Themeninterview

Glen Hansard: “Ihr habt einen guten Geschmack!”

Musik
25.07.2016 11:01

Was kann man nach einem Oscar-Gewinn noch erreichen? "Du bist immer wieder Anfänger. Es geht jedes Mal darum, den besten Song zu schreiben", erklärt uns Glen Hansard. Der sympathische Ire nahm sich viel Zeit, um über seine Liebe zu Österreich, die Probleme des Nomadenlebens und spezielle musikalisch-lukullische Reiseführer zu sprechen. Willkommen zu einer gedanklichen Weltreise eines Vollblutmusikers.

(Bild: kmm)

Mit der Rockband The Frames wurde Glen Hansard in den 90er-Jahren zu einem Liebling von Underground-Fans, der große Durchbruch gelang ihm aber erst mit Markéta Irglová und ihrer gemeinsamen Band The Swell Season. Für den Song "Falling Slowly" aus dem Hollywood-Streifen "Once" kassierten die beiden 2007 einen Oscar, was den Dubliner anfangs nicht nur in punkto Selbsteinschätzung durchrüttelte, sondern auch der Vorläufer für seine Solokarriere war, mit der er seit vielen Jahren für Jubel und Begeisterung sorgt. Es folgten Auftritte mit Bruce Springsteen und ein heute fix einzementierter Ruf als livehaftiger Stimmungsheld. Der trinkfeste Ire lebt aber auch das Leben eines Nomaden mit einer Ersatzfamilie. Wir haben Hansard im Zuge des Harvest Of Art Festivals zum Thema Touren und Reisen befragt, und sind tief in die Gedankenwelt eines smarten Kompostionstalents eingetaucht.

"Krone": Glen, du bist ein oft und gern gesehener Gast hier in Österreich, erfreust dich stets einer großen Publikumsanzahl und hast schon in den unterschiedlichsten Städten bei uns live gespielt. Welche Verbindung fühlst du als Musiker zu Österreich?
Glen Hansard: Meine Geschichte mit dem Land ist eine sehr persönliche. Das erste Mal war ich 1998 oder 1999 hier und wir waren damals als Duo in Wien unterwegs. Wir fanden sehr viele gute Freunde, zum Beispiel Joe Streibl, der auch in Irland lebte und studierte und unsere ersten Wien-Konzerte veranstaltete. Er ist ein toller Mann und hat unsere Beziehung mit diesem Land begründet. Ich kann dir nicht sagen, warum wir so oft hier spielen, aber das Feedback ist immer wundervoll. Ich mag auch das Temperament der Österreicher. Es ist ganz anders als das der Deutschen. Damit will ich die Deutschen nicht diskreditieren, aber der Österreicher ist einfach eine einzigartige Mischung aus östlichen und westlichen Einflüssen. Auch Einflüsse von Italienern spürst du und das Land ist ein Teil Europas, wo du einen Mix der Kulturen richtiggehend spürst. Und die Geschichte hier ist einzigartig.

"Krone": Fühlt man sich in deiner Rolle als immertourender Musiker nicht wie ein Nomade?
Hansard: Ja, und ich fühle eine besondere Verbindung zu bestimmten Städten. Nicht im kulturellen Sinn, denn ich bin ein ganz schlechter Tourist. Ich habe nicht das Bedürfnis, die Museen oder Sehenswürdigkeiten zu sehen, das war noch nie so meins - auch nicht an freien Tagen. Ich fokussiere mich lieber auf die Arbeit. An gewissen Stellen dieser Welt fühle ich einfach eine besondere Frequenz, die sich auf mich niederschlägt. Ich mag an den Österreichern zum Beispiel ihr Interesse an hochwertiger Kunst, ihre Liebe für gute Musik in allen Bereichen. Ich fühle immer wieder Verbindungen zwischen verschiedenen Orten - hier etwa zwischen Österreich und Island, da die Isländer ebenso hochwertig mit einer gewissen Form von Ästhetik umgehen können. Mir geht es mehr um das Gefühl eines Ortes, als um die historische Beschaffenheit und seine Gebäude.

