Windows-Leak

Haft und Geldstrafe für Microsoft-Maulwurf

Web
02.04.2014 09:10
Weil er geheime Dateien und Dokumente seines früheren Arbeitgebers illegal weitergegeben hatte, ist der ehemalige Microsoft-Mitarbeiter Alex Kibkalo jetzt in den USA zu drei Monaten Haft sowie einer Geldstrafe von 22.500 US-Dollar (16.300 Euro) verurteilt worden.

Wie die "Seattle Times" berichtet, gab Kibkalo am Dienstag vor Gericht zu, Geschäftsgeheimnisse des Softwarekonzerns an einen französischen Blogger weitergegeben zu haben, darunter neben Memos und Dokumenten auch Teile des Programmcodes von Windows 8 sowie Microsofts "Activation Server Software Development Kit". Hacker hätten dieses zum sogenannten Reverse Engineering der Aktivierungstechnologien verwenden und so den Kopierschutz des Betriebssystems aushebeln können, lautete der Vorwurf.

Früheren Berichten zufolge soll Kibkalo den Blogger sogar dazu ermutigt haben, das Entwickler-Kit online zu veröffentlichen, damit andere den Kopierschutz knacken können. Als der Blogger ihn per Mail darauf hinwies, dass das "ziemlich illegal" sei, antworte Kibkalo mit "Ich weiß :)".

Postfach von Blogger durchsucht
Anstatt den Code jedoch zu veröffentlichen, wandte sich der Blogger an einen anderen Microsoft-Mitarbeiter, um die Echtheit der ihm übermittelten Daten prüfen zu lassen. Dieser informierte daraufhin seine Vorgesetzten. Der "Maulwurf" flog auf, als Microsoft schließlich das Hotmail-Postfach des Bloggers durchsuchte.

Kritik an Vorgehen Microsofts
Die bisherigen Nutzungsbedingungen erlaubten für solche Fälle die Einsicht der Daten von Kunden ohne richterlichen Beschluss, verteidigte der Softwarekonzern sein Vorgehen. Nach heftiger Kritik an diesem hat Microsoft inzwischen jedoch eine Änderung seiner Nutzungsbedingungen angekündigt.

Bei künftigen Hinweisen darauf, dass Angestellte gestohlenes Microsoft-Eigentum speichern, werde man die Behörden einschalten, anstatt selbst aktiv zu werden, schrieb Justiziar Brad Smith kürzlich in einem Blog-Eintrag.

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