Triumph bei RB-Debüt

Verstappen jüngster Formel-1-Sieger aller Zeiten!

Sport
15.05.2016 15:45

Unfassbar, aber wahr! Max Verstappen hat beim Grand Prix von Spanien in Barcelona Formel-1-Geschichte geschrieben. Der 18-jährige Niederländer gewann am Sonntag als bisher jüngster Pilot überhaupt einen Grand Prix. Verstappen entschied sensationell bereits sein erstes Rennen für Red Bull für sich. Der Teenager war erst vor zehn Tagen vom Zweitteam Toro Rosso zu Red Bull Racing hochgezogen worden. Verstappen setzte sich vor den Ferrari-Piloten Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel durch. Verstappen ist nicht nur der jüngste Formel-1-Sieger der Geschichte, sondern auch der erste aus den Niederlanden.

Die beiden favorisierten Mercedes waren bereits in der ersten Runde nach einer Stallkollision ausgeschieden. WM-Leader Nico Rosberg hatte Poleposition-Mann Lewis Hamilton in der ersten Kurve überholt. Nach dessen Retour-Angriff kam für beide Piloten das Aus. Rosberg hatte alle vier bisherigen Saisonrennen gewonnen. Mercedes war jahresübergreifend zehn Grands Prix in Serie ungeschlagen.

Hier im Video sehen Sie den Crash, der für beide Mercedes-Piloten das Ende bedeutete!

Abseits des Mercedes-Dramas wurde indes die steile Erfolgsstory von Verstappen in Montmelo nördlich von Barcelona um ein weiteres - und das bisher wohl wichtigste - Kapitel reicher. Nach starken Vorstellungen in den Trainings und im Qualifying, das er als Vierter beendet hatte, lieferte Verstappen am Sonntag sein bisheriges Meisterstück ab. "Unfassbar. Ich kann es nicht glauben", wiederholte er nachher immer wieder. "Das ist eine riesengroße Überraschung. Ich habe das natürlich nicht erwartet in meinem ersten Rennen für mein neues Team."

Vettel, der als jüngster Sieger abgelöst wurde, zollte Beifall: "Das ist sein Tag. Er hat es verdient, zu gewinnen", sagte der Deutsche. Bisher war erst ein anderer Niederländer auf einem Formel-1-Podium gestanden: Jos Verstappen, sein Vater, war 1994 im Benetton in Ungarn und Belgien jeweils Dritter. Für Red Bull handelte es sich vor den Augen von Firmenchef Dietrich Mateschitz um den ersten Sieg seit dem Spa-Rennen im August 2014. Schon damals hatten sich die beiden "Silberpfeile" von Nico Rosberg und Lewis Hamilton gegenseitig torpediert. Der Vorfall in der ersten Runde sorgte in einem turbulenten Spanien-Grand-Prix für einen frühen Aufreger.

Nach der anschließenden Safety-Car-Phase entwickelte sich ein packender Zweikampf zwischen Red Bull und Ferrari. Verstappen absolvierte fast die Hälfte der Renndistanz, nämlich 32 Runden, mit dem gleichen Reifensatz und hielt den mit 36 doppelt so alten Räikkönen mit Bravour in Schach. Am Ende rettete er einen Vorsprung von sechs Zehntelsekunden ins Ziel. "Es hat sich heute angefühlt wie ein Endurance-Rennen. Wir haben die exakt richtige Strategie gewählt", lobte er das Team. "Ich bin glücklich für Max und enttäuscht über mich. Ich habe es immer wieder versucht, aber es hat nicht gereicht", so Räikkönen.

"Es ist unglaublich! Mit der Ruhe, mit der Souveränität, wie der den Räikkönen abgewehrt hat - das ist unglaublich", bekräftigte Red-Bull-Berater Helmut Marko im ORF-Interview. "Ich glaube, es hätte niemand erwartet, dass er auf Anhieb so pusht. Das ist ein unglaublicher Tag", sagte Teamchef Christian Horner. Der Australier Daniel Ricciardo verpasste das Treppchen im zweiten Red Bull als Vierter indes knapp. In der WM-Gesamtwertung blieb Rosberg, dessen Serie von sieben Siegen in Folge zu Ende ging, in Front. Auf Platz zwei setzte sich Räikkönen. Der Finne liegt 39 Punkte hinter dem Deutschen. Dritter ist Hamilton mit unverändert 43 Zählern Rückstand auf Rosberg. Es folgen Vettel, Ricciardo und Verstappen.

