Wechselbeziehung

Klampfe und Wuchtel: Was Musik und Fußball eint

Musik
05.06.2014 15:45
Dass Sport und Musik zusammengehören, wissen wir nicht erst, seit Hans Krankl und Herbert Prohaska "Der Opitz und der Zwirschina" sangen oder Rapper Marteria zugab, ein Riesentalent in der Jugendmannschaft von Hansa Rostock gewesen zu sein. Zum Start der 20. Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien haben wir für Sie einen kleinen Rundumblick auf Musiker und Fußball gewagt. Natürlich ohne Gewähr auf Vollständigkeit.
(Bild: kmm)

"Ich habe viel von meinem Geld für Alkohol, Weiber und schnelle Autos ausgegeben, den Rest habe ich einfach verprasst." Es gibt wohl kein Zitat, das die Verbundenheit zwischen Rockmusik und Fußball so gut widerspiegelt wie der Ausspruch der nordirischen Stürmerlegende George Best. Dort und da Glanz und Glamour. Dort und da Ruhm und Exzesse.

Der Popstar-Afro
Fußballer sind in gewisser Weise auch Rockstars. Ob eben Best, der als erster Popstar der Fußballwelt gilt, Deutschlands Legende Günther Netzer oder in gewisser Weise sogar Cordoba-Held Herbert Prohaska. Sein Afro in den späten 70er-Jahren kann durchaus als popkulturelle Modeerscheinung bezeichnet werden.

Was Fußball mit Musik gemein hat, hat unlängst erst Fatboy Slim, Fan und Teilhaber des britischen Zweitligisten Brighton & Hove Albion, im "Krone"-Interview erklärt. "Es ist diese kollektive Euphorie, die sich bei einem Konzert als auch bei einem Fußballspiel zur gleichen Zeit am gleichen Platz abspielt. Der einzige Unterschied ist, dass du im Fußball auch die Enttäuschung erlebst – bei einem Konzert im Normalfall nicht."

Erkennbare Parallelen
Man könnte ergänzen, dass sowohl Musiker als auch Fußballer das Rampenlicht suchen, von Adrenalinschüben leben und sich gerne im Glanz der Öffentlichkeit suhlen. Kunst und Sport sind sich oft näher als man glaubt.

Kein Wunder, dass vor allem die Ballesterer aus Großbritannien, dem Mutterland des Fußballs, eine besondere Liebe zu ihren Vereinen haben. So war etwa Elton John jahrelang Präsident des FC Watford, verdrückte Rod Stewart – weltweit live ausgestrahlt – Tränen, nachdem sein geliebter Klub Celtic Glasgow den scheinbar übermächtigen FC Barcelona bezwang, und klebte Iron-Maiden-Bandchef Steve Harris in seiner Jugendzeit West-Ham-United-Sticker auf seinen Bass.

Fußballmagnet Glasgow
Celtic Glasgow ist übrigens der größte Fanmagnet für Musiker. Neben Rod Stewart zählen auch Mogwai, die Simple Minds, Bobby Gillespie und Paolo Nutini zu Anhängern der "Bhoys". Den nach einem Konkurs wieder auf dem Weg nach oben befindlichen Stadtrivalen Glasgow Rangers gehören dafür die Herzen von Biffy Clyro.

Eine ganz spezielle Art von Fußballfan ist auch Ex-Oasis-Skandalnudel Liam Gallagher. Der streitbare Barde ist glühender Anhänger von Manchester City und flog einst sogar aus Real Madrids Estadio Bernabeu, weil er die Niederlage seines Herzensvereins zu intensiv betrauerte.

Geld für den Lieblingsverein
Doch nicht nur Klubs auf der Insel können berühmte Musiker zu ihren Fans zählen – Klassik-Legende Ennio Morricone schwärmt auf die AS Roma, Justin Bieber lief schon einmal im Dress des FC Barcelona auf, Eros Ramazzotti jubelt so oft es geht Juventus Turin zu und die Toten Hosen würden für den FC Düsseldorf nicht nur den Bayern die Lederhosen ausziehen, sondern haben ihren Klub in schwierigen Zeiten auch schon finanziell unterstützt.

Auch weibliche Künstler lassen sich bestimmten Vereinen zuordnen. Katy Perry zeigte sich lasziv in West-Ham-Unterwäsche, Lily Allen findet man im Craven Cottage von Fulham FC und Shakira ist nicht nur mit Barcelona-Verteidiger Gerard Pique verheiratet, sondern auch regelmäßiger Gast bei den Spielen ihres Göttergatten.

Sportliche Patrioten
Was so gut wie alle berühmten Musiker eint – geht es um das Nationalteam, werden die meisten zu Patrioten. Wenn auch oft mit Zweckoptimismus. In der Brust von Fatboy Slim schlagen für Brasilien und England sogar zwei Herzen. "Würde ich mein eigenes Geld auf ein Finale setzen, würde es Brasilien gegen Argentinien lauten. England hat ein junges Team, das nichts zu verlieren hat. Das reicht aber nicht."

Heino ist der festen Überzeugung, dass heuer seine Heimat Deutschland an der Reihe wäre, während sich Landsmann und Chartstürmer Andreas Bourani nicht allzu genau festlegen will. Eigenwillig ist die Interpretation von Bonaparte-Kopf Tobias Jundt: "Mein Außenseiter-Tipp ist natürlich Österreich". Wer den (Fußball-)Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen...

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