Zeitung hat Beweise:

Dutzende russische Soldaten in Ostukraine gefallen

Ausland
03.09.2014 07:14
Etwa 70 Angehörige der 76. russischen Luftlandedivision aus dem westrussischen Pskow sind im August bei Kämpfen in der Ostukraine ums Leben gekommen. Dies berichtete eine russische Zeitung am Dienstag. Das lokale Qualitätsmedium "Pskowskaja Gubernija" druckte ein brisantes Gespräch unter Angehörigen der Division, die über ihren Einsatz gesprochen hatten, ab.

Bereits vergangene Woche hatte die vom prominenten Pskower Oppositionspolitiker Lew Schlosberg herausgegebene Zeitung mit einem Beitrag, in dem über ein mysteriöses Soldatenbegräbnis in einem Vorwort von Pskow berichtet wurde, für landesweite Aufmerksamkeit gesorgt. Schlosberg, der für die liberale Jabloko-Partei im Lokalparlament sitzt, war in Folge am Freitag Opfer eines Anschlags geworden und wurde mit Kopfverletzungen in ein Pskower Krankenhaus eingeliefert.

Zeitung: Keine Zweifel an Authentizität des Materials
In der Ausgabe vom 2. September veröffentlichte "Pskowskaja Gubernija" nun erneut brisante Informationen, die einen Einsatz regulärer russischer Truppenverbände im Osten der Ukraine nahelegen: Angaben der Zeitung zufolge war Schlosberg eine Tonaufnahme zugespielt worden, in denen sich zwei Angehörige der 76. Luftlandedivision über Ereignisse der vergangenen Wochen unterhalten. "Es gibt keinen Grund, an der Authentizität dieser Materialien zu zweifeln", schrieb die Redaktion.

Konkret folgt aus dem publizierten Gesprächsprotokoll, dass eine Kompanie der in Pskow stationierten 76. Luftlandedivision bei Kampfhandlungen in der Ostukraine nahezu vollständig aufgerieben wurde. Die Rede ist davon, dass die Einheit am 16. August die russisch-ukrainische Grenze überschritten habe und am 20. August in ein Feuergefecht unweit von Georgijewka (Ortschaft im Oblast Lugansk, Anm.) verwickelt worden sei, da eine "amerikanische Radioelektronikbrigade" die russischen Mobiltelefone geortet habe.

Russische Regierung soll Druck auf Angehörige ausüben
Lediglich zehn Soldaten der Kompanie hätten den Einsatz überlebt, darunter auch einer der Soldaten am Tonband, schreibt das Blatt. Etwa 70 Soldaten seien demnach ums Leben gekommen. Einer der Toten sei auch Soldat Leonid Kitschatkin, über dessen Begräbnis "Pskowskaja Gubernija" bereits berichtet hatte.

Die Soldaten, so folgt aus der publizierten Niederschrift, unterhalten sich aber auch über jenen Druck, den russische Behörden auf Angehörige gefallener Soldaten ausüben würden. Sie erwähnen Geheimhaltungserklärungen, zu deren Unterzeichnung gezwungen werde. Der Kreml bestreitet nach wie vor, dass reguläre russische Soldaten an Kampfhandlungen in der Ostukraine teilnehmen.

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