"Krone": Bist du jemand, der auch außerhalb seines musikalischen Jobs gerne reist?
Hansard: Nicht wirklich. Es ist zum Beispiel ein Riesenunterschied, mit der Band nach Italien zu fahren oder privat in den Urlaub. Früher habe ich an Österreich genossen, dass wir oft drei Auftritte in der Woche und dadurch genug Zeit hatten, in das Land einzutauchen. Ich fühle ähnlich, wenn es um die Slowakei oder Tschechien geht. Als Musiker bin ich fast immer nur im Westen unterwegs, nach Indien komme ich kaum bis nie - wenn dann im Zuge eines kulturellen Austauschprogramms. Ich bin auch gerne in Städten unterwegs, wo du schnell in die Natur kommst.

"Krone": Wie nutzt du deine Freizeit auf Tour, wenn du auf Museen und Sehenswürdigkeiten verzichtest?
Hansard: Ehrlicherweise ist die Zeit trotzdem so knapp, dass ich mich auf meinen Instinkt verlasse, eine gute Bar oder einen guten Kaffee zu finden. Über die Jahre haben wir ein Näschen dafür bekommen. Ich kann auch sechs Stunden in einem Café sitzen, ohne zu lesen, Internet zu surfen oder mit jemandem zu reden. Ich kann einfach Leute im Alltag beobachten, das entspannt mich und fördert meine Kreativität. Manche von uns in der Band sind zusammen unterwegs und machen touristische Sachen, ich gehe lieber lange spazieren, bis ich einen Ort finde, der mich an eine kleine irische Bar erinnert und bleibe dann dort hängen. Ein Platz, wo ich in einer Ecke sitzen kann und einfach das Leben auf mich einprasseln lasse. Die Welt ist ohnehin immer in Bewegung und fordert einen die ganze Zeit heraus, ich bin also sehr glücklich, wenn ich mal sechs Stunden einfach nur in einer Ecke verbringe und durchatme. So sehen meine freien Tourtage aus. Ich telefoniere natürlich auch mit meiner Familie oder sende manchmal ein paar E-Mails, aber eigentlich will ich in solchen Situationen überhaupt gar nichts machen.

"Krone": Brauchst du das Alleinsein in diesen Momenten, weil du mit einer zehnköpfigen Band und vielen Crewmitgliedern unterwegs bist?
Hansard: Auf jeden Fall, das ist bei uns allen so. Wir brauchen unseren Freiraum und auch wenn der Tourbus groß ist, sind wir 18 Menschen hier. Es ist ein bisschen wie im legendären Wolfgang-Petersen-Film "Das Boot". (lacht) Wir haben gelernt, wie wir mit uns umgehen und wann wir den jeweils anderen lieber in Ruhe lassen. Das ist unerlässlich, wenn man eine sehr lange Zeit mit den gleichen Menschen verbringt. "Das Boot" ist wirklich ein gutes Beispiel dafür, denn die Situation ist oft schnell aufgehitzt, weil Charaktere aufeinandertreffen. Es ist wichtig, die Knöpfe bei den anderen zu sehen und sie eben nicht zu drücken. An freien Tagen respektiere ich total, wenn jeder macht was er will. Das braucht man einfach und ich brauche auch zwei bis drei Stunden pro Tag, wo ich einfach nur herumgehe und meine Gedanken schweifen lasse. Da bin ich fast schon etwas neurotisch.

"Krone": Du stammst aus Irland, einem der zweifellos schönsten Länder der Welt. Siehst du in gewisser Weise Ähnlichkeiten zwischen Irland und Österreich?
Hansard: Wenn es um die Natur geht, ja. Bei den Leuten eigentlich nicht. Eine Gemeinsamkeit zwischen beiden ist, dass sie beide Verständnis und eine Art "Bullshit-Radar" haben. Die Österreicher sind sehr gut darin, Bullshit im Alltag zu erkennen. Sie haben Geschmack und würden ihr Geld oder Budget nicht für völligen Schwachsinn verpulvern, was die Holländer meiner Ansicht nach oft tun. (lacht) Die Iren sind da ähnlich und Briten allgemein haben einen sehr guten Geschmack. Ich will wirklich kein Land schlecht machen, aber die Österreicher haben einen angeborenen, guten Geschmack. Alleine schon das beim Harvest Of Art Festival PJ Harvey als Headliner gebucht wurde zeigt mir, dass hier nicht einfach nur blind agiert wird. Du merkst solche Sachen auch daran, wie sich die Menschen kleiden, wie die Leute sich in Kaffeehäusern verhalten oder wen sie auf Festivals buchen. In Österreich gibt es so viele Plätze, wo man dem Individuum Platz zum Denken gibt, seine Kreativität unterstützt - das ist in Italien und Spanien ganz anders. Kaffeehäuser sind ein Indikator für guten oder schlechten Geschmack.

