GP von Österreich

“Super-Seb” Vettel krallt sich im Ferrari Bestzeit

Sport
19.06.2015 15:46
Kein Mercedes, sondern Sebastian Vettel im Ferrari hat beim Formel-1-Grand-Prix von Österreich die Tagesbestzeit aufgestellt. Der Deutsche blieb am Freitagnachmittag bei 16 Grad und trockener Piste in 1:09,600 Minuten um 0,011 Sekunden vor Vorjahressieger Nico Rosberg (Mercedes) sowie 0,260 Sekunden vor seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen. Weltmeister Lewis Hamilton wurde im zweiten Mercedes nur Fünfter.

Der englische WM-Leader und vierfache Saisonsieger führt ein übersteuerndes Auto als Ursache für seine bemerkenswert vielen Ausrutscher auf der am ersten Tag wie immer heikel zu fahrenden Berg-und-Tal-Bahn in der Steiermark auf fast 700 Metern Seehöhe an. Bei für Mitte Juni bescheidenen 16 Grad Lufttemperatur, aber trockener Piste war Hamilton damit nicht alleine: Fast jeder der Fahrer rodelte zumindest einmal in die Auslaufzone.

Viel Steh- bzw. Reparaturzeit für Vettel
So auch Vettel, der viel Lust, aber auch einigen Frust aus den ersten beiden von insgesamt drei freien Trainingseinheiten auf dem Red Bull Ring mitnahm. Denn trotz seiner Bestzeit musste der Deutsche am Vormittag wegen Antriebs- und am Nachmittag wegen Getriebeproblemen an seinem Ferrari viel Steh- bzw. Reparaturzeit auf der Strecke und in der Box in Kauf nehmen.

"Wir wissen, dass Mercedes am Freitag nicht alles zeigt"
"Vom Speed her wären wir nicht schlecht. Aber wir wären gerne mehr gefahren, leider war der Technikteufel drin und hat uns zweimal lahmgelegt", erklärte der Vierfach-Weltmeister aus Deutschland. Vettel blieb punkto Erwartungen daher auf dem Boden. "Wir wissen, dass Mercedes am Freitag nicht alles zeigt und über Nacht immer noch eine Schippe drauflegt. Ich hoffe, dass bei uns der Defektteufel am Wochenende schläft und sich nach Kärnten verzieht." Eine Aussage, mit der er für einige Lacher sorgte…

Ferrari-Teamchef beinahe von Massa angefahren
Vettels Teamchef Maurizio Arrivabene strahlte am Ende des Tages zwar über die Bestzeit des Deutschen, vorher musste er aber eine Schrecksekunde wegstecken. Als der Italiener seine Position am Boxen-Kommandostand verließ, wäre er fast vom Williams des Brasilianers Felipe Massa über den Haufen gefahren worden. Massa bremste scharf, gleich danach scherzten die beiden bereits über den gottlob folgenlos gebliebenen Vorfall.

Mercedes trotz Ferrari-Bestzeit gelassen
Obwohl mit Hamilton der Fahrer, der in den vergangen 26 Grand-Prix-Rennen 21 Mal die Bestzeit am Freitagnachmittag erzielt hatte, nur auf Platz fünf landete, gab man sich bei Mercedes gelassen. Auch im Vorjahr hatte man im Training auf dem Red Bull Ring nicht durchgehend dominiert und sich die erste Startreihe von den Williams wegschnappen lassen. Dennoch hatte es am Sonntag einen Doppelsieg mit Rosberg vor Hamilton gegeben.

Berger zu Ferrari: "Sie kommen immer näher"
Nicht nur Gerhard Berger ist deshalb überzeugt, dass Mercedes in Österreich auch diesmal dominiert. "Man hat dort längst erkannt, dass man die Karten nicht schon am Freitag auf den Tisch legen muss", war der frühere Pilot und Teambesitzer überzeugt. Ferrari befinde sich mit Vettel zwar im Aufholprozess. "Sie kommen immer näher", sagte Berger. "Mercedes hat das Thema aber nach wie vor in der Hand."

