Heißer Herbst!

Ornamente und sexy Transparenz machen schöne Beine

Star-Style
12.10.2015 10:16
Dramatische Hell-dunkel-Kontraste, filigrane Ornamente und neckisch angedeutete Strapse - die Strumpfmode der aktuellen Herbst/Winter-Saison ist alles andere als langweilig. Sie überrascht, fasziniert und zieht ganz bewusst die Aufmerksamkeit der Betrachter auf sich. Das bedeutet: Die Beine sind jetzt endlich wieder zurück auf der Modebühne - war ja auch zu schade um die beiden Showtalente!

"Die Strumpfnaht ist die Strickleiter männlicher Phantasie", meinte einst schon der deutsche Schriftsteller Kurt Tucholsky. Die mit seinem Bonmot bedachte "Naht" ist heute zwar dank produktionstechnischer Neuerungen weitgehend Geschichte - dass Frauenbeine in zarten Nylons bei Männern das Kopfkino anknipsen, daran hat sich in den 70 Jahren, die seither vergangen sind, aber nicht wirklich etwas geändert.

Sie kennen es sicher, das Gefühl, wenn ein forschendes Augenpaar, langsam und verstohlen, von den Fesseln über die Waden und Knie Ihren Körper entlang nach oben wandert. Das tut jede Frau. Genauso wie sie den unmissverständlichen Blick ihres Gegenübers auf Hintern oder Dekolleté zu deuten weiß. Die Beine sind für den Homo sapiens offenbar, ebenso wie Busen und Po, zentrale Auswahlkriterien bei der Partnerwahl - und dienen zumindest dem männlichen Teil unserer Spezies als reizvoller Wegweiser. Oder um es in die Worte des berühmtesten Verführers aller Zeiten, Giacomo Casanova, zu kleiden: "Die Beine einer Frau sind das Erste, was ich beiseiteschiebe, wenn ich ihre Schönheit beurteilen will." Tja, dem notorischen Schwerenöter standen sie demnach vor allem im Weg. Was aber nicht heißen will, er wäre dem Zauber von wohlgeformten Waden und straffen Schenkeln nicht ebenso erlegen.

Wen wundert es also, dass kein anderes Kleidungsstück - sieht man von richtiger Unterwäsche ab, die im Alltag ja niemand zu Gesicht bekommt - so sexuell aufgeladen ist wie der Damenstrumpf.

Die Mode hat das heiße Thema in den vergangenen zehn Jahren ziemlich stiefkindlich behandelt. Ob das irgendwelchen emanzipatorischen Bestrebungen geschuldet war, sei dahingestellt. Der von der mächtigen US-"Vogue"-Chefin Anna Wintour diktierte Zwang zum nackten Bein setzte sich im großen Stil durch und trieb so manchen Strumpfhersteller in den Ruin. Daran konnte nicht einmal ihr wohlwollendes Zugeständnis, im Winter eine blickdichte Strumpfhosen-Variante als Alternative zu akzeptieren, etwas ändern. Sex-Appeal in beiden Fällen: eher bescheiden! Schade eigentlich, denn dadurch hat man lange Zeit einiges an kreativem Spielraum vergeben.

Die Modeschauen für die Herbst/Winter-Saison 2015 haben gezeigt, dass Wintours Mode-Doktrin langsam zu bröckeln beginnt. Gleich mehrere einflussreiche Modehäuser haben sich zu einer bewussten Inszenierung der Beine bekannt. Hedi Slimane holte für Saint Laurent Paris die gute, alte Netzstrumpfhose aus der Versenkung und kombinierte sie ganz Madonna-"Like a Virgin"-mäßig zu wippenden Tüllröcken und Bikerjacke.

Bei Rodarte - einem der wichtigsten Labels der New York Fashion Week - kam die blumige Spitzenstrumpfhose, wie wir sie aus den 80er-Jahren kennen, zu neuen Ehren. Fazit: Fad war gestern.

Zum Glück haben auch die traditionellen Hersteller den Stimmungswandel nicht übersehen und den verlorenen Faden zeitgerecht wieder aufgenommen. Strumpf-Spezialisten wie Falke, Fogal, Calzedonia und Wolford halten in diesem Herbst ein paar ziemlich anziehende Strategien bereit, wie wir unsere Beinarbeit modisch verbessern können.

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(Bild: kmm)



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