Nach Amokfahrt

Anwältin: “Kein religiöses oder politisches Motiv”

Österreich
01.07.2015 15:05
Nach den schrecklichen Ereignissen rund um die Amokfahrt in Graz hat sich nun die Anwältin von Alen R. zu Wort gemeldet: "Es gibt weder ein religiöses noch ein politisches Motiv", gab die Verteidigerin des 26-Jährigen, Liane Hirschbrich, am Mittwoch bekannt.

Der 26-Jährige sei derzeit in einer speziell gesicherten Zelle untergebracht, "weil man davon ausgeht, dass er sich selbst gefährden könnte". Ein psychiatrischer Gutachter soll in den kommenden zehn Tagen den Geisteszustand ihres Mandanten zum Tatzeitpunkt als auch allgemein ergründen. Hirschbrich will vor ausführlicheren Stellungnahmen die Expertise des Fachmannes abwarten.

"Mein Mandant hat mir seine Sicht der Ereignisse geschildert", so die Anwältin. Er habe sie aber gebeten, seine Sicht noch nicht darzulegen: "Wenn mein Mandant mir nach den nächsten Gesprächen seine Zustimmung erteilt, werde ich gerne dazu Stellung nehmen", erklärte Hirschbrich.

Die Juristin sagte, sie habe auch mit den Eltern von Alen R. gesprochen. Diese meinten, sie hätten ihren Sohn als fürsorglichen Vater erlebt. Die Vorwürfe seiner Ehefrau Elena streiten sie ab. Gegen sie wurden mittlerweile ebenfalls Ermittlungen wegen gefährlicher Drohung und Freiheitsentziehung aufgenommen.

Initiative "Graz trägt Hoffnung" verkauft Armbänder
Indessen hat die Initiative "Graz trägt Hoffnung" die ersten weiß-grünen Armbänder zu je fünf Euro verkauft. Der Erlös soll zu 100 Prozent den Opfern der Amokfahrt zukommen. Mit den Bändern soll ein Zeichen gesetzt werden, "dass die Liebe und der Zusammenhalt der Menschen immer stärker sein werden als die grausame Tat eines Einzelnen", ist auf der entsprechenden Facebook-Seite zu lesen. Die Stoffbänder sind in mehreren Lokalen, Banken und Geschäften in Graz sowie per Postversand erhältlich.

Bei der Amokfahrt am 20. Juni in der Grazer Innenstadt sind drei Menschen - darunter ein vierjähriger Bub - ums Leben gekommen. 36 Menschen wurden verletzt, rund 50 weitere Fußgänger und Radfahrer werden als Opfer geführt, da sie gefährdet waren und sich zum Teil nur durch einen Sprung zur Seite vor dem grünen Geländewagen des 26-jährigen Mannes aus Graz-Umgebung retten konnten.

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