Während Mercedes daran scheiterte, den elften Sieg am Stück einzufahren - womit man den Rekord von McLaren aus dem Jahr 1988 egalisiert hätte -, fand eine andere Serie eine Fortsetzung: Seit 2007 gab es in Barcelona immer einen anderen Sieger. Am Dienstag und Mittwoch finden auf dem Circuit de Catalunya zwei Testtage statt. Dabei kommt bei Red Bull eine neue Motor-Ausbaustufe zum Einsatz, die in Kanada erstmals in einem Rennen ausprobiert werden soll. Der nächste Grand Prix geht in 14 Tagen in Monaco über die Bühne.

Der Endstand des GP von Spanien (66 Runden a 4,653 km/307,104 km):
1. Max Verstappen (NED)       Red Bull       1:41:40,017 Std.
2. Kimi Räikkönen (FIN)          Ferrari                +0,616
3. Sebastian Vettel (GER)      Ferrari                +5,581
4. Daniel Ricciardo (AUS)       Red Bull              +43,950
5. Valtteri Bottas (FIN)          Williams              +45,271
6. Carlos Sainz jr. (ESP)         Toro Rosso         +1:01,395
7. Sergio Perez (MEX)            Force India        +1:19,538
8. Felipe Massa (BRA)            Williams             +1:20,707
9. Jenson Button (GBR)          McLaren            +1 Runde
10. Daniil Kwjat (RUS)            Toro Rosso        +1 Runde
11. Esteban Gutierrez (MEX)    Haas                +1 Runde
12. Marcus Ericsson (SWE)      Sauber             +1 Runde
13. Jolyon Palmer (GBR)           Renault            +1 Runde
14. Kevin Magnussen (DEN)      Renault            +1 Runde
15. Felipe Nasr (BRA)               Sauber            +1 Runde
16. Pascal Wehrlein (GER)         Manor             +1 Runde
17. Rio Haryanto (INA)             Manor             +1 Runde

Ausgeschieden: Fernando Alonso (ESP/McLaren), Romain Grosjean (FRA/Haas), Lewis Hamilton (GBR/Mercedes), Nico Hülkenberg (GER/Force India), Nico Rosberg (GER/Mercedes)

Schnellste Runde: Daniil Kwjat (RUS/Toro Rosso) - 1:26,948 Min. in der 53. Runde

Der Stand in der WM-Gesamtwertung:
1. Nico Rosberg (GER)           Mercedes         100
2. Kimi Räikkönen (FIN)         Ferrari               61
3. Lewis Hamilton (GBR)        Mercedes           57
4. Sebastian Vettel (GER)bsp;       48
5. Daniel Ricciardo (AUS)       Red Bull             48
6. Max Verstappen (NED)       Red Bull             38
7. Felipe Massa (BRA)            Williams             36
8. Valtteri Bottas (FIN)          Williams             29
9. Daniil Kwjat (RUS)             Toro Rosso         22
10. Romain Grosjean (FRA)      Haas                 22
11. Carlos Sainz jr. (ESP)       Toro Rosso          12
12. Fernando Alonso (ESP)     McLaren              8
13. Sergio Perez (MEX)          Force India          8
14. Kevin Magnussen (DEN)    Renault               6
15. Nico Hülkenberg (GER)       Force India         6
16. Jenson Button (GBR)         McLaren             3
17. Stoffel Vandoorne (BEL)     McLaren             1

Der Stand in der Konstrukteurs-WM:
1. Mercedes        157
2. Ferrari            109
3. Red Bull            94
4. Williams            65
5. Toro Rosso        26
6. Haas                22
7. Force India        14
8. McLaren            12
9. Renault               6

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(Bild: KMM)



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