"Krone": Wirst du in den unterschiedlichen Ländern als Künstler auch sehr unterschiedlich behandelt?
Hansard: Absolut. Der schlimmste Platz für Musiker ist England. Das liegt vielleicht daran, dass dort so viele großartige Künstler sind, dass die Veranstalter gar nicht mehr schätzen, was sie an ihnen haben und die Gastfreundschaft dabei hängen bleibt. In Deutschland ist das ganz anders, dort werden Künstler hervorragend behandelt. In Italien ist das Essen zum Beispiel großartig, aber dafür funktioniert die Technik fast nie. (lacht) Wir lieben ihre Mentalität, aber es ist jedes Mal ein Krampf. Die Schweiz ist sehr tough, was sehr lustig ist. Sie haben eine tolle Gast dort. Ich kann dir nicht sagen, was. Die Skandinavier sind ruhige Menschen, aber enthusiastisch. Die Finnen selbst sind den Österreichern auch ähnlich. Sie haben einen guten Geschmack, sind sehr klug und müssen nicht jedem ihre Meinung aufdrücken. Schweden ist zum Beispiel wieder ganz anders. Sie sind für mich die Italiener Skandinaviens. (lacht) Ich habe mir immer überlegt, wie man Bands mit Locations vergleichen könnte. Die Rolling Stones etwa wären total ausgereifte, schicke Restaurants, die Pixies wären ein sehr gutes Burgerlokal mit tollen Salaten und Beilagen und eine Band wie die Tindersticks wären ein feines, ruhiges Weinlokal. Wenn du das mit allen Bands machst, hättest du den besten Reiseführer der Welt.

"Krone": Wo würdest du dich selbst in dieser Liste verorten?
Hansard: Ich wäre wohl ein Kaffeehaus, denn das ist genau meine Umgebung. Nachts bin ich nicht gerne dort, aber nachmittags, wenn es wenig Geschäftsbetrieb gibt und ich meine Ruhe habe. Generell mag ich keine klischeehaften irischen Bars, aber ich liebe solche, die in sich ruhen, hässlich aussehen und in einer furchtbaren Stadtecke stehen. Das ist eine echte Bar, keine Touristenfalle. Es ist eine Absteige und genau darauf stehe ich und solche Bars finde ich überall - auch in Österreich und dort bleibe ich dann sitzen.

"Krone": Genau dort kannst du auch die Seele einer Stadt entdecken - abseits von Glanz und Glitter.
Hansard: Exakt darum geht es. Auch das Personal ist wichtig. Es geht um die Bedienung, die nicht total ermüdet ist und keine 2000 Bier pro Nacht ausgeben muss, sondern jemand, der vielleicht nur 20 Biere ausgibt, aber dafür Zeit hat, sich mit dir zu unterhalten, dem du Musik aus deinem iPhone vorspielst. In Wien gehen wir immer in das Café Lange in der Lange Gasse - ich habe keine Ahnung, wie populär dieses Café ist, aber hier fühle ich mich zuhause. Es ist dreckig, verraucht, ruhig und hat lange offen und dort werden wir auch wieder hingehen.

