Vor Rosberg

Hamilton feiert in Belgien sechsten Saisonsieg

Sport
23.08.2015 15:31
Lewis Hamilton hat wieder zugeschlagen! Der regierende Weltmeister und auch heuer wieder im Gesamtklassement führende Brite feierte beim Grand Prix von Spa in Belgien seinen bereits sechsten Saisonsieg und führte vor Nico Rosberg (GER) einen Mercedes-Doppeltriumph an. Damit baute er den Vorsprung in der WM-Wertung auf seinen Stallkollegen auf 28 Punkte aus. Platz drei ging sensationell an Romain Grosjean (FRA) im Lotus. Viel Pech hatte Sebastian Vettel (GER), der in seinem Ferrari kurz vor Rennende einen Reifenplatzer hatte und so einen Podestplatz verpasste. "Wäre das 200 Meter früher passiert, wäre ich mit 300 km/h gegen die Wand geknallt. Man muss es sagen: Die Reifen sind miserabel!"

"Für mich hat alles funktioniert. Ich war nie in einer Position, wo ich nervös war. Die Jungs haben einen super Job gemacht, besser geht es nicht. Es war ein perfektes Wochenende", resümierte Hamilton nach seinem zweiten Sieg in den Ardennen stolz. "Ich hab den Start einfach total vergeigt. Das Auto war überragend, aber ich konnte ihn nicht erreichen. Lewis hat den Sieg verdient", meinte Rosberg, der sich nun ganz der unmittelbar bevorstehenden Geburt seiner Tochter widmen kann.

Mann des Rennens war Grosjean
Der Mann des Nachmittags war aber Grosjean, der den ersten Podestplatz seit seinem zweiten Rang im Grand Prix der USA im November 2013 einfuhr. "Das war wahrscheinlich eines der besten Rennen meiner Karriere", sagte der 29-Jährige. Das Timing kommt für Lotus nicht ungünstig, erwägt doch Renault einen Einstieg bei dem schuldengeplagten Rennstall, bei dem die technische Weiterentwicklung quasi stillsteht.

Grosjean profitiert vom Reifenplatzer Vettels
Grosjean hatte schon im Qualifying als Vierter aufgezeigt, war jedoch wegen eines Getriebewechsels fünf Plätze zurückversetzt worden. Bis kurz vor Schluss forderte er auf Position vier liegend Vettel, der als einziger Fahrer mit einer Ein-Stopp-Strategie unterwegs war. In der vorletzten Runde musste der vierfache Weltmeister in seinem 150. Grand Prix - und dem 900. seines Arbeitgebers - diesem Risiko Tribut zollen: Sein rechtes Hinterreifen platzte, er musste Grosjean und acht weitere Piloten ziehen lassen, wurde am Ende nur Zwölfter.

Keine Probleme durch neues Startprozedere
Viel war im Vorfeld gerätselt worden, wie sich die neue Änderung auswirken würde, wonach die Piloten ab Spa am Start keine Funksprüche mehr über technische Parameter aus der Box erhalten dürfen. Der Start soll damit wieder mehr in der Verantwortung des Fahrers liegen. Fazit: Das dabei von manchen erwartete Chaos blieb aus. Alle Boliden rollten problemlos vom Fleck - wenn auch beim 2. Versuch. Nico Hülkenberg hatte schon zuvor aufgrund eines Motorenproblems nicht losfahren können, woraufhin der Start abgebrochen wurde.

Peinlicher Reifenwechsel-Fehler bei Williams
Am besten starteten Sergio Perez und Vorjahressieger Daniel Ricciardo, die an Rosberg und Valtteri Bottas vorbeizogen und sich hinter Hamilton einreihten. Rosberg musste sich von Rang fünf nach vorne arbeiten. Vorne hielten sich Perez und Ricciardo aber nicht lange mit Versuchen auf, Hamilton die Stirn zu bieten. Früh wechselten beide die Reifen, stellten auf Medium-Pneus um. Rosberg war dadurch zurück auf Platz zwei. Bottas musste sich aufgrund eines Fehlers seiner Boxencrew aus den Spitzenplätzen verabschieden. Nach seinem ersten Stopp war der Williams-Pilot mit drei Soft- und einem Medium-Reifen unterwegs. Der Finne kassierte deswegen eine Durchfahrtsstrafe.

