"Bleibt im Irak"

Kurden garantieren Schutz für verfolgte Christen

Ausland
25.07.2014 18:11
Der Präsident der kurdischen Autonomiegebiete im Nordirak hat den bedrängten Christen im Land Militärschutz zugesagt. "Wir sterben zusammen, oder wir leben weiterhin in Würde zusammen", habe Massoud Barzani dem chaldäischen Patriarchen Louis Raphael I. Sako und Bischöfen aus dem Nordirak versichert, berichtete Kathpress am Freitag.

Die autonome Region sei bereit, die vor der Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS, vormals ISIS) aus Mossul geflohenen Christen aufzunehmen und deren Leben und ihre Heimat vor Terroristen zu beschützen, versicherte Barzani den Kirchenvertretern laut dem Bericht. Die Christen sollten nicht ins Ausland fliehen.

Kurdische Kämpfer wehrten Angriff ab
In den vergangenen Tagen hatten kurdische Peshmerga-Kämpfer laut Fides einen Angriff auf den Ort Tilkif in der sogenannten Ninive-Ebene zurückgeschlagen, einem traditionellen Siedlungsgebiet der Christen im Irak. Die Ebene grenzt an die autonome Region im Norden des Landes und wird von den Kurden beansprucht.

In einem Hilfsappell an die irakische Regierung hatten der chaldäische Patriarch und die nordirakischen Bischöfe die Kurden am Dienstag ausdrücklich für die Aufnahme und Unterstützung geflohener Christen gelobt.

Vertreter aller Glaubensrichtungen unterstützen Christen
Unterdessen demonstrierten Hunderte Iraker verschiedener Glaubensrichtungen in der Hauptstadt der autonomen kurdischen Autonomiegebiete gegen die Verfolgung von Christen durch IS. Muslime, Christen und Mitglieder politischer Parteien versammelten sich in Erbil vor der Vertretung der Vereinten Nationen.

Ein Vertreter der Muslime sagte an die Christen gerichtet: "Wir sind da, um euch zu unterstützen." Die Demonstranten übergaben einen Brief an die UN-Mitarbeiter, in dem sie Schutzmaßnahmen für die gefährdete christliche Minderheit forderten.

IS stellt sunnitischen Verbündeten Ultimatum
Während als die Unterstützung für verfolgte Christen offenbar stark ist, bröckelt offenbar die Allianz zwischen den Dschihadisten des "Islamischen Staates" und mehreren sunnitischen Gruppen, die sie bisher unterstützt haben. IS stellte laut dem Nachrichtenportal Sumaria News am Freitag in der Provinz Diyala fünf verbündeten sunnitischen Gruppen ein 48-Stunden-Ultimatum. Entweder ordneten sich die Kämpfer innerhalb der Frist unter, oder sie verließen die Region. Wenn nicht, müssten sie mit Bestrafung rechnen, hieß es weiter.

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