Neues Album und Tour

Kensington streifen mit “Rivals” am Mainstream

Musik
10.11.2014 14:00
Die holländischen Indie-Rocker Kensington haben sich in den letzten Jahren eine amtliche Fanbase in Europa erspielt - in ihrer Heimat sind die Konzerte schon Monate im Voraus ausverkauft. Angesichts des neuen Albums "Rivals" und dem nahenden Wien-Konzert haben wir mit Gitarrist Casper Starreveld über Rivalen, Jared Leto und Christina Stürmer gesprochen.
(Bild: kmm)

Die Niederlande zählen gemeinhin nicht zu den Schwergewichten auf dem internationalen Populärmusik-Sektor. Dennoch gibt es DJs (Armin van Buuren), Bands (Golden Earring, The Nits) und erfolgreiche Exporte (Van Halen-Gitarrist Eddie Van Halen), die es im Laufe der Jahre zu globaler Bekanntheit schafften. Auf dem richtigen Weg dorthin befinden sich die Indie-Rocker Kensington, deren aktuelles Album "Rivals" sich in ihrer holländischen Heimat aus dem Stand auf Platz eins katapultierte und auch über die Landesgrenzen hinaus mit Applaus und Respekt bedacht wurde.

Erfolg im Ausland
"Für uns scheint derzeit wirklich alles gut zu laufen", freut sich Gitarrist Casper Starreveld im "Krone"-Gespräch, "Anfang 2015 haben wir eine kleine Tour durch Holland und jeder einzelne Gig ist schon jetzt ausverkauft. Viele Fans fahren jetzt sogar über die Grenze und sehen sich eine Kensington-Show in Deutschland an. Auch wenn es selten ist, dass holländische Rockbands in Europa weit kommen, ist das Ausland unser großes Ziel. Dahingehend können wir noch viel erreichen."

Das Geheimnis ihres Erfolgs liegt wohl in der Ambivalenz der musikalischen Ausrichtung. Einerseits versucht das Utrecht-Kollektiv sich mit knackigen Riffkaskaden im Underground festzukrallen, andererseits schielen einzelne Kompositionen vollbeabsichtigt gen Mainstream-Markt. Die im Albumtitel angesprochenen Rivalen verortet Starreveld hauptsächlich innerhalb der Band. "Manchmal können wir ganz schön schizophren sein. Jeder von uns hat schließlich seine private und seine Bühnenpersönlichkeit. Diese Dualität schlägt sich nicht nur auf dem Album nieder, sondern gilt für alle Prozesse unsere Lebens."

Beziehung statt Politik
Neben der Single "All For Nothing", die auch als Soundtrack für den holländischen Film "Bloedlink" verwendet wird, sticht vor allem "War" merkbar aus dem Material von "Rivals" heraus. Wer Kensington auf dem dritten Studiorundling aber in politischen Gedankenwelten verortet, liegt grundfalsch. "Es geht hier um eine Beziehung zwischen zwei Menschen, in der einer den anderen die ganze Zeit in seine Richtung lenken möchte. Manchmal musst du dich dann durchsetzen und dich wehren, sonst kann das zu einem Kampf oder auch Krieg führen."

Mit "Words You Don't Know" haben sich die Westeuropäer auch erstmals an den Synthie-Pop der 80er-Jahre gewagt, was Starreveld schmunzelnd quittiert. "Den Drum-Beat haben wir schon seit Jahren im Köcher, es hat aber gedauert, bis der richtige Zeitpunkt für diesen Song gekommen ist. Im Prinzip ist er dein perfekter Begleiter, wenn du mitten in der Nacht mit deiner Karre alleine über einen Highway bretterst." Nichts wurde es hingegen aus einem Gastbeitrag von Christina Stürmer, den sich die Band vor etwa eineinhalb Jahren nach ihrem ersten Österreich-Aufenthalt gewünscht hätte. "Wir müssen wohl noch viel arbeiten und bei euch mehr Erfolg haben, um mit einer eurer erfolgreichsten Pop-Künstlerinnen zusammenarbeiten zu dürfen", fügt Starreveld lachend bei.

Anti-Messias
Trotz steigender Beliebtheit verspricht der Gitarrist, auch zukünftig nicht die Bodenhaftung zu verlieren. "Wir sehen uns nicht als Jesus, der auf der Bühne große Feuerwerke abschießen wird. Wir wollen eine große Party und alle sollen daran beteiligt sein." Also kein Messias-Gehabe, wie man es etwa von Jared Leto kennt? "Nein, und Leto gelingt das doch auch nur so gut, weil er ein hervorragender Schauspieler ist. Wir konzentrieren uns lieber aufs Musizieren." Die Musik steht eben über Glamour, Society und Gossip. "Wenn du zu oft auf dem Society-Parkett zu finden bist, ist das der Anfang vom Ende". Und das ist angesichts des starken neuen Albums "Rivals" glücklicherweise noch nicht der Fall…

Kensington sind am 9. Februar 2015 wieder in Wien zu sehen, wo sie ihre neuen Songs und alten Klassiker im B72 zum Besten geben werden. Karten für das Event erhalten Sie unter 01/960 96 999 oder im "Krone"-Ticketshop.

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