"Wie im Zoo"

Dorf in Slowakei will Roma-Siedlung mit Mauer abtrennen

Bittere Erinnerungen an die Berliner Mauer (Bild) oder die Trenn-Mauer zwischen Israel und dem Gaza-Streifen werden in einem ostslowakischen Dorf geweckt: In der Gemeinde Ostrovany hat der Dorfrat entschieden, eine 150 Meter lange und zwei Meter hohe Mauer zwischen dem Dorf und der dortigen Roma-Siedlung zu errichten.

Der Bürgermeister der Gemeinde, Cyril Rehak, begründete den Plan für den Mauerbau: "Die Bewohner haben Anspruch auf Schutz ihres Eigentums und der Gesundheit."

"Ich halte diese Maßnahme nicht für rechtmäßig. Es ist ein außerordentlicher Schritt. Kein Problem wird damit gelöst", kommentierte Lubomir Galbavy, slowakischer Regierungsbeauftragter für Roma-Gemeinschaften, das Vorhaben. Galbavy erklärte, er werde das Dorf besuchen und mit dem Bürgermeister über den Bau der Mauer diskutieren.

"Wie im Zoo"
Ein Bewohner der Roma-Siedlung sagte gegenüber der Tageszeitung "Sme": "Wem wird sie helfen? Weder den Weißen noch uns. Wir sind hier wie im Zoo."

Die Beziehungen zwischen der Mehrheitsbevölkerung und Angehörigen der in Siedlungen lebenden Roma-Minderheit hatten sich seit geraumer Zeit wegen der wachsenden Kriminalität verschlechtert.