Weltweiter Kreuzweg

Christen erinnerten an Leiden und Sterben Jesu

Ausland
19.04.2014 10:41
Weltweit haben Christen am Karfreitag an das Leiden Jesu erinnert. Papst Franziskus wohnte in Rom gemeinsam mit Zehntausenden Menschen dem Kreuzweg am Kolosseum bei. Auf der Via Dolorosa in Jerusalem nahmen zahlreiche Menschen unter strengen Sicherheitsvorkehrungen an der traditionellen Prozession teil. Viele von ihnen trugen große Holzkreuze.

In Rom wurde an 14 Stationen mit Texten des Bischofs und Mafia-Kritikers Giancarlo Bregantini an das Leiden und Sterben Christi erinnert. In den Texten ging es unter anderem um aktuelle Probleme wie die Wirtschaftskrise. Franziskus verfolgte die Zeremonie still und mit nachdenklichem Gesichtsausdruck.

Zuvor leitete der Papst vor Hunderten Gläubigen im Petersdom die traditionelle Liturgie. Bilder zeigten ihn im Gebet flach auf dem Boden liegend. "Jesus aus der Nähe zu folgen ist nicht leicht, denn die Straße, die er wählt, ist der Weg des Kreuzes", schrieb der Pontifex auf Twitter.

Zweites Osterfest für Papst Franziskus
Für Papst Franziskus ist es das zweite Osterfest als Oberhaupt der katholischen Kirche. Zur traditionellen Fußwaschung kam er am Gründonnerstag in ein Therapiezentrum in Rom, wo er zwölf Behinderten im Alter von 16 bis 86 Jahren - darunter einem Muslim aus Libyen - die Füße wusch und küsste. Die Fußwaschung, mit der an Jesus beim letzten Abendmahl erinnert wird, nahm Franziskus kniend und ohne Kopfbedeckung vor. "Wir müssen einander dienen", sagte er in einer kurzen Predigt.

Während seine Vorgänger traditionell Priestern die Füße gereinigt hatten, vollzog Franziskus diese Demutsgeste im vergangenen Jahr bei jungen Gefängnisinsassen. Dieses Mal hatte er sich das Zentrum einer katholischen Stiftung in Rom ausgesucht.

Am Samstag feiert das 77-jährige Oberhaupt der Katholischen Kirche die Osternacht in einer mehrstündigen Messe im Petersdom. In dieser wird an die Auferstehung Jesu erinnert. Den Höhepunkt erreichen die Osterfeierlichkeiten am Sonntag mit einer festlichen Ostermesse auf dem Petersplatz. Anschließend verkündet der Papst die traditionelle Osterbotschaft und spendet den Segen "urbi et orbi" ("der Stadt Rom und dem Erdkreis").

Schlägereien am Rande der Prozession in Jerusalem
In Jerusalem war einer der Teilnehmer als Jesus Christus verkleidet. Er trug eine Dornenkrone und seine Brust war mit Blut verschmiert. "Helft diesem Mann!", rief eine Frau immer wieder. In den engen Gassen der Altstadt kam es zu Handgreiflichkeiten zwischen Teilnehmern der Prozession und israelischen Militärpolizisten, die viele Durchgänge abgesperrt hatten. Junge Muslime wurden daran gehindert, zum Gebet auf den Tempelberg in Jerusalems Altstadt zu gehen.

Die Oberhäupter der christlichen Konfessionen riefen in ihrer Osterbotschaft zum Gebet für den Frieden auf. Man hoffe auf einen erfolgreichen Verlauf der Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern, hieß es darin. "Trotz all der gegenwärtigen Schwierigkeiten rufen wir die Parteien dazu auf, diese historische Gelegenheit zu ergreifen." In der Osterwoche, die in diesem Jahr mit dem jüdischen Pessach-Fest zusammenfällt, werden rund 125.000 ausländische Besucher im Heiligen Land erwartet.

Freiwillige ließen sich kreuzigen
Auch in zahlreichen anderen Staaten wurde der Kreuzweg nachgegangen. In einigen Gegenden wollte man den Leidensweg Jesu Christi möglichst authentisch nachempfinden und veranstaltete öffentliche Kreuzigungen von Freiwilligen (siehe Story in der Infobox).

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