Mädchen ermordet

Florida richtet Mann 32 Jahre nach Todesurteil hin

Ausland
11.04.2013 07:53
Der Kindermörder Larry Eugene Mann ist in Florida hingerichtet worden. Der 59-jährige Häftling war wegen des Mordes an einem zehnjährigen Mädchen bereits vor 32 Jahren zum Tode verurteilt worden. Wie die Justizverwaltung mitteilte, trat der Tod durch Giftspritze am Mittwoch um 19.19 Uhr Ortszeit ein. Die lange Dauer bis zur Vollstreckung der Todesstrafe hatte im Vorfeld für heftige Kritik, auch von Verwandten des Opfers, gesorgt.

Nach den Feststellungen der Richter hatte Mann sein Opfer am 4. November 1980 überfallen, als es mit dem Rad auf dem Weg in die Schule war. Die zehnjährige Elisa Vera Nelson wurde mit einem Betonrohr erschlagen und gewürgt, aber nicht vergewaltigt. Ihr Peiniger dürfte den Ermittlern zufolge beim Versuch, das Mädchen sexuell zu missbrauchen, an der Gegenwehr der Kleinen gescheitert sein und sie deshalb gleich getötet haben.

Mörder: "Habe etwas Dummes getan"
Der Täter, der von seiner eigenen Frau überführt wurde - sie hatte im Wagen ihres Gatten eine blutbefleckte Notiz der Mutter der Ermordeten an eine Lehrerin entdeckt und die Polizei alarmiert -, versuchte sich noch am Tag der Tat selbst das Leben zu nehmen, scheiterte allerdings. Der Polizei erklärte er bei seiner Festnahme: "Ich habe etwas Dummes getan."

Die Anwälte des Todeskandidaten hatten durch alle Instanzen geklagt, um die Hinrichtung zu verhindern. Die Vollstreckung des Todesurteils wurde mehrfach verschoben, zuletzt musste auch der geplante Termin am Mittwoch wegen eines letzten Gnadengesuchs der Verteidiger nach hinten verschoben werden. Um 19.19 Uhr, exakt 15 Minuten nach der tödlichen Injektion, starb der 59-jährige Kindermörder schließlich im Florida State Prison in Raiford durch die Giftspritze. Zuvor von einem Justizbeamten nach letzten Worten gefragt, hatte Mann nur mit "Nein, Sir" geantwortet und die Augen geschlossen.

Kritik an der Dauer bis zur Hinrichtung
Der Vater der Ermordeten, David Nelson (Bild), zeigte sich nach der Vollstreckung des Todesurteils sichtlich erleichtert. Elisas Bruder, Jeffrey Nelson (Bild zwei), kritisierte wiederum die "Missstände" in einem Justizsystem, das 32 Jahre brauche, um einen "geständigen Pädophilen und Mörder zu bestrafen". Auch Demonstranten, die sich vor der Haftanstalt versammelt hatten, trugen Schilder mit der Aufschrift: "Warum hat es mehr als 32 Jahre gedauert?".

Todesurteil in Texas nach 20 Jahren vollstreckt
Im US-Bundesstaat Texas wurde erst am Dienstag ein Mann hingerichtet, der vor fast 20 Jahren zum Tode verurteilt worden war. Rickey Lewis starb ebenfalls durch die Giftspritze. Der 50-Jährige war 1994 wegen der Ermordung eines Mannes und der Vergewaltigung von dessen Ehefrau zum Tode verurteilt worden. Er war durch DNA-Spuren überführt worden und saß 19 Jahre lang in der Todeszelle.

Es war die zweite Hinrichtung im Bundesstaat Texas in diesem Jahr. Insgesamt wurden in den USA 2013 bisher sieben Todesurteile vollstreckt. In 18 US-Bundesstaaten ist die Todesstrafe mittlerweile abgeschafft (siehe Infobox).

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