Angriff in Spital

Afghanischer Polizist tötete drei US-Bürger

Ausland
24.04.2014 14:36
Ein afghanischer Polizist hat am Donnerstag in einem christlichen Krankenhaus in der Hauptstadt Kabul drei US-Amerikaner - laut Nachrichtenagentur AP allesamt Ärzte - erschossen. Eine weitere US-Bürgerin ist verwundet worden, sagte der Polizeichef Kabuls, Sahir Sahir. Der Angreifer habe sich anschließend zweimal selbst in den Bauch geschossen und sei verletzt festgenommen worden.

Nach Angaben des afghanischen Innenministeriums handelte es sich bei dem Angreifer um einen Beamten der örtlichen Polizei, der das Krankenhaus der US-Hilfsorganisation Cure in Kabul bewacht habe. Er habe aus unbekannten Gründen das Feuer eröffnet, als US-Mitarbeiter das von der Hilfsorganisation Cure betriebene Krankenhaus betreten wollten. Der Vorfall werde untersucht.

Verletzter Angreifer in Polizeigewahrsam
Die US-Botschaft bestätigte, dass es sich bei den Getöteten um US-Bürger handelt. Weitere Angaben machte sie nicht. Mitarbeitern der Klinik zufolge war unter den Toten mindestens ein Arzt. Eine vierte Mitarbeiterin der Klinik wurde bei dem Angriff demnach verletzt. Der Schütze befinde sich mit Verletzungen in Polizeigewahrsam, hieß es im Gesundheitsministerium. Das Cure-Krankenhaus liegt im Westen der Stadt und zählt zu den führenden Kliniken des Landes.

Die radikal-islamischen Taliban äußerten sich zunächst nicht zu dem Anschlag vom Donnerstag. Sie haben sich in diesem Jahr zu mehreren solcher Angriffe bekannt.

Ausländer im Visier der Taliban
In jüngster Zeit waren in Kabul und anderen afghanischen Städten mehrfach Angriffe auf Ausländer verübt worden. Erst Anfang April war die deutsche Pressefotografin Anja Niedringhaus im Osten des Landes erschossen worden (siehe Story in der Infobox). Die kanadische Reporterin Kathy Gannon wurde bei dem Angriff schwer verletzt.

Im März war der schwedische Journalist Nils Horner vor einem Restaurant in Kabul getötet worden. In Kabul wurden im Jänner bei einer Attacke auf ein libanesisches Restaurant insgesamt 21 Menschen getötet, unter ihnen zwei US-Bürger, ein Russe, zwei Briten, zwei Kanadier, ein Däne und zwei Libanesen.

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