Zusätzlich zu Quote

EU will 24.000 Italien-Flüchtlinge verteilen

Ausland
23.05.2015 13:49
Die EU-Kommission will in der kommenden Woche die Verteilung von 24.000 Flüchtlingen aus Italien in andere EU-Staaten vorschlagen. Dafür verpflichte sich Italien, Zentren zur Identifizierung von Flüchtlingen einzurichten, wie die Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" am Samstag berichtete.

Die erste solche Einrichtung soll für maximal 300 Personen im Hafen der apulischen Stadt Taranto eröffnet werden. Weitere Zentren sind in den sizilianischen Städten Pozzallo, Porto Empedocle und Augusta geplant, in denen täglich Hunderte Flüchtlinge eintreffen. Dazu sollen zwei Kasernen in der sizilianischen Hafenstadt Messina und in Civitavecchia nördlich von Rom adaptiert werden. Auch hier sollen Flüchtlinge untergebracht werden.

Ergänzung für Quotensystem
Die Verteilung von insgesamt 40.000 in Italien und Griechenland eingetroffenen Flüchtlingen auf andere EU-Staaten ergänzt das Quotensystem, das die EU-Kommission Mitte Mai vorgestellt hatte. Die Pläne sollen am kommenden Mittwoch vorgelegt werden. Zahlreiche EU-Staaten, darunter Spanien, Frankreich und viele osteuropäische Länder, wehren sich gegen die Festlegung von Quoten.

Österreich und Deutschland, die vergleichsweise viele Flüchtlinge aufnehmen, begrüßen dagegen den Brüsseler Vorschlag zur Verteilung von Flüchtlingen. Nach den bisherigen Plänen der EU-Kommission sollen zudem 20.000 Menschen, die vornehmlich in Flüchtlingslagern außerhalb der Union leben, über die EU verteilt werden.

Fünf Tunesier in libyschen Gewässern ertrunken
Am Wochenende kam es erneut zu einer Flüchtlingstragödie im Mittelmeer: Fünf Tunesier, die an Bord eines Bootes in Richtung der italienischen Insel Lampedusa unterwegs waren, sind dabei ums Leben gekommen. Ihr Boot kenterte am Samstag in libyschen Gewässern vor der nordtunesischen Küste, wie italienische Medien berichteten.

Die fünf Toten gehörten zu einer Gruppe von etwa zehn Personen, die an Bord zweier Boote in Richtung Lampedusa abgefahren waren. Wegen starken Windes soll ein Boot umgekippt sein. Die Leichen wurden geborgen, die tunesische Küstenwache rettete weitere 49 Migranten.

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