"Krone": Bist du jemand, der lieber vor 20 Leuten spielt, die total auf deine Musik stehen, als vor 20.000, die vielleicht nur interessiert oder mit deiner Musik nicht firm sind?
Hansard: Das ist eine sehr gute Frage, denn diese Frage illustriert genau die Ambitionen eines Musikers und seinen Wert. Wenn du vor 20.000 Leuten spielst, die keine Ahnung haben, wer du bist, dann setzt das unglaubliche Energien frei und ist eine extreme Herausforderung. Wenn du müde bist, keine Lust mehr hast, dann hilft dir auch das beste Publikum nichts. Es gibt viele Bands, die betreten allabendlich die Bühne und spielen mechanisch die immergleiche Setlist herunter. Sie sind Künstler und präsentieren ihre Show - das ist auch okay. Es gibt aber auch Künstler, die die Konversation, die Interaktion mögen und ihr Set und ihre Stimmung dem anpassen. Eine Konversation mit 20.000 Leuten kann schnell uninteressant und einseitig sein, wenn du einen schlechten Tag hast, vielleicht nervös bist oder einfach nicht magst, dann sind 20 Leute großartig. (lacht)

Wenn du glaubst, du stehst an der Spitze der Welt und schäumst vor Selbstvertrauen über, sind nicht einmal 20.000 Menschen ein Auftrag. Wir kommen im Schnitt einmal pro Jahr nach Wien oder Graz und wenn wir über viele Jahre hinweg vor den selben 200-300 Leuten spielen würden, wäre es schnell langweilig. Bei den Frames habe ich die Leute im Publikum noch erkannt, weil es wenige, aber loyale Menschen waren. Die Leute wissen irgendwann, was du machst, sie kennen die Dynamik und die Überraschung bleibt aus. Es kann sich dann nichts mehr entwickeln und wird irgendwann museal. Die einzige Hoffnung als Musiker an das Publikum ist, dass sie möglichst offen und vorurteilsfrei an dich herangehen. Dass sie kein Problem haben, sich von dir überraschen zu lassen.

"Krone": Ist es nicht manchmal schwer vor 20 Leuten zu spielen, weil dort eine unglaubliche Intimität herrscht?
Hansard: Ich fühle mich mit großem Publikum wohler. Ich weiß, dass ist nicht bei allen so, aber ich mag das. Am liebsten habe ich Intimität mit 20.000 Menschen - das gelingt mir nicht immer, aber wenn, dann ist es das schönste auf der Welt. Unlängst haben wir vor etwa 1.000 Leuten in einem schönen Amphitheater in Italien gespielt und wir haben es nicht geschafft, abzuheben. Wir haben gut gespielt, aber die Energie ist nicht rübergekommen und das ist für mich dann wirklich hart.

"Krone": Fühlst du bei Konzerten schon nach den ersten zwei bis drei Songs, ob es ein gutes oder ein weniger gutes wird?
Hansard: Eine Show kann sich entwickeln, auch in eine negative Richtung. Das ist immer sehr seltsam und spannend. Die besten Gigs sind jene, während denen du realisierst, dass es nicht um dich, sondern um die Musik geht. Das klingt jetzt fadenscheinig, ist aber wahr. Wenn ich unsicher bin oder mich nicht wohlfühle, wird das Konzert schlecht - in neun von zehn Fällen. So etwas kannst du kaum verhindern. Wenn ich aber mich und meine Sorgen vergessen kann, wenn ich mein Ego weglasse, dann kann das Konzert ein ganz großes werden. Das ist ein konstanter Prozess, der nie aufhört. Sobald du ein Ego entwickelst, hebst du dich von deinen Fans ab und du musst bei jedem Konzert immer wieder schnippen und dich von diesen Situationen befreien. Ein Ego ist wichtig, aber es darf nie so weit gehen, dass du dich von deiner Band und den Fans entfernst und zum Einzelkämpfer wirst.

"Krone": Gab es in deiner Karriere Momente, wo du fast die Bodenhaftung verloren hättest? Etwa 2007, als du für den Song "Falling Slowly" zum Film "Once" einen Oscar gewonnen hast?
Hansard: Ja, das war ein weniger positiver Nebeneffekt eines kometenhaften Erfolgs, mit dem niemand rechnete. Plötzlich war alles besser, alles größer, alles gewaltiger. Ein paar Jahre habe ich gebraucht, um mich selbst dorthin zurück zu orientieren, wo ich eigentlich hingehöre. Ich war etwas verlegen und sogar beschämt ob des Erfolgs, der damals über mich hereinbrach. Wenn du eine wirklich gute Show spielst, dann vergisst du wie du aussiehst, wer du bist, selbst welchen Namen du eigentlich hast. Du wirst eins mit der Musik und das ist das Höchste, was als Musiker erreichbar ist. Wenn du der Musik dienst, dann wird alles gut. Dienst du dir selbst, wird unter Garantie alles beschissen.

