Neue EU-Sanktionen

Flug MH17: Niederländer helfen bei Untersuchungen

Ausland
26.07.2014 12:22
Niederländische Experten sollen ihre internationalen Kollegen bei der Untersuchung der Absturzstelle von Flug MH17 in der Ostukraine unterstützen und auch bei der Suche nach möglichen weiteren Opfern helfen. Am Freitagabend startete vom Militärflughafen in Eindhoven eine Maschine mit 40 niederländischen Militärpolizisten und 20 forensischen Experten der Polizei an Bord. Die EU versucht unterdessen, Russland mit Sanktionen weiter unter Druck zu setzen, um die Kämpfe in der Ukraine zu beenden.

Die Militärpolizisten seien nicht bewaffnet und sollten auch keine Uniformen tragen, sagte Ministerpräsident Mark Rutte. Die Niederlande schließen aber einen bewaffneten Militäreinsatz nicht aus, wenn der Schutz der Experten in dem Katastrophengebiet nicht gewährleistet sei. Noch an diesem Wochenende will die Regierung in Den Haag darüber entscheiden.

Bei dem Absturz der Boeing der Malaysia Airlines über dem Konfliktgebiet in der Ostukraine waren vor einer Woche 298 Menschen getötet worden - die meisten stammten aus den Niederlanden.

Einigung bei Wirtschaftssanktionen gegen Russland
In der Ukraine-Krise sind sich die 28 EU-Regierungen unterdessen erstmals einig über Wirtschaftssanktionen gegen Russland. Nach Angaben von Diplomaten verständigten sich die EU-Botschafter am Freitag in Brüssel im Grundsatz darauf, Russland den Zugang zu EU-Finanzmärkten zu erschweren. Zu dem Paket gehört auch ein Verbot künftiger Waffenexporte. Außerdem will die EU keinerlei Hochtechnologieprodukte mehr liefern, Spezialanlagen zur Öl- und Gasförderung nur noch beschränkt.

Bisher hatte die EU lediglich Einreiseverbote und Kontensperrungen gegen 87 Personen sowie 18 Organisationen und Unternehmen verhängt. Mit den ersten Wirtschaftssanktionen soll Moskau dazu veranlasst werden, die Separatisten in der Ostukraine nicht länger zu unterstützen. Die EU-Kommission soll bis Montag Verordnungstexte für die Umsetzung der Sanktionen vorlegen. Diese sollen dann am Dienstag von den EU-Botschaftern offiziell gebilligt werden, sofern Russland nicht in letzter Minute Zeichen für ein Einlenken gibt.

EU setzte russische Geheimdienstchefs auf Sanktionsliste
In der Nacht auf Samstag wurde zudem mittgeteilt, dass weitere hochrangige russische Behördenvertreter und Unternehmen auf die Sanktionsliste gesetzt wurden. Unter anderem wurden Vermögenswerte der Chefs des russischen Inlands- sowie des Auslandsgeheimdienstes eingefroren. Außerdem finden sich auch 18 Unternehmen und andere Organisationen auf der jüngsten Sanktionsliste wieder.

Russland: "EU-Sanktionen gefährden Sicherheitskooperation"
Russland warnte umgehend, dass die Ausweitung der EU-Sanktionen die Zusammenarbeit des Landes mit der Europäischen Union in Sicherheitsfragen beeinträchtigen werde. "Die erweiterte Sanktionsliste ist ein klarer Beweis dafür, dass die EU-Staaten einen Weg beschreiten, der auf eine Abkehr von der Kooperation mit Russland in Fragen der internationalen und regionalen Sicherheit hinausläuft", erklärte das Ministerium am Samstag in Moskau.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele