Gegen Verschwendung
F: Supermärkte müssen Lebensmittel spenden
Die Neuregelung betrifft ab 1. Juli 2016 alle französischen Supermärkte, die größer sind als 400 Quadratmeter. Zur Umsetzung hat die Nationalversammlung am Donnerstag einstimmig drei Zusatzartikel zu einem bestehenden Gesetz beschlossen.
Es geht laut Nachrichtenagentur AFP um all jene Lebensmittel, die noch essbar sind. Sie müssen kostenlos an Wohlfahrtsorganisationen, als Tierfutter oder für den Kompost in der Landwirtschaft abgegeben werden. Schließlich sei es "skandalös zu sehen, dass essbare Lebensmittel in den Müll geworfen werden", erklärte etwa der Abgeordnete Guillaume Garot von den Sozialisten. Ein weiterer Punkt der Neuregelung ist Schulunterricht zum Thema.
Die französische Regierung hat es sich zum Ziel gesetzt, die Lebensmittelverschwendung bis 2025 zu halbieren. Pro Jahr würden 20 Kilo Nahrungsmittel pro Person weggeworfen, so eine Studie. Der Handelsverband erklärte allerdings, das Gesetz werde nicht viel bringen - schließlich seien die großen Handelsketten des Landes nur an fünf Prozent der Lebensmittelabfälle schuld.
Mindesthaltbarkeit versus Verbrauchsdatum
Die Vereinten Nationen schätzen, dass bis zu ein Drittel aller Lebensmittel, die weggeworfen werden, noch essbar wäre. Die Hälfte davon gehe aber schon auf dem Weg vom Feld zum Teller "verloren". Ein großes Problem sind die Ansprüche der Konsumenten: So wird etwa nicht perfekt gewachsenes Gemüse und Obst oft noch auf dem Feld untergepflügt, da es ohnehin verschmäht würde.
Zudem werden viel zu viele Lebensmittel weggeworfen, die das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben - auch wenn es sich dabei vor allem um die Angabe handelt, wie lange ein Produkt ohne wesentliche Geschmacks- und Qualitätseinbußen essbar ist. Im Gegensatz dazu steht das Verbrauchsdatum ("Zu verbrauchen bis"), das zum Beispiel bei rohem Fleisch anzeigt, ab wann tatsächlich Gesundheitsgefahr besteht.
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