Mercedes-Doppelsieg

Hamilton auf Titelkurs, Rosberg “mega-enttäuscht”

Sport
03.11.2014 11:28
Nach seinem Sieg beim Showdown in Texas setzte sich Lewis Hamilton lässig den Cowboy-Hut des US-Motorsport-Idols Mario Andretti auf. Der Mercedes-Pilot wirkte nach dem 32. Grand-Prix-Sieg seiner Karriere gelöst und zufrieden. Hamilton ließ seinem Teamkollegen und WM-Widersacher Nico Rosberg in Austin keine Chance und liegt nach seinem fünften Sieg in Serie weiter auf Titelkurs.

"Das ist ein unglaublicher Lauf. Diese ganze Saison ist schon unglaublich", erklärte der 29-jährige Engländer am Sonntagabend freudestrahlend. Hamilton, der schon 2012 bei der Premiere auf dem Circuit of The Americas erfolgreich geblieben war, hat nach seinem bereits zehnten Saisonsieg alle Trümpfe in der Hand. Der Weltmeister von 2008 ist nun seit seinem Triumph am 7. September in Monza ungeschlagen. Und bis zum Finale in Abu Dhabi will er das auch bleiben.

"Ich habe von Beginn weg an diesen Sieg geglaubt", bemerkte Hamilton, der in Runde 24 an seinem Teamkollegen vorbeizog. "Von Anfang an wusste ich, dass ich ihn (Nico, Anm.) erwischen werde. Und nachdem ich ihn überholt hatte, konnte ich mich sogar ein wenig entspannen und die Reifen schonen."

Rosberg: "Das ist mega-enttäuschend."
Für Rosberg blieb damit wieder einmal nur Platz zwei. Der Deutsche muss nun auf ein kleines Wunder hoffen. Trotz seiner 13. Pole Position reichte es für den 29-Jährigen wieder nicht zum Sieg, zum dritten Mal in Serie kam der Sohn des finnischen Ex-Champions Keke Rosberg hinter Hamilton ins Ziel. "Es ist nicht so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe", gestand Rosberg. Er habe zu spät den Rhythmus gefunden. "Das ist mega-enttäuschend."

24 Punkte Rückstand hat Rosberg nun in der Fahrerwertung. Immerhin kann Hamilton am Sonntag in Brasilien im vorletzten Saisonrennen noch nicht den WM-Titel perfekt machen. "Der Ansatz bleibt der gleiche: voller Einsatz, volle Attacke, versuchen die Pole zu holen und in Interlagos zu gewinnen. Es gibt noch eine Menge Punkte zu holen und eine Menge kann passieren", betonte Rosberg.

Entscheidung erst im Finale
Die Entscheidung fällt erst im Finale am 23. November in Abu Dhabi, wo es erstmals in der Geschichte doppelte Punkte gibt. Und sie fällt auf jeden Fall zwischen Hamilton und Rosberg, denn Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo kann nach Platz drei in Austin nicht mehr Weltmeister werden.

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff forderte einen fairen Zweikampf zwischen Hamilton und Rosberg bis zum Schluss. "Wir wollen, dass es ein cleaner Weltmeister wird. Das ist vielleicht die neue Regel, dass es sauber und fair und clean zwischen den beiden bis zum Ende zugehen muss", gab der Wiener nach dem US-Grand-Prix zu Protokoll. "Wir wollen keine Senna-Prost-Situation haben. Das ist unser Anspruch."

Brasiliens Formel-1-Legende Ayrton Senna und der vierfache Weltmeister Alain Prost hatten 1989 ihre "Team-Feindschaft" bei McLaren auf die Spitze getrieben und waren im vorletzten Rennen in Suzuka kollidiert. Prost schied damals aus, während Senna das Rennen fortsetzte und gewann. Nachträglich wurde der Südamerikaner allerdings disqualifiziert und Prost dadurch vorzeitig vor Senna Weltmeister.

Formel-1-Grand-Prix der USA in Austin:
17. von 19 Saisonrennen - 56 Runden zu je 5,513 km = 308,405 km.

1. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes 01:40:04,785
2. Nico Rosberg (GER) Mercedes +04,314
3. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull +25,560
4. Felipe Massa (BRA) Williams +26,924
5. Valtteri Bottas (FIN) Williams +30,992
6. Fernando Alonso (ESP) Ferrari +01:35,231
7. Sebastian Vettel (GER) Red Bull +01:35,734
8. Kevin Magnussen (DEN) McLaren +01:40,682
9. Jean-Eric Vergne (FRA) Toro Rosso +01:43,863
10. Pastor Maldonado (VEN) Lotus +01:47,870
11. Romain Grosjean (FRA) Lotus +1 Runde
12. Jenson Button (GBR) McLaren +1 Runde
13. Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari +1 Runde
14. Esteban Gutierrez (MEX) Sauber +1 Runde
15. Daniil Kwjat (RUS) Toro Rosso +1 Runde
Ausgeschieden: Nico Hülkenberg (GER) Force India, Sergio Perez (MEX) Force India, Adrian Sutil (GER) Sauber. Schnellste Runde: Sebastian Vettel (GER) Red Bull, 50. Runde, 1:41,379 Min., Schnitt: 195,770 km/h.

WM-Stand (nach 17 von 19 Rennen)

1. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes 316
2. Nico Rosberg (GER) Mercedes 292
3. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull 214
4. Valtteri Bottas (FIN) Williams 155
5. Sebastian Vettel (GER) Red Bull 149
6. Fernando Alonso (ESP) Ferrari 149
7. Jenson Button (GBR) McLaren 94
8. Felipe Massa (BRA) Williams 83
9. Nico Hülkenberg (GER) Force India 76
10. Kevin Magnussen (DEN) McLaren 53
11. Sergio Perez (MEX) Force India 47
12. Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari 47
13. Jean-Eric Vergne (FRA) Toro Rosso 23
14. Romain Grosjean (FRA) Lotus 8
15. Daniil Kwjat (RUS) Toro Rosso 8
16. Jules Bianchi (FRA) Marussia 2
17. Pastor Maldonado (VEN) Lotus 1

Konstrukteurs-WM (nach 17 von 19 Rennen)
1. Mercedes 608
2. Red Bull 363
3. Williams 238
4. Ferrari 196
5. McLaren 147
6. Force India 123
7. Toro Rosso 31
8. Lotus 9
9. Marussia 2

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: KMM)



Kostenlose Spiele