Video aufgetaucht

So lief der Horror-Crash von Bianchi beim Japan-GP

Sport
06.10.2014 20:43
Einen Tag nach dem verheerenden Unfall von Formel-1-Pilot Jules Bianchi beim Grand Prix von Japan in Suzuka ist auf der Internet-Videoplattform YouTube ein Clip (siehe Links unten) aufgetaucht: Darauf zu sehen ist, wie der Marussia des Franzosen unter einem Bergungsfahrzeug hindurch rauscht - und eine geschwenkte grüne Flagge zum Zeitpunkt des Unfalls. Am Dienstagvormittag wurde das Video gesperrt.

Nach dem schweren Unfall des Franzosen wird in der Formel 1 heftigst über den Hergang des Crashs diskutiert. Wie konnte es passieren, dass der Bolide des 25 Jahre alten Bianchi unter ein Bergungsfahrzeug geriet und der Pilot damit schwer verletzt wurde?

Video aufgetaucht
Nun tauchte bei YouTube ein Video des Unfalls auf, das zeigt, wie die Streckenposten mit dem Abtransport des Sauber von Adrian Sutil beschäftigt waren, als Bianchi angeschossen kam. Das Video wurde kurz nach Veröffentlichung auf YouTube gesperrt, allerdings von anderen Usern erneut veröffentlicht. Zudem zeigte unter anderem die "Bild"-Zeitung auf ihrer Webseite ein Reuters-Video mit Ausschnitten des Amateur-Videomaterials.

Auf den Aufnahmen zu sehen: Während Sutils Fahrzeug von der Strecke geschleppt wird, wird vom Marshall-Post 12 (also direkt an der Unfallstelle) bereits die grüne Flagge geschwenkt. Das heißt, die Strecke war frei und es durfte wieder Vollgas gegeben werden. Wenige Sekunden vorher waren noch zwei gelbe Flaggen zu sehen gewesen.

Streckenposten: "Grüne Flagge völlig korrekt angezeigt"
Was die grüne Flagge betrifft, erklärte der lizensierte Streckenposten Christian Ebner gegenüber dem Online-Portal "motorsport-total.com": "Die grüne Flagge wurde völlig korrekt angezeigt." Laut Ebner sei das diskutierte Bild in Fahrtrichtung entstanden. "Der Sportwart auf MP12 steht unmittelbar nach dem havarierten Wrack von Sutil. Ab dort darf man die Geschwindigkeit auf Renntempo erhöhen und muss nicht mehr anhaltebereit fahren. Nach MP12 war keine Gefahr mehr", so Ebner.

Zum besseren Verständnis bemühte das Online-Portal einen Vergleich mit dem Straßenverkehr: Erst wenn man an einem Verkehrsschild, das das Ende einer Geschwindigkeitsbegrenzung signalisiert, tatsächlich vorbei ist, darf das Tempo wieder erhöht werden. Demnach habe die grüne Flagge lediglich signalisiert: Nach diesem Punkt ist Doppel-Gelb aufgehoben.

Als Bianchis Wagen dann mit rund 150 Stundenkilometern einschlägt, fährt das Bergungsfahrzeug gerade wenige Meter nach hinten, mit Sutils Auto am Kran. Ein Streckenposten stützt den Sauber. Aufgrund des Lärms an der Strecke war der heranrauschende Marussia des Franzosen offenbar nicht zu hören, der Streckenposten reagiert erst sehr spät auf Bianchis Wagen und weicht dann zurück.

Nach dem Einschlag, bei dem das Bergungsfahrzeug sogar von der Wucht in die Luft gedrückt wird, herrscht einige Sekunden lang nahezu Stille am Streckenrand. Offenbar benötigen die Helfer einige Momente, um zu realisieren, was passiert war.

Bianchis Zustand laut FIA "kritisch, aber stabil"
Bianchi befindet sich weiter in Lebensgefahr. Sein Gesundheitszustand sei "kritisch, aber stabil" und weiter "sehr, sehr ernst", erklärte FIA-Sprecher Matteo Bonciani am Montagabend vor dem Krankenhaus in Yokkaichi. Die Eltern von Bianchi hatten den Internationalen Automobil-Verband um diese Mitteilung gebeten.

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(Bild: KMM)



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