Huawei-Smartphone

Erschwinglicher High-End-Androide: Honor 7 im Test

Elektronik
04.10.2015 09:00
Die Huawei-Tochter Honor bringt mit dem Honor 7 ihr neues Android-Flaggschiff nach Österreich und lockt Kunden mit starker Hardware zu einem erschwinglichen Preis. Für rund 350 Euro bringt das Gerät einen flotten Achtkernprozessor, ein Full-HD-Display und sogar einen Fingerscanner mit. Wie sich das auf den ersten Blick recht verführerische Angebot in der Praxis schlägt, hat krone.at getestet.

Die Huawei-Tochter Honor ist in Österreich noch eher unbekannt, da sie hierzulande erst seit einigen Monaten aktiv ist, in Deutschland beispielsweise konnte man sich mit dem Honor 6 bereits einen Ruf als Preis-Leistungs-Tipp unter den Smartphone-Anbietern erarbeiten. Mit dem Honor 7 will man nun an diese Erfolgsgeschichte anknüpfen. Auf den ersten Blick scheint das zu gelingen, schließlich bringt das neue Android-Smartphone ziemlich starke Hardware zum halben Preis anderer High-End-Handys mit.

Was genau im Honor 7 steckt, zeigt die Tabelle:

Honor 7

CPU

HiSilicon Kirin 935: 4 x 2,2 + 4 x 1,5 GHz

RAM

3 GB

Diagonale

5,2 Zoll

Auflösung

1920 x 1080 Pixel

Speicher

16 GB

microSD-Slot

Bis 128 GB

Hauptkamera

20 Megapixel; Dual-LED-Blitz; Turbo-Autofokus

Frontkamera

8 Megapixel; Selfie-LED

Funk

LTE, Gigabit-WLAN, Bluetooth 4.1,

Maße

143 x 72 x 8,5 Millimeter; 157 Gramm

Akku

3100 mAh

Extras

Fingerabdruck-Sensor
Dual-SIM
Infrarot-Blaster

Software

Android 5.0 (EMUI)

Preis

Ab 350 Euro

An der Leistung der verbauten Komponenten gibt es nichts auszusetzen. Der HiSilicon-Chip im Honor 7 ist zwar nicht ganz so potent wie Qualcomms Snapdragon 810 oder Samsungs Exynos 7 Octa, er kommt in einschlägigen Benchmarks wie AnTuTu mit Wertungen im Bereich der 50.000 Punkte aber nah heran. Das ist am ehesten mit dem Snapdragon 808 vergleichbar, wie er etwa im LG G4 steckt - und der ist beileibe kein schwacher Prozessor.

Genug Power, scharfes Display
Für die tägliche Nutzungspraxis heißt das: Die Benutzeroberfläche von Android 5 wird am Honor 7 jederzeit flüssig dargestellt, Multi-Tasking macht dank drei Gigabyte RAM keinerlei Probleme und Apps starten angenehm flott. Optisch anspruchsvollere Spiele vom Schlage eines "Beach Buggy Blitz" stemmt der Chip ebenfalls ohne Weiteres. Unter längerer Last wird das Metallgehäuse des Geräts zwar spürbar warm, aber nicht so heiß wie so mancher Konkurrent mit Qualcomms Snapdragon 810.

Das Display des Honor 7 hinterließ im Test ebenfalls einen sehr guten Eindruck. Dank Full-HD-Auflösung ist es angenehm scharf, zeigt detailreiche Bilder und Videos sowie scharf lesbaren Text. Die Farbdarstellung wirkt relativ natürlich, der Kontrast ist gut, wenn auch nicht am Niveau von AMOLED-Displays. Die seitliche Ablesbarkeit ist gewährleistet, die maximale Helligkeit reicht auch für den Außeneinsatz - wenngleich die kratzfeste Frontscheibe im direkten Sonnenlicht spiegelt.

Gute Kamera mit flottem Autofokus
Die Kameras des Honor 7 machen ebenfalls einen guten Job. Die 20-Megapixel-Hauptkamera mit Sony-Sensor und Dual-LED-Blitz an der Rückseite überraschte im Test mit erfreulich flottem Autofokus und liefert bei Tageslichtbedingungen detailreiche und scharfe Schnappschüsse. Die Schlechtlicht-Performance ist ebenfalls ordentlich, dank F/2.0-Blende liefert das Gerät auch im Dämmerlicht noch rauscharme Fotos mit gut erkennbaren Motiven. Sind die Lichtverhältnisse allzu ungünstig, freut man sich über den potenten Dual-LED-Blitz des Honor 7.

