Für den Vertrauensindex wurden in der Karwoche 500 Österreicher über 16 Jahren online befragt, ob sie der jeweiligen Person vertrauen oder nicht. Aus den Ja- und Nein-Stimmen wurde ein Saldo gebildet und dann ein Ranking erstellt. Die Schwankungsbreite beträgt plus/minus 4,5 Prozent.
Der erstmals abgefragte Papst Franziskus liegt mit 59 Punkten an der Spitze, gefolgt vom obersten tibetischen Buddhisten mit 50 Punkten. Der Dalai Lama konnte damit gegenüber 2011 klar zulegen, damals reichten ihm 38 Punkte für den Spitzenplatz.
Kapellari vertrauenswürdigster Bischof
Schüller erreicht 32 Punkte und liegt damit klar vor dem Grazer Diözesanbischof Egon Kapellari, der mit 16 Punkten den Bestwert der österreichischen römisch-katholischen Bischöfe schaffte. Gleich dahinter folgen Wiens Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn (15) und der neue Salzburger Erzbischof Franz Lackner (14).
Auf elf Punkte kommt der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker, ebenso wie der Innsbrucker katholische Bischof Manfred Scheuer. Mit dem Wiener Dompfarrer Toni Faber (10) folgt dann wieder ein einfacher - wenn auch Society-erprobter - katholischer Kleriker, dahinter liegen die Bischöfe Alois Schwarz (Gurk-Klagenfurt, 7), Ludwig Schwarz (Linz, 6) und Benno Elbs (Feldkirch, 6).
Ratzinger stürzt ins Minus
Im Minusbereich finden sich der griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios Kardamakis (-1), der Eisenstädter katholische Bischof Ägidius Zsifkovics (-3), Ex-Papst Benedikt XVI., also Joseph Ratzinger (-4, ein Verlust von 12 Prozentpunkten), der Wiener Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg (-5), der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch (-8), und der St. Pöltner Bischof Klaus Küng (-12). Schlusslicht ist Fuat Sanac, der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft, mit -16 Punkten. Schon 2011 nahm sein Vorgänger Anas Schakfeh den letzten Platz im Vertrauensranking ein.
Laut OGM-Chef Wolfgang Bachmayer zeigt der Vertrauensindex im Vergleich zu 2011 eine durchgehende und substanzielle Verbesserung der Vertrauenswerte vor allem bei den Vertretern der katholischen Kirche. Er führt dies auf das Abebben des Missbrauchsthemas, aber auch auf die Strahlkraft des neuen Papstes zurück. Auch die Akzeptanz der anderen Glaubensvertreter hat - bei sehr geringen Bekanntheitswerten - zugenommen. Dies könne als Zeichen von leicht zunehmender Toleranz interpretiert werden, so Bachmayer.
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