Rosberg: "Ferrari scheint schnell zu sein"
Vettels Teamkollege Räikkönen hatte am Nachmittag als erster Fahrer die 70-Sekunden-Grenze unterboten und damit kurzzeitig die Führung übernommen. Kurz nachdem Rosberg zurückgeschlagen hatte, legte Vettel nach. Rosberg konnte damit gut leben. "Die Strecke ist selbst im Vergleich zum Vorjahr anders. Die Anpassung ist uns aber ganz gut gelungen", sagte der Vizeweltmeister. "Ferrari scheint aber schnell zu sein, wir müssen aufpassen."

McLaren "im Eck": Alonso muss weit zurück
Weiter gingen wie erwartet die Schwierigkeiten bei McLaren und Red Bull Racing. Obwohl er neue Aerodynamik-Teile zugesprochen bekommen hatte, war Fernando Alonso als 16. um nur vier Zehntel schneller als McLaren-Teamkollege Jenson Button. Zudem bekam der Spanier eine Rückversetzung von gleich 20 Plätzen in der Startaufstellung aufgebrummt, weil man in Spielberg an seinem Auto von gleich drei Honda-Motorenkomponenten die bereits fünfte Version einsetzt.

Red-Bull-Boliden im Klassement hinten
Red Bulls Daniel Ricciardo wird aus gleichen Gründen ebenfalls zehn Plätze zurück müssen, sein Teamkollege Daniil Kwjat am Samstag voraussichtlich die gleiche Strafe ausfassen. Vor den Augen von Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz holten die "Bullen" am Freitag nur die Plätze 12 (Kwjat) und 17 (Ricciardo).

Alle Informationen zur Strafversetzung von Red Bull lesen Sie hier!

Die "Bullen" müssen im Heimrennen wohl auf Wetterglück hoffen. Das würde Regen zum idealen Zeitpunkt bedeuten. Trotz aller Ankündigungen blieb es aber schon am Freitag im Murtal trocken, gegen Trainingsende schien sogar wieder die Sonne.

Das Ergebnis des 2. Trainings:
1. Sebastian Vettel (GER) Ferrari 1:09,600 Min. (223,759 km/h Schnitt)
2. Nico Rosberg (GER) Mercedes 1:09,611
3. Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari 1:09,880
4. Pastor Maldonado (VEN) Lotus 1:09,914
5. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes 1:10,137
6. Nico Hülkenberg (GER) Force India 1:10,160
7. Romain Grosjean (FRA) Lotus 1:10,267
8. Max Verstappen (NED) Toro Rosso 1:10,356
9. Felipe Nasr (BRA) Sauber 1:10,495
10. Sergio Perez (MEX) Force India 1:10,585
11. Carlos Sainz jr. (ESP) Toro Rosso 1:10,631
12. Daniil Kwjat (RUS) Red Bull 1:10,686
13. Marcus Ericsson (SWE) Sauber 1:10,744
14. Valtteri Bottas (FIN) Williams 1:10,746
15. Felipe Massa (BRA) Williams 1:11,011
16. Fernando Alonso (ESP) McLaren Honda 1:11,517
17. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull 1:11,676
18. Jenson Button (GBR) McLaren Honda 1:11,919
19. Will Stevens (GBR) Manor 1:12,522
20. Roberto Merhi (ESP) Manor 1:13,094

Das Ergebnis des 1. Trainings:
1. Nico Rosberg (GER) Mercedes 1:10,401 Min. (221,213 km/h Schnitt)
2. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes 1:10,709
3. Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari 1:11,028
4. Valtteri Bottas (FIN) Williams 1:11,452
5. Felipe Nasr (BRA) Sauber 1:11,633
6. Daniil Kwjat (RUS) Red Bull 1:11,642
7. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull 1:11,724
8. Max Verstappen (NED) Toro Rosso 1:11,825
9. Felipe Massa (BRA) Williams 1:11,890
10. Sergio Perez (MEX) Force India 1:11,905
11. Carlos Sainz jr. (ESP) Toro Rosso 1:11,948
12. Pastor Maldonado (VEN) Lotus 1:12,004
13. Nico Hülkenberg (GER) Force India 1:12,031
14. Jolyon Palmer (GBR) Lotus 1:12,050
15. Marcus Ericsson (SWE) Sauber 1:12,159
16. Jenson Button (GBR) McLaren 1:12,920
17. Fernando Alonso (ESP) McLaren 1:13,272
18. Will Stevens (GBR) Manor 1:13,937
19. Roberto Merhi (ESP) Manor 1:15,459
20. Sebastian Vettel (GER) Ferrari 1:15,684

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(Bild: KMM)



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