Laut Vater

Blinder Passagier (16) wollte zurück nach Afrika

Ausland
24.04.2014 06:38
Jener 16-jährige Bub, der einen über fünfstündigen Flug von Kalifornien nach Hawaii im Fahrwerk eines Fliegers überlebt hat, hat nach Angaben seines Vaters möglicherweise nach Afrika reisen wollen. "Er hat immer davon gesprochen, nach Afrika zurückzukehren, wo seine Großeltern leben", sagte der in Santa Clara lebende Mann am Mittwoch.

Der Bub, der einen Teil seiner Kindheit in Somalia verbrachte, habe in der Schule Schwierigkeiten gehabt. Das gab der Vater als möglichen Grund für den Ausreißversuch des Teenagers an. Der 16-Jährige befinde sich laut seinem Vater derzeit noch in einem Krankenhaus auf Hawaii. Demnach habe Allah seinen Sohn beschützt, bedankte sich der Mann im Interview mit dem US-Radiosender "Voice of America".

Überlebenschancen bei knapp 24 Prozent
Die Chancen, einen Flug im Triebwerk eines Flugzeug zu überleben, liegen laut US-Flugaufsicht FAA nur bei knapp 24 Prozent. Wer als blinder Passagier nicht aus dem Fahrwerkschacht falle oder vom Triebwerk erdrückt werde und die extremen Bedingungen überlebe, zeige die "überraschenden" Fähigkeiten des menschlichen Körpers, schrieb die FAA im März 2012.

Der blinde Passagier war am Wochenende am Flughafen von San Jose über einen mit Holzlatten bedeckten Maschendrahtzaun, der teils mit dreifachen Strängen Rasierklingendraht gespickt ist, geklettert. Er versteckte sich im Fahrwerk einer Passagiermaschine der Gesellschaft Hawaiian Airlines. Trotz Sauerstoffmangels und eisiger Kälte überlebte er teils bewusstlos den Flug.

Teenager sorgt für Debatte über US-Flugsicherheit
Die Reise des Teenagers im Fahrwerk der Boeing trat in den USA eine Diskussion über die Überwachung von Flughäfen los. Obwohl die Sicherheit nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 mit rund 57 Milliarden Dollar verstärkt wurde, blieb bislang unklar, wie der Bursche unbemerkt über einen Zaun klettern und sich im Fahrwerkschacht verstecken konnte.

Ich sorge mich schon lange um die Sicherheit im Umkreis unserer Flughäfen", hatte der kalifornische Abgeordnete Eric Swalwell nach dem Vorfall getwittert. Der Teenager zeige, wie "verwundbar" Flughäfen immer noch seien.

Mit bösen Absichten und einer Ladung Sprengstoff hätte sein Flug ins mehr als 3.700 Kilometer entfernte Maui ein katastrophales Ende nehmen können. Die Sicherheit werde nach diesem Vorfall verschärft, sagte Brian Jenkins, Experte für Flugsicherheit bei der Denkfabrik Rand Corporation, der "Los Angeles Times".

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