Preis-Leistungs-Hit

Lumia 735/830: Nokias neue Mittelklasse im Test

Elektronik
26.10.2014 09:00
Nachdem Nokia/Microsoft lange Zeit mit seinen Smartphones der Lumia-Reihe nur das untere und obere Preissegment bedient hatte, sind seit Kurzem mit dem Lumia 735 und dem Lumia 830 zwei neue Modelle der Mittelklasse in Österreich erhältlich. krone.at hat sich die Nachfolger des im November 2012 eingeführten Lumia 820 bzw. im April 2013 eingeführten Lumia 720 näher angeschaut und miteinander verglichen.

Rein optisch haben die beiden Lumias zunächst relativ wenig gemein: Während Microsoft beim Lumia 735 (links im Bild) auf das von den älteren Lumias 920 oder 1020 gewohnte Polycarbonat-Design setzt, folgt das 830 (rechts) der im Sommer mit dem Lumia 930 eingeführten Designsprache: nach wie vor bunt, aber insgesamt kantiger und mit einem Metallrahmen versehen.

Die Annahme, dass das Luia 820 deswegen höherwertiger verarbeitet sei, täuscht jedoch. Denn während die Hülle des Lumia 735 im Test nach Einlegen des Akkus und der SIM wieder bombenfest saß, schloss jene des 830 nicht hundertprozentig und wackelte leicht. Gut aussehen und sich anfühlen tun sie aber beide. Wer sich mit den Farben Giftgrün und Knallorange nicht anfreunden kann, findet übrigens bei beiden Lumias auch eine Hülle in Weiß. Das 830 gibt es zudem noch in Schwarz.

Abmessungen, Gewicht und Display
Hinsichtlich ihrer Maße und Gewicht schenken sich die beiden Lumias nicht viel: Mit Abmessungen von 134,7 x 68,5 x 8,9 Millimetern sowie einem Gewicht von etwas mehr als 134 Gramm ist das Lumia 735 nur geringfügig kleiner und leichter als das 830, welches 139,4 x 70,7 x 8,5 Millimeter misst und 150 Gramm auf die Waage bringt. Dabei hat das 830 das mit fünf Zoll gegenüber 4,7 Zoll sichtbar größere Display. Die Auflösung von 1.280 x 720 Pixeln ist indes bei beiden Geräten gleich, bedingt durch das etwas größere Display weist das 830 allerdings die geringere Pixeldichte auf (296 vs 316 ppi).

Wirklich auffallend ist das in der Praxis nicht, wohl aber gibt es Unterschiede in Bezug auf die Farbgebung, was auf die verschiedenen Bildschirmtechnologien der Geräte zurückzuführen ist: Das 735 verwendet ein OLED-, das 830 ein IPS-Display. Uns persönlich gefielen die Farben auf Letzterem aufgrund ihrer Leuchtkraft und Intensität besser.

Ein weiterer Unterschied: Während beim Lumia 830 die physischen Touchtasten für Suche, Startbildschirm und Zurück unterhalb des eigentlichen Displays positioniert sind, hat das 735 diese lediglich virtuell als kleine Leiste am unteren Displayrand integriert, wodurch die tatsächlich zur Verfügung stehende Anzeigefläche um ein paar Pixelzeilen sinkt.

Innenleben nahezu ident
In puncto Leistung liegen die Lumias gleichauf: In beiden Geräten werkelt ein 1,2 Gigahertz schneller Vierkern-Prozessor (Snapdragon 400), der von einem Gigabyte RAM unterstützt wird - für das ressourcenschonende Windows Phone absolut ausreichend. Der interne Speicher des 830 ist mit 16 Gigabyte hingegen doppelt so groß wie der des Lumia 735. Wirklich üppig ist der Speicher somit in beiden Fällen nicht, allerdings gibt es da wie dort die Möglichkeit, den Speicher kostengünstig mittels microSD-Karten um bis zu 128 Gigabyte zu erweitern.

Unterschiede bei Kameras
Die sonstige Ausstattung ist ebenfalls nahezu ident: Beide Geräte bieten WLAN (802.11 b/g/n) und LTE, NFC und Bluetooth 4.0 sowie GPS und GLONASS und unterstützen den Qi-Standard für drahtloses Aufladen. Unterschiede gibt es jedoch bei den Kameras, für die das Lumia 830 übrigens im Gegensatz zum 735 eine dezidierte Auslösertaste besitzt. Die Hauptkamera des 830 löst mit zehn Megapixeln auf und unterstützt Nokias PureView-Technologie; jene des 735 muss ohne den verlustfreien Digital-Zoom auskommen und löst zudem mit lediglich 6,7 Megapixeln auf.

Das 830 hat gegenüber dem 735 zwar eine kleinere Blende (f/2.2 zu f/1.9), verfügt jedoch über einen optischen Bildstabilisator, der sich vor allem in Aufnahmesituationen mit wenig Umgebungslicht bemerkbar macht, sodass das 830 im direkten Vergleich mit dem 735 den Sieg davonträgt. Filmen können beide Geräte in Full-HD mit 30 Bildern pro Sekunde, und auch einen LED-Blitz haben die Lumias integriert - der des 830 strahlt mit zwei Metern laut Microsoft allerdings doppelt so weit wie der des 735.

Die Nase vorn hat das 735 dafür beim Thema Frontkamera – nicht umsonst wird das Gerät von Microsoft als Selfie-Phone vermarktet, das prädestiniert für die Videotelefonie per Skype sei. Für beides steht dem 735 nämlich eine 5-Megapixel-Frontkamera zur Verfügung, die jene des 830 mit einer Auflösung von lediglich 0,9 Megapixeln geradezu lachhaft wirken lässt. Warum dem teureren 830 die "Selfie-Cam" vorenthalten wird, bleibt ein Rätsel.

Akku ident
Beim – löblicherweise austauschbaren – Akku herrscht wieder Einigkeit: Die Nennladung beträgt bei beiden Lumis 2.200 Milliamperestunden. Das Lumia 735 haushaltet damit aber offenbar besser: Den Herstellerangaben zufolge erlaubt es bis zu 17 Stunden Gesprächszeit im 3G-Betrieb, das Lumia 830 nur bis zu 14,8. Gleiches gilt für die Wiedergabe von Musik (78 versus 60 Stunden) und Videos (zehn versus neun Stunden) sowie den Standby-Betrieb (25 versus 22 Tage). In der Praxis bedeuten diese theoretischen Werte wie bei anderen Smartphones auch: Spätestens nach anderthalb bis zwei Tagen müssen die Geräte an die Steckdose.

Fazit: Mit dem Lumia 735 und dem 830 liefert Microsoft zwei sowohl hard- als auch softwareseitig solide ausgestattete Mittelklasse-Smartphones zum relativ günstigen Preis, die sich allerdings nur geringfügig hinsichtlich Displaygröße, Speicher und Kamera unterscheiden. Beim 830 resultiert daraus ein Mehrpreis von aktuell rund 100 Euro gegenüber dem 735. Letzteres ist derzeit - ohne Vertrag - für um die 236 Euro zu haben, das 830 für rund 340 Euro. Zum Vergleich: Das nächstgünstigere Lumia 635 gibt es für 149 Euro, allerdings mit unter anderem nur halb so viel RAM (512 MB), geringerer Displayauflösung (854 x 480 Pixel) und schlechterer Kamera.

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