht angelegt. "Sie war sehr unfreundlich und mir gegenüber aggressiv", schilderte der 29-Jährige dem Schwurgericht. Daher habe er sein Geld zurückverlangt und das Zimmer verlassen wollen.

Prostituierte: "Der Freier war zu grob"
Diesen Ausführungen widersprach allerdings die 19-Jährige. Ihrer Darstellung nach brach sie den Geschlechtsverkehr ab, weil ihr der Freier "zu grob" war. Für die Rückgabe der 50 Euro sah sie keinen Grund, woraufhin der Freier ihr gegenüber tätlich geworden sein soll. Die Frau verständigte daraufhin über einen Notrufknopf einen Security.

Als dieser auf den Plan trat - es handelte sich dabei um den in der Kampfsport-Szene bekannten Attila Ucar - soll der 29-Jährige äußerst zornig reagiert und herumgeschrien haben. Letzteres räumte dieser auch vor Gericht ein. Als der Freier seine Geldforderung wiederholte, soll ihm die Prostituierte daraufhin "in die linke Brustwarze gebissen" haben.

Angeklagter: "Ich fürchtete um mein Leben"
Der Security habe ihn danach an der Hand gepackt, ihn geschlagen, ihm einen Faustschlag und einen Fußtritt versetzt. "Ich habe Angst gehabt. Ich fürchtete um mein Leben", sagte der 29-Jährige. Er habe doch nur davonlaufen wollen, "aber er stand da, als wäre ich im Ring mit ihm". Da habe er ein Klappmesser aus der Tasche gezogen und "in einer Abwehrbewegung hingestochen". Der Security-Mitarbeiter brach daraufhin schwerst verletzt zusammen - nur die Tatsache, dass rasch ärztliche Hilfe zur Stelle war, rettete Attila Ucar das Leben.

Der Vorfall wurde von einer im Eingangsbereich des Laufhauses angebrachten Überwachungskamera aufgezeichnet. Von einem Faustschlag des Kampfsportlers ist auf dem Bildmaterial allerdings nichts zu sehen.

Der Vorwurf des versuchten Mordes wurde von den Geschworenen schließlich einstimmig verworfen. Stattdessen wurde der 29-Jährige wegen schwerer Körperverletzung zu 15 Monaten teilbedingter Haft verurteilt. Der Angeklagte nahm des Urteil an, die Staatsanwaltschaft gab vorerst keine Erklärung ab.

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