150 Maschinen

Flugzeugfriedhof 40 m unter Wasser fotografiert

Ausland
31.07.2015 16:26
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs hat die US-Marine mehr als 150 ihrer Kampfflugzeuge im Kwajalein-Atoll, rund 3.900 Kilometer südwestlich des US-Bundesstaates Hawaii, versenkt. Die Unterwasser-Fotografin Brandi Mueller hat den Flugzeugfriedhof 40 Meter unter der Wasseroberfläche fotografiert und die faszinierenden Bilder veröffentlicht.

Keines der Flugzeuge sei abgeschossen worden. Vielmehr seien die Maschinen vor der Inselkette Roi-Namur im Norden des Atolls, das zu den Marshallinseln gehört, entsorgt worden, so Mueller. Der Hintergrund: Die US-Airforce besaß nach 1945 mehr als 10.000 flugfähige, aber veraltete Propellermaschinen, die ohnehin in absehbarer Zeit durch Düsenjets ersetzt werden sollten. Statt beschädigte oder reparaturbedürftige Maschinen nach dem Ende des Krieges auf Flugzeugträgern wieder in die USA zu transportieren, entschieden die US-Streitkräfte, sie einfach im Meer zu versenken.

Auf den von Mueller geschossenen Bilder ist auch zu sehen, dass man die Flugzeuge, darunter Bomber vom Typ Douglas SBD Dauntless oder North American B-25 Mitchell, Jagdflugzeuge vom Typ Grumman F4F Wildcat und Transportflieger, teilweise ausgeschlachtet hatte. So haben viele der Flieger auf dem Meeresgrund keine Triebwerke, weil man die Sternmotoren noch gut weiterverwerten konnte. Bei den wenigen Maschinen, die samt ihrer Motoren versenkt wurden, beispielsweise einer B-25, dürften diese irreparabel beschädigt gewesen sein.

Das Kwajalein-Atoll ist das weltgrößte Korallenatoll und liegt etwa 3.900 Kilometer vom US-Bundesstaat Hawaii entfernt. Es besteht aus 97 Inseln und umschließt die weltweit größten Lagunen mit einer Ausdehnung von 2.174 Quadratkilometern. Während des Pazifikkrieges im Zweiten Weltkrieg tobte dort Anfang 1944 eine heftige Schlacht, bei der fast alle 8.000 japanischen Soldaten, die sich auf den Inseln verschanzt hatten, in Kämpfen mit der US-Armee ums Leben kamen. Nur 105 Japaner überlebten die Kämpfe - die meisten schwer verwundet. Das riesige Atoll wurde nach der Eroberung zu einem wichtigen Stützpunkt der US-Navy ausgebaut.

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