Videos nimmt die Kamera in Full-HD-Qualität auf, auf Wunsch auch im Zeitraffer. 4K-Videos sind nicht an Bord, das dürfte die meisten Nutzer aber nicht weiter stören. Die Frontkamera des Honor 7 ist ebenfalls gut gelungen: Mit acht Megapixeln Auflösung und Weitwinkel-Optik ist sie für Selfies und Gruppen-Selfies tadellos geeignet, in Schlechtlichtsituationen wird sie von einer eher schwachen LED als Selfie-Licht unterstützt.

Softwareseitig entspricht die Kamera des Honor 7 dem, was man von anderen aktuellen Huawei-Smartphones kennt. Es gibt nette Spielereien wie einen Verschönerungsmodus für Selfies, der Hautunreinheiten beseitigt, den vom Huawei P8 bekannten Lichtmalerei-Modus, kreative Filter und Motivprogramme. Selbst ein "Foodporn"-Modus ist an Bord.

Dual-SIM oder microSD: Der Nutzer entscheidet
Funk- und Speicherausstattung des Honor 7 sind zeitgemäß. Bis auf NFC sind alle aktuellen Funkstandards an Bord - inklusive Datenturbo LTE und Gigabit-WLAN. Der 16 Gigabyte große interne Speicher kann mit microSD-Karten um bis zu 128 Gigabyte erweitert werden, allerdings nur, wenn der Nutzer mit einer SIM-Karte das Auslangen findet. Wer zwei SIMs nutzen möchte, blockiert dadurch den Speicherkartenslot.

Saubere Verarbeitung, adäquater Akku
Die Verarbeitungsqualität des Honor 7 ist angesichts des erschwinglichen Preises und des starken Innenlebens erfreulich gut. Das Gehäuse ist aus Metall gefertigt, zu große Spalten oder andere Verarbeitungsmängel waren an unserem Testgerät nicht zu entdecken. In einer durchschnittlich großen Männerhand liegt das Honor 7 sicher, angesichts der 5,2 Zoll Diagonale sollten Interessenten es vor dem Kauf aber jedenfalls einmal probehalten. Das relativ hohe Gewicht des Geräts sei nicht als Nachteil gewertet, sollte aber ebenfalls bedacht werden.

Der nicht austauschbare Akku ist mit 3100 Milliamperestunden ausreichend groß bemessen und liefert problemlos genug Saft für einen Tag Betrieb. Die meisten Nutzer dürften das Gerät abends aber trotzdem aufladen müssen - ein zweiter Tag Betrieb geht sich nur bei sparsamer Nutzung oder unter Einbeziehung der Energiesparmodi aus. Trotzdem: insgesamt ein adäquater Akku für ein solches Gerät.

Nette Extras, stark angepasste Software
Nett: An der Rückseite des Honor 7 befindet sich ein Fingerabdruck-Sensor, wie ihn Huawei beispielsweise auch bei seinen Mate-Smartphones verbaut. Im Test arbeitete er zuverlässig und entsperrte das Gerät in rund einer Sekunde. Ob das wirklich nötig und schneller als ein Sperrmuster ist, muss freilich jeder Nutzer für sich entscheiden. Ein weiteres Extra des Honor 7 ist ein Infrarot-Modul, mit dem sich das Gerät als Fernbedienung nutzen lässt, sowie ach Gusto verschiedene Funktionen - etwa App-Startbefehle - zuweisen kann.

Bei der Software des Honor 7 setzt der Hersteller auf die EMUI-Oberfläche von Huawei - mitsamt ihrer Stärken und Schwächen. Zu Ersteren gehört beispielsweise die optische Anpassbarkeit mit vorgefertigten Designs, nicht jedermanns Sache ist dagegen das Fehlen einer App-Übersicht. Alle installierten Anwendungen landen zunächst am Home-Bildschirm, die Sortierung erfolgt bei EMUI mit Ordnern. Freilich: Wer sich mit der Oberfläche nicht anfreunden will, kann sie mit alternativen Launchern wie dem Nova Launcher problemlos an die eigenen Bedürfnisse anpassen.

Fazit: Huawei hat mit dem Honor 7 ein Smartphone gebaut, dessen gutes Preis-Leistungs-Verhältnis viele Handynutzer ansprechen könnte. Rechenleistung, Display und Kamera spielen auf hohem Niveau, die Verarbeitungsqualität stimmt. Features wie der erweiterbare Speicher und die Dual-SIM-Fähigkeit heben es von den Top-Geräten großer Hersteller wie Samsung ab. Dass die Software nicht jedermanns Geschmack sein dürfte, trübt die Freude zwar etwas. Alles in allem ist das Honor 7 aber ein High-End-Gerät geworden, das die Hälfte vieler anderer High-End-Geräte kostet, aber weit mehr als nur die Hälfte der Leistung bringt.

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