"Krone": Wenn du heute an neuen Songs schreibst, kannst du wirklich all deine Erfolge und Triumphe ausblenden, sodass du frisch ans Werk gehst?
Hansard: Das ist sogar notwendig, anders würde es nicht gehen. Du bist jedes Mal ein Anfänger, mit jedem Song ein Beginner. Es kommt auch immer darauf an, welche Ziele du im Leben verfolgst. Mein Ziel ist es, ein paar gute Songs zu schreiben. Wenn ich am Sterbebett einmal sagen kann, ich hätte zehn gute Songs verfasst, wäre ich ein glücklicher Mann. Das bedeutet nämlich, dass die schöne Melodie auf der Gitarre oder dem Piano, einfach die Dinge, die mich mein ganzes Leben am meisten faszinierten, mich für die Nachwelt in Erinnerung bleiben lassen. Ich finde Musik immer noch sehr magisch und kräftig. Es geht nicht darum, wie voll dein Bankkonto ist, ob du mal deine Memoiren geschrieben hast oder vor 10.000 Leuten aufgetreten bist - es geht darum, dass du am Ende sagen kannst, du hast das allerbeste aus diesem Leben gemacht. Ich habe etwas erschaffen, denn Kreativität ist der treibende Bereich meines Lebens. Es geht nicht um Chartplatzierungen, oder um Oscars. Es geht darum, Songs zu erschaffen, die ehrlich aus dir kommen, die du live mit vollem Herzen und voller Inbrunst vorträgst und die Menschen bis ins Mark berühren. Die Poesie des Lebens liegt auch im Versuchen. Wenn ich immer alles probiert habe, kann ich auch zufrieden sein - unerheblich davon, ob immer alles gelang.

"Krone": Mit s ehrliche Songs von früher heute nicht mehr als so ehrlich und echt empfinden.
Hansard: Das stimmt und ist unweigerlich so. Aber ich glaube an die gute Absicht, dass es Bands ernst nehmen, sich um etwas sorgen und das wiedergeben. Es ist völlig egal, wofür jemand brennt und was er gerne macht, aber ich respektiere jeden, der das mit Feuereifer und völliger Hingabe tut. Das sind die echten Menschen, Menschen mit Leidenschaft, die nicht auf das schnelle Geld schielen. Ich habe heute Matt Corby gesehen, der Typ ist grandios. Ich sah ihn ein paar Minuten und wusste sofort, dass der Typ unter Feuer steht und seine Musik lebt. So etwas siehst du nicht so oft, aber es erinnert dich sofort daran, warum du das machst.

"Krone": Gibt es einen Platz, den du auch als Heimat bezeichnen würdest? Abseits deiner echten Heimat Irland.
Hansard: Irland ist mein Daheim, das ist auch wichtig und richtig. Heimat ist wundervoll, aber auch kompliziert. Die Heimat ist ein Spiegel, sie zeigt dir, wie du wirklich bist. Speziell wenn du jemand bist, der die ganze Welt bereist, fast täglich von Applaus begleitet wirst und irgendwo zwischen Kaffee und der Bühne lebst. In meiner Lage wirst du vom Leben nicht besonders herausgefordert, du wirst von vorne bis hinten bedient - das ist daheim einfach nicht möglich. (lacht) Es gibt aber Mittel und Wege, sich dem gängigen Druck deines Namens und deiner Lieder zu entziehen. So wie PJ Harvey. Du wirst sie außerhalb der Bühne niemals sehen. Sie schiebt sich selbst aus der Drucklinie und verschanzt sich vor und nach ihren Auftritten im Bus, um Konzentration und Ruhe zu wahren. Für mich wäre das nichts, aber ich respektiere das und kann es absolut nachvollziehen.

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