Gerüchte um Clinton

US-Wahl: Trump ist Kandidatur nicht mehr zu nehmen

Ausland
27.05.2016 06:31

Dem umstrittenen Milliardär Donald Trump ist die Kandidatur für die US-Präsidentschaft praktisch nicht mehr zu nehmen: Der 69-Jährige hat die Delegiertenzahl beisammen, die er für seine Nominierung beim Parteitag der Republikaner im Juli benötigt. Das bestätigte er selbst am Donnerstag und zeigte sich "geehrt". Dafür sorgen bei den Demokraten angebliche Putschpläne gegen Hillary Clinton für neue Aufregung im Wahlkampf. Gerüchten zufolge soll Vizepräsident Joe Biden ins Rennen um das Weiße Haus geschickt werden.

Mehrere US-Medien hatten zuvor berichtet, dass der Trump die absolute Mehrheit von mindestens 1237 Delegiertenstimmen erreicht habe. Faktisch stand seine Kandidatur schon seit Anfang Mai fest, nachdem seine letzten beiden parteiinternen Rivalen aus dem Rennen ausgestiegen waren. Das von ihm nun erreichte Quorum ist insofern lediglich eine zusätzliche Bestätigung, dass ihm die Kandidatur sicher ist.

Wachsende Zustimmung bei "ungebundenen" Delegierten
Bei einer Pressekonferenz im Bundesstaat North Dakota war Trump von 15 Delegierten umgeben, die ihm zuletzt seine Unterstützung zugesagt hatten. Dabei handelte es sich um "ungebundene" Delegierte. Diese Gruppe von Delegierten ist beim Parteitag im Juli nicht an den Ausgang der Vorwahlen in ihrem jeweiligen Staat gebunden, sondern kann frei über den Kandidaten entscheiden.

Die gewachsene Zustimmung aus den Reihen der "Ungebundenen" hievte den Geschäftsmann nun schon vor den nächsten anstehenden Vorwahlen über die Schwelle für seine Nominierung. "Die Leute hinter mir haben uns über die Hürde gehoben", sagte Trump unter Verweis auf die "ungebundenen" Delegierten, die ihn bei dem Auftritt in der Stadt Bismarck umringten.

Unter ihnen waren mehrere frühere Unterstützer des Senators Ted Cruz, der ebenso wie der Gouverneur von Ohio, John Kasich, zu Beginn des Monats das Handtuch geworfen hatte. In den Vorwahlen der Republikaner, die noch bis zum 7. Juni andauern, hat Trump seither keine Konkurrenten mehr. Nach Angaben des Fernsehsenders CNN hat Trump inzwischen genau 1237 Delegierte zusammen, die Nachrichtenagentur AP sah ihn bei 1238, der Sender ABC News bei 1239.

Demokraten: Wird Clinton durch Joe Biden ersetzt?
Während Trump die Kandidatur für die Präsidentenwahl im November also nicht mehr zu nehmen ist, liegen die Nerven bei den Demokraten anscheinend blank. Die wenig erfolgreiche und nun auch mit Justizproblemen belastete Hillary Clinton könnte Gerüchten zufolge nämlich in letzter Minute durch einen Putsch ihrer Partei aus dem Verkehr gezogen und durch Vizepräsident Joe Biden als Notnagel ersetzt werden, um einen Sieg Donald Trumps zu verhindern.

Die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten war am Wochenende ins Schleudern gekommen: Das Außenministerium hat der "eigenen" Ex-Außenministerin "Fehlverhalten" in der E-Mail-Affäre vorgeworfen. Das könnte die laufende Untersuchung des FBI zusätzlich befeuern und in eine Anklage mit einem Strafausmaß von einem bis zehn Jahren münden. Clinton hatte Sicherheitsregeln verletzt, weil sie ihren privaten E-Mail-Server auch für Staatsgeheimnisse benützte.

Arbeitet Obama am Putsch gegen Clinton?
Ausgerechnet Präsident Barack Obama, der sich ungeachtet aller Affären stets öffentlich hinter Clinton stellte, wird nun verdächtigt, an einem "Putsch-Plan" zu arbeiten, der die Kandidatur seines Vizepräsidenten Joe Biden ermöglichen könnte: Wenn es zu einer Anklage kommt, wollen einflussreiche Demokraten empfehlen, Biden auf dem Parteitag am 25. Juli in Philadelphia als Kompromisskandidat zu nominieren. Damit wäre erreicht, was Obama von Anfang an wollte. Biden, ein treuer Gefährte Obamas, sagte im vergangenen Oktober, dass er wegen des Todes seines Sohnes nicht antreten wolle. Vor wenigen Tagen orakelte er jedoch, er hätte die besseren Siegchancen.

Bei den Demokraten werden 2383 Delegierte für die Nominierung gebraucht. Clinton hat nach Zählung von CNN bereits 2304 beisammen. Eingerechnet sind auch hier "ungebundene" Delegierte, die bei den Demokraten "Superdelegierte" heißen und von denen es bei ihnen wesentlich mehr gibt als bei den Republikanern. Die Vorwahlen der Demokraten laufen noch bis zum 14. Juni, im Rennen ist auch noch Senator Bernie Sanders.

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