Aus für Linshof

Dubiose Wiener Smartphone-Firma sperrt wieder zu

Elektronik
19.12.2014 11:41
Es war ein kurzer Auftritt für den Smartphone-Hersteller Linshof, der nach eigenen Angaben seinen Firmensitz in Wien hatte. Wenige Wochen, nachdem das Unternehmen mit Plänen für das preislich attraktive Handy i8 an die Öffentlichkeit ging, ist das Projekt wieder Geschichte. Die russischen Investoren, die dem Smartphone-Start-up Gelder zugesagt hatten, seien abgesprungen, heißt es als Begründung auf der Linshof-Website.

Nicht einmal ein Monat, nachdem Linshof mit seiner Website und der Ankündigung des i8-Smartphones Wellen schlug, ist das Unternehmen schon wieder Geschichte. Der mysteriöse Smartphone-Hersteller, der seinen Firmensitz laut eigenen Angaben in Wien hatte und einem ob der angekündigten Produkte und fehlender Angaben auf der Linshof-Website misstrauisch gewordenen Blogger mit Klage drohte, hat eine Abschiedsbotschaft auf seine Website gestellt.

Aus durch Spannungen zwischen EU und Russland?
In der Botschaft heißt es: "Uns war klar, dass es ein schwieriges Projekt wird, und wir sind dankbar für die Gelegenheit, daran gearbeitet zu haben. Unglücklicherweise haben unsere Investoren sich entschlossen, das Projekt wegen interner Gründe zu schließen. Danke Ihnen allen für Ihre wundervolle Unterstützung." In der Botschaft weist man noch darauf hin, keine Vorbestellungen entgegengenommen zu haben und niemandem etwas schuldig zu sein.

Wie das IT-Portal "Golem" berichtet, wurde die Botschaft etwas gekürzt. Zuvor hatte es auf der Website noch geheißen, die aus Russland stammenden Investoren würden ihre Geld wegen der aktuellen politischen und ökonomischen Meinungsverschiedenheiten zwischen Russland und der EU abziehen. Fraglich ist weiterhin, ob das mysteriöse Unternehmen je einen Firmensitz in Wien hatte. Dem IT-Portal zufolge fand jegliche Kommunikation mit Medienvertretern von der Slowakei aus statt.

Produkte waren großteils noch in Konzeptphase
Linshof – das Unternehmen hatte neben dem Smartphone i8 auch ein ähnlich potentes Tablet und eine starke Workstation angekündigt – gab in der alten Botschaft zudem zu, dass die auf der Website angekündigten Produkte noch lange nicht fertig waren. Vom Smartphone i8 habe es zwar bereits einen Prototypen gegeben, Tablet und Workstation seien hingegen noch in der Konzeptphase gewesen. Das erklärt teilweise die Unstimmigkeiten auf der Website, durch die Beobachter misstrauisch wurden.

Als Linshof Ende November mit seinen Plänen an die Öffentlichkeit ging, wurde auf der Website zwar ein Firmensitz in Wien angegeben, eine Adresse oder das gesetzlich vorgeschriebene Impressum blieb man aber schuldig. Journalisten, die den Wiener Firmensitz besuchen wollten, wurden abgewimmelt und auf die Handymesse Mobile World Congress im März vertröstet. Dort stand Linshof allerdings nicht am Ausstellerverzeichnis. Ebenfalls dubios: Einige der auf der Website angekündigten Produkte waren offensichtlich nur Photoshop-Montagen, teilweise mit im Netz frei zugänglichen Screenshots versehen, die als Benutzeroberfläche verkauft wurden.

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