Hamilton schimpft wie Rohrspatz auf Rosberg
Nachdem Red-Bull-Hoffnung Ricciardo in Runde 21 nach einem massiven Problem seinen Wagen abstellen hatte müssen, kam kurz das virtuelle Safety-Car zum Einsatz. Rosberg verringerte den Abstand zu Hamilton währenddessen auf etwa 2,5 Sekunden. Der Engländer witterte schon ein unlauteres Manöver, da in dieser Phase eine gewisse Sektorzeit nicht unterschritten werden darf. Hamilton schimpfte via "Boxenfunk" wie ein Rohrspatz, aber dann hatte der Weltmeister wieder einfach mehr Speed und konnte den Deutschen so abhängen.

Während sich an der Spitze nichts mehr änderte, lieferte sich Vettel bis zuletzt ein hartes Duell mit Grosjean - mit bekanntem Ausgang. Hinter dem Franzosen wurde Danil Kwijat nach einem überragenden Finish im zweiten Red Bull starker Vierter. Das McLaren-Duo Fernando Alonso und Jenson Button beendete das Rennen auf den Plätzen 13 bzw. 14. Das nächste Rennen, der traditionsreiche Grand Prix von Italien, findet am 6. September in Monza statt.

Das Ergebnis:

1. Lewis Hamilton (GBR)   Mercedes           1:23:40,387 Std.
2. Nico Rosberg (GER)     Mercedes                   +2,058 Sek.
3. Romain Grosjean (FRA)  Lotus                       +37,988
4. Daniil Kwjat (RUS)     Red Bull                       +45,692
5. Sergio Perez (MEX)     Force India                 +53,997
6. Felipe Massa (BRA)     Williams                      +55,283
7. Kimi Räikkönen (FIN)   Ferrari                        +55,703
8. Max Verstappen (NED)   Toro Rosso               +56,076
9. Valtteri Bottas (FIN)  Williams                       +1:01,040
10. Marcus Ericsson (SWE)  Sauber                   +1:31,234
11. Felipe Nasr (BRA)      Sauber                       +1:42,311
12. Sebastian Vettel (GER) Ferrari                     +1 Runde
13. Fernando Alonso (ESP)  McLaren                 +1 Runde
14. Jenson Button (GBR)    McLaren                  +1 Runde
15. Roberto Merhi (ESP)    Manor                     +1 Runde
16. Will Stevens (GBR)     Manor                     +1 Runde

Ausgeschieden: Nico Hülkenberg (GER/Force India), Pastor Maldonado (VEN/Lotus), Daniel Ricciardo (AUS/Red Bull), Carlos Sainz jr. (ESP/Toro Rosso)

Schnellste Runde: Nico Rosberg (GER/Mercedes) 1:52,416 in 34. Runde

WM-Stand (nach 11 von 19 Rennen)
1. Lewis Hamilton (GBR)   Mercedes        227
2. Nico Rosberg (GER)     Mercedes        199
3. Sebastian Vettel (GER) Ferrari           160
4. Kimi Räikkönen (FIN)   Ferrari                Williams            82
6. Valtteri Bottas (FIN)  Williams             79
7. Daniil Kwjat (RUS)     Red Bull             57
8. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull            51
9. Romain Grosjean (FRA)  Lotus             38
10. Max Verstappen (NED)   Toro Rosso    26
11. Sergio Perez (MEX)     Force India      25
12. Nico Hülkenberg (GER)  Force India     24
13. Felipe Nasr (BRA)      Sauber             16
14. Pastor Maldonado (VEN) Lotus           12
15. Fernando Alonso (ESP)  McLaren        11
16. Carlos Sainz jr. (ESP) Toro Rosso         9
17. Marcus Ericsson (SWE)  Sauber           7
18. Jenson Button (GBR)    McLaren           6

Konstrukteurs-WM (nach 11 von 19 Rennen)
1. Mercedes       426
2. Ferrari           242
3. Williams         161
4. Red Bull         108
5. Lotus             50
6. Force India     49
7. Toro Rosso     35
8. Sauber           23
9. McLaren        17

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: KMM)



Kostenlose Spiele