In Salzburg in Haft

Dschihadisten gestanden Anschlagspläne in Paris

Österreich
14.02.2016 08:11

Anfang Dezember wurden in Salzburg zwei Syrer - die "Krone" berichtete - festgenommen. Fozi B. und Faysal A. stehen unter dem Verdacht, für die Terrormiliz IS gekämpft zu haben. Nun haben sie laut der "Bild am Sonntag" gestanden, am 13. November 2015 weitere Anschläge in Paris geplant zu haben. Beide seien bereits im Oktober, zeitgleich mit weiteren Attentätern, als Flüchtlinge getarnt nach Griechenland gereist.

Wie die "Bild am Sonntag" weiter berichtete, seien die Männer allerdings von Beamten der EU-Grenzschutzagentur Frontex wegen gefälschter syrischer Pässe aufgehalten worden und hätten erst Wochen später weiterreisen können. Dadurch hätten sie ihr Ziel, Paris, nicht erreicht.

Laut der Zeitung gab das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz den österreichischen Behörden den Hinweis, dass sich das Duo in einer Flüchtlingsunterkunft in Salzburg aufhielt. Am 10. Dezember seien die Männer dort festgenommen worden.

Mittels Fingerabdrücken entlarvt
Die französische Zeitung "Le Parisien" berichtete zudem, dass die beiden Festgenommenen am 3. Oktober 2015 mit dem gleichen Boot wie zwei der Paris-Attentäter auf die griechische Insel Leros gekommen seien. Und zwar mit jenen Attentätern, die ebenfalls falsche syrische Pässe hatten und bis heute nicht identifiziert sind. Die französischen Geheimdienste seien außdem überzeugt, "dass sie damit beauftragt worden waren, in einem anderen europäischen Land zuzuschlagen", heißt es in dem Bericht.

Die beiden Männer - der 28-jährige stammt aus Algerien, der 34-jährige ist Pakistani - stellten einen Asylantrag in Österreich und mussten daher ihre Fingerabdrücke abgeben. Die grenzüberschreitende polizeiliche Zusammenarbeit in Europa führte dann zu einem Konnex zu dem Flüchtlingsboot auf Leros: Denn auch die griechischen Behörden hatten Fozi B. und Faysal A. fotografiert und ihnen Fingerabdrücke abgenommen.

Eine Telefonnummer, die bei den Männern sichergestellt worden sei, sowie Telefongespräche, die sie führten, hätten direkt auf das Umfeld von Abdelhamid Abaaoud verwiesen und seinen Unterschlupf in Athen im Jänner 2015. Abaaoud, der sich offenbar frei im Schengen-Raum bewegen konnte, gilt als Drahtzieher der Paris-Attentate. Er starb bei einem Polizeieinsatz in Saint-Denis im Norden von Paris kurz nach den Anschlägen, bei denen Dschihadisten 130 Menschen getötet und Hunderte weitere verletzt hatten.

Staatsanwaltschaft hält sich bedeckt
Die Staatsanwaltschaft Salzburg hielt sich am Sonntag bedeckt und bestätigte bisher lediglich, dass sich sechs Personen wegen des Verdachts der Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung in U-Haft befinden. Weitere Auskünfte waren unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht zu erhalten.

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