Hamilton geschlagen

Rosberg holt ersten Saisonsieg! VW bald in der F1?

Sport
10.05.2015 16:01
Nico Rosberg hat die Formel-1-WM wieder spannend gemacht. Der Deutsche landete am Sonntag beim Europa-Auftakt in Montmelo bei Barcelona seinen ersten Saisonsieg. Der Rückstand auf seinen in der Weltmeisterschaft führenden Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton beträgt nach fünf Rennen nur noch 20 Punkte. Hamilton minimierte den Schaden mit Platz zwei, Dritter wurde Sebastian Vettel im Ferrari. Aber abseits des Grand Prix wurde überall nur über ein Gerücht getuschelt: VW soll in die Formel 1 einsteigen, zumindest, wenn es nach "Boss" Bernie Ecclestone geht.

Rosberg kontrollierte den Grand Prix von Spanien aus der Pole Position - auch weil Hamilton den Start verpatzte. Der Engländer fiel hinter Vettel zurück und musste seine Strategie auf drei Stopps umstellen, um wieder am Deutschen vorbeizukommen. Der Schachzug ging auf, eine Aufholjagd mit neuen Reifen war im Finish aber aussichtslos. Hamilton musste sich erstmals in dieser Saison seinem Stallrivalen beugen - um 17,5 Sekunden.

Dieser feierte vor den Augen seiner schwangeren Frau Vivian, die erstmals in diesem Jahr bei einem Rennen dabei war, den neunten Grand-Prix-Sieg seiner Karriere. "Es war ein fantastisches Wochenende. Es hat alles zusammengepasst, ich bin sehr glücklich", sagte Rosberg. "Jeder hat viele Upgrades hierher gebracht, trotzdem haben wir das Rennen dominiert."

WM wie im Vorjahr ein Duell der Silberpfeile
Die WM könnte nach dem dritten Doppelsieg der Saison wie im Vorjahr zu einem Duell in Silber werden. "Es wird mit Kopf an Kopf weitergehen", meinte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Nico hat sich mit einem starken Zeichen zurückgemeldet." In zwei Wochen steht der Klassiker in Monaco auf dem Programm. Dort hat Rosberg zuletzt zweimal in Serie gewonnen.

Hamilton sprach vom "schlechtesten Start, den ich seit langem gemacht habe". Dadurch sei es ein harter Tag geworden. "Ich habe meinen wahren Speed nicht wirklich zeigen können", meinte der Weltmeister. Er kam als erster Spitzenfahrer bereits nach 13 Runden zum Reifenwechsel, nach einem missglückten Stopp aber nicht an Vettel vorbei. "Du musst das auf der Strecke erledigen", funkte seine Box. Die Antwort: "Ich kann euch sagen, das ist unmöglich."

Vettel zum vierten Mal auf dem Stockerl
Vettel fuhr in seinem fünften Ferrari-Rennen zum vierten Mal auf das Podest. In der WM fehlen ihm allerdings bereits 31 Punkte auf Hamilton. "Wir konnten nicht mithalten, aber wir haben ein gutes Auto", versicherte der vierfache Weltmeister. Ganz zufrieden war er dann aber doch nicht: "Als Rennfahrer klagt man immer über irgendetwas, vor allem, wenn man Deutscher ist."

Dabei geht es ihm deutlich besser als seinem Ex-Team Red Bull. Daniel Ricciardo kam hinter den beiden Williams von Valtteri Bottas (4.) und Felipe Massa (6.) sowie Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari (5.) nicht über Rang sieben hinaus. "Wir sind mit dieser Motorleistung absolut chancenlos", meinte Motorsportdirektor Helmut Marko. "Aber auch unser Chassis hat im Rennen nicht das abgeliefert, was wir erwartet haben."

Heißes Gerücht: VW bald in der Formel 1?
Formel-1-Boss Bernie Ecclestone würde einen Einstieg des Volkswagen-Konzerns in die Königsklasse des Motorsports begrüßen. "Es wäre großartig, wenn sie kommen würden", sagte der 84-jährige Brite am Sonntag vor dem Grand Prix von Spanien. Ob der Kauf des Red-Bull-Teams ein wahrscheinliches Szenario sei, darauf wollte sich Ecclestone nicht festlegen.

Die Gerüchte über den geplanten Formel-1-Einstieg von VW mit seiner Premiummarke Audi hatten nach der Entmachtung von Aufsichtsratschef Ferdinand Piech Ende April wieder Fahrt aufgenommen. Piech galt als entschiedener Gegner davon. Als möglicher Partner ist Red Bull im Gespräch, zumal den österreichisch-englischen Rennstall mit dem aktuellen Motorenlieferanten Renault Probleme plagen.

Ecclestone versteht den Ärger von Red Bull
Den Ärger von Red Bull über das aktuelle Motorenreglement kann Ecclestone nachvollziehen. "Ich verstehe das, ich bin auch nicht glücklich damit", erklärte der Chefvermarkter. An einen drohenden F1-Ausstieg der Bullen, wie ihn Konzernchef Dietrich Mateschitz bei ausbleibenden Verbesserungen bereits in den Raum gestellt hat, glaubt er dennoch nicht. "Sie werden nicht aussteigen, das will ich vermeiden", betonte Ecclestone.

Ob ein Verkauf oder Teilverkauf des vierfachen Weltmeister-Teams von Red Bull an VW eine realistische Option sei? Ecclestone: "Das kann ich nicht sagen, da müsst ihr sie selbst fragen." Mateschitz war in Montmelo bei Barcelona allerdings nicht anzutreffen. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren verzichtete der Red-Bull-Boss diesmal auf einen Besuch des Europa-Auftakts.

Hier sehen Sie ein sensationelles F-1-Farb-Spektakel von Red Bull im Video:

Stattdessen laufen die Vorbereitungen auf das Heimrennen am 21. Juni in Spielberg. Die Ticketverkäufe liegen laut Red Bulls Motorsportdirektor Helmut Marko bisher deutlich unter jenen aus dem Vorjahr, als die Formel 1 nach elf Jahren nach Österreich zurückgekehrt ist. "Im zweiten Jahr ist das ganz normal", meinte Ecclestone. "Im ersten Jahr, wenn etwas neu ist, geht es immer schneller."

Sorgen macht sich der kommerzielle Chef der Formel 1 um Spielberg deswegen aber noch lange nicht. "Es ist eine große Begeisterung da in Österreich. Ich bin mir sicher, dass das Rennen auch in diesem Jahr ein Erfolg wird", sagte Ecclestone. "Ich bin sehr froh, dass wir dorthin zurückgekommen sind."

Formel-1-Grand-Prix von Spanien,
66 Runden a 4,655 km = 307,104 km:

1. Nico Rosberg (GER) Mercedes 01:41:12,555
2. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes +17,551
3. Sebastian Vettel (GER) Ferrari +45,342
4. Valtteri Bottas (FIN) Williams +59,217
5. Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari +01:00,002
6. Felipe Massa (BRA) Williams +01:21,314
7. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull +1 Runde
8. Romain Grosjean (FRA) Lotus +1 Runde
9. Carlos Sainz jr. (ESP) Toro Rosso +1 Runde
10. Daniil Kwjat (RUS) Red Bull +1 Runde
11. Max Verstappen (NED) Toro Rosso +1 Runde
12. Felipe Nasr (BRA) Sauber +1 Runde
13. Sergio Perez (MEX) Force India +1 Runde
14. Marcus Ericsson (SWE) Sauber +1 Runde
15. Nico Hülkenberg (GER) Force India +1 Runde
16. Jenson Button (GBR) McLaren +1 Runde
17. Will Stevens (GBR) Manor +3 Runden
18. Roberto Merhi (ESP) Manor +4 Runden
Ausgeschieden: Fernando Alonso (ESP) McLaren, Pastor Maldonado (VEN) Lotus
Schnellste Runde: Lewis Hamilton (GBR/Mercedes) 1:28,270 (54. Runde/Schnitt: 189,849 km/h)

WM-Stand (nach 5 von 19 Rennen):
1. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes 111
2. Nico Rosberg (GER) Mercedes 91
3. Sebastian Vettel (GER) Ferrari 80
4. Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari 52
5. Valtteri Bottas (FIN) Williams 42
6. Felipe Massa (BRA) Williams 39
7. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull 25
8. Romain Grosjean (FRA) Lotus 16
9. Felipe Nasr (BRA) Sauber 14
10. Carlos Sainz jr. (ESP) Toro Rosso 8
11. Max Verstappen (NED) Toro Rosso 6
12. Nico Hülkenberg (GER) Force India 6
13. Sergio Perez (MEX) Force India 5
14. Marcus Ericsson (SWE) Sauber 5
15. Daniil Kwjat (RUS) Red Bull 5

Konstrukteurs-WM (nach 5 von 19 Rennen):
1. Mercedes 202
2. Ferrari 132
3. Williams 81
4. Red Bull 30
5. Sauber 19
6. Lotus 16
7. Toro Rosso 14
8. Force India 11

Nächster Grand Prix: Großer Preis von Monaco am 24. Mai 2015

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(Bild: KMM)



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