A1-Studie

Handynutzung: Immer mehr gehen bewusst offline

Wissenschaft
22.08.2014 12:03
Der Mobilfunker A1 hat gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut GfK in einer groß angelegten Studie die Gewohnheiten von Handynutzern erforscht und die Auswirkungen moderner Kommunikationsmittel auf die Sprache untersucht. Ergebnis: Der sprachlichen Veränderung stehen die Österreicher zwiespältig gegenüber, zudem wird das Smartphone trotz stärkerer Nutzung zunehmend als Störenfried empfunden.

Sah im Jahr 1999 nur jeder fünfte Österreicher sein Handy als Störenfried an, gaben heuer bereits zwei von fünf Befragten an, das Smartphone mitunter als störend zu betrachten. Die Folge: Immer mehr Handynutzer verzichten bei bestimmten Gelegenheiten bewusst auf ihr Mobilgerät, um ungestört zu sein. Immerhin 60 Prozent der 1.000 Befragten gaben bei der Studie an, das Mobiltelefon gelegentlich nicht mitzunehmen.

Jeder Zweite kommuniziert in den Öffis
Wenn das Handy genutzt wird, dann am liebsten in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Jeder zweite Befragte gab bei der Studie an, in Bus oder Bahn per Handy zu kommunizieren. Bei persönlichen Verabredungen und Treffen mit Freunden kommuniziert rund jeder Dritte mit dem Handy. Interessant: Jeder vierte Österreicher nutzt sein Smartphone im Schlafzimmer, jeder Fünfte kommuniziert sogar auf der Toilette.

Die Art der Smartphone-Kommunikation hängt stark vom Alter ab. Junge Handynutzer unter 24 verwenden ihr Mobilgerät zu zwei Dritteln für die schriftliche Kommunikation über SMS, Chat-Programme oder soziale Netzwerke und nur zu einem Drittel zum Telefonieren. Bei älteren Bevölkerungsgruppen ist das Verhältnis genau umgekehrt.

Die Nutzung von Chat-Diensten und Apps nimmt zu. Wurden die Mini-Programme 2011 nur von einem Viertel der Smartphone-Nutzer verwendet, sind es heuer bereits 56 Prozent. Und bei Kommunikationsdiensten war zwischen 2013 und 2014 gar ein Nutzungsanstieg von 41 Prozentpunkten auf aktuell 52 Prozent zu beobachten. Besonders beliebt sind Apps zur Kommunikation und zum Versand von Fotos bei Frauen unter 29 Jahren.

Smartphones verändern unsere Sprache
Für die Studie wurden die Handynutzer auch zum sich verändernden Sprachverhalten befragt. Und die Ursache für neue Wortkreationen und Anglizismen ist für einen Großteil der Befragten klar: 58 Prozent sind sich sicher, dass vor allem der technologische Wandel für die Veränderung der Sprache sorgt. Ein Einfluss auf das Sprachverhalten wird von jedem zweiten Befragten auch der Jugendkultur und von 42 Prozent den Medien zugeschrieben. Die Jugendkultur halten dabei vor allem Jugendliche für einen wichtigen Faktor.

Dazu befragt, was sie von der sich verändernden Sprache halten, sind sich die Österreicher uneinig. Fast zwei Drittel der Befragten sehen sowohl positive, als auch negative Aspekte, ein Drittel sieht die Entwicklung eher negativ.

Als erfreuliche Nebeneffekte der sprachlichen Veränderung betrachten die Österreicher vor allem die Erweiterung des Wortschatzes und dessen Globalisierung und Modernisierung. Vor allem junge Menschen nennen diese positiven Aspekte. Als negativ werden hingegen der übermäßige Gebrauch von englischen Ausdrücken und der Verlust des österreichischen Dialekts betrachtet – insbesondere von Personen über 55